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Lügenbeichte

Lügenbeichte

Titel: Lügenbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Dölling
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Zimmer auf dem Boden. Sie spielten mit Figuren und Robotern. Der neue Roboter – die Polizei hatte ihn Lou nach den kriminaltechnischen Untersuchungen schon wieder zurückgegeben – konnte nur in eine Richtung laufen, und wenn er irgendwo gegenstieß, fiel er um und stand wieder auf. Irgendwas schien kaputt zu sein.
    »Robbi ist dumm«, sagte Lou. »Er hat eine Schraube verschluckt. Es ist die Schraube, die er für sein Gehirn braucht.«
    »Hat das der alte Mann gesagt?
    Lou schaute sie empört an. »Nein!«
    »Was hat er denn zu dir gesagt?«
    »Ich kann mit Robbi spielen, so viel ich will. – Darf ich ihn auch behalten?«
    »Hat er ihn dir nicht geschenkt?«
    Lou zuckte die Schultern. »Ich glaube, der ist ein bisschen plemplem.« Er kicherte in sich hinein. Josi wusste, dass er den Ausdruck plemplem liebte.
    »Wie meinst du das?«
    »Der hatte Augen wie Kaa. Und das Einschlaflied hat er auch gesungen.« Lou fing an zu singen.
    Schlafe sanft, süß und fein,
    will dein Schutzengel sein!
    Sink nur in tiefen Schlummer,
    schwebe dahin im Traum.
    Aber ich hab nur so getan, als würde ich schon schlafen. Ich hab gewartet, bis er eingeschlafen ist, und dann bin ich gegangen.« Lou grinste sie schelmisch an. »Zuerst wollte ich aus dem Fenster, aber das Fenster war verknotet.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na verknotet!«, sagte Lou ungeduldig.
    »Wie sah der alte Mann denn aus? Oder weißt du, wo er wohnt?«
    Lou zuckte die Schultern. Josi merkte, dass er keine Lust mehr auf diese Ausfragerei hatte.
    »Kanntest du ihn?«
    Lou schüttelte den Kopf.
    »Du hast ihn noch nie gesehen?«
    Lou schüttelte noch mal mit dem Kopf. »Können wir Robbi nicht eine neue Schraube einsetzen?«
    »Okay, aber ich weiß nicht, wie man das macht. Sollen wir mal Papa fragen?«
    Thomas war aber nicht da. Er war in die Uni gefahren, gleich nachdem sie von der Kinderärztin wiedergekommen waren. Marina hatte ihn behandelt, als sei er Luft. Leider musste Josi mit Lou zu Hause bleiben, sie hätte mehr Lust gehabt, mit ihm zum Wannsee zu gehen oder in den Zoo. Hier fiel ihr langsam die Decke auf den Kopf, aber Marina wollte Lou nicht rauslassen. Sie hatte Angst, dass er sich unterwegs wieder einpullerte.Außerdem sollte ja nachher noch die Psychologin vorbeikommen. Nicht mal auf den Spielplatz durfte Josi mit ihm. Normalerweise hätte sie Marina widersprochen. Das hatte sie so verinnerlicht wie eine automatische Reaktion. Jetzt sagte sie nur: »Ist gut.«
    Marina hatte sie dann gefragt, ob sie kurz einkaufen fahren und Lou mit ihr allein lassen könnte.
    »Ja, klar.« Marina hatte sie noch nie gefragt. Wenn Josi da war, fuhr sie einfach. Hatte sie jetzt etwa Bedenken? Aber es lag nichts Vorwurfvolles in ihrem Ton. »Du kannst dich auf mich verlassen«, sagte Josi.
    »Danke, Josi!«
    Das war heute nun schon das zweite Mal, dass Marina sich bei ihr bedankte.
    Nun war sie ganz allein mit Lou und lag auf dem Teppich und starrte diesen Roboter an.
    »Sag mal, Lou, der Roboter war doch in der Aldi -Tüte. Und da war noch was drin«, begann Josi, ohne große Hoffnung, etwas Neues zu erfahren.
    Umso verwunderte war sie, als er ganz selbstverständlich sagte: »Und Mamas kaputter Schuh.«
    »Die rote Riemchensandale?«
    »Ja, der Absatz war abgebrochen. Ich wollte das reparieren.« Lou sprang auf. »Komm mal mit, ich zeig dir was.«
    Josi ging hinter ihm her. Er nahm ihre Hand und zog sie aus dem Zimmer, weil es ihm plötzlich nicht schnell genug ging, rannte mit ihr nach draußen in den Garten, zum Baumhaus. Da ahnte sie schon, was er holen wollte.
    »Du willst deinen Detektivkoffer haben, nicht wahr?«
    »Ja!«
    »Den habe ich schon mit reingenommen, weil es doch so geregnet hat.«
    Lou stand vor ihr und starrte sie ungläubig an.
    »Er ist in meinem Zimmer, unter dem Bett. – Wer Erster da ist …« Sie tat so, als liefe sie los, zögerte aber, damit Lou einen Vorsprung hatte. Sie rannten zurück ins Haus, stürmten die Treppe hoch. Oben rief Lou: »Erster!« und war völlig außer Atem.
    Er zog den Koffer unter ihrem Bett hervor, öffnete ihn. »Guck mal«, sagte er. »Aber das ist ein Geheimnis. Das darfst du keinem sagen!«
    »Nein, tu ich nicht.«
    »Schwöre!«
    Josi hielt ihm drei Finger vors Gesicht. Lou zog die Absätze aus dem Koffer, die Josi auch schon gefunden hatte.
    »Wo hast du die her?«
    »Aus dem Garten.«
    »Wie, aus dem Garten?«
    »Die steckten im Rasen, vorne, bei der Terrasse. Ich habe sie rausgezogen.«
    »Und die aus der Aldi

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