Lukes Verwandlung (German Edition)
Konstruktion keine Wäscheleine darstellen sollte, dann würde Melissa sie dafür jetzt umfunktionieren.
Sie hatte einige Sachen gewaschen, die sie in ihrer Tasche mitgeführt hatte, und auch Johnnys Windeln würden nicht unbegrenzt halten, wenn sie sich nicht um dessen Reinigung kümmerte.
Nachdem Luke am Morgen Lebensmittel hatte bringen lassen, war Melissa erst einmal damit beschäftigt, diese einzuräumen und sich mit der Ausstattung der Küche vertraut zu machen. Erst danach hatte sie sich daran gemacht, die Wäsche einzuweichen. Luke hatte inzwischen für irgendeine wichtige Besorgung in der Stadt das Haus verlassen, und sie selbst wurde bald davon in ihrer Arbeit unterbrochen, dass sich Johnny zu Wort meldete.
Sich mit dem kleinen Kerl zu beschäftigen, lenkte Melissa eine ganze Zeit lang von ihrer begonnen Aufgabe ab. Da das Baby nun schon ein klein wenig länger wach blieb, als nur für eine frische Windel und eine Mahlzeit, konnte sie erst nach geraumer Zeit mit dem Waschen fortfahren.
Es war sehr ruhig, da Johnny nach dem Stillen und ein paar kleinen Spielchen, wieder eingeschlafen war. Und auch sonst rührte sich nicht viel. Außer einem Cowboy, der im Pferdestall verschwunden war, hatte sie schon geraume Zeit niemanden mehr gesehen, was sie vermuten ließ, dass die Arbeit der anderen Cowboys sich nicht direkt auf der Ranch abspielte.
Melissa rechnete damit, dass ihre Wäsche bis zum Abend trocknen würde, auch wenn es mittlerweile früher Nachmittag war. Aber der sonnige Tag versprach in dieser Hinsicht gute Aussichten, und so fuhr sie mit der Aufgabe fort, die sie sich selbst gestellt hatte. Alles auf die Leine zu hängen würde sie auch nicht daran hindern, weiter ein Auge auf Johnny zu werfen. Der Kleine war nah genug, dort auf der Veranda, dass sie ihn hören konnte, wenn er aufwachen sollte und zu weinen begann.
Dass sie bei ihrer Arbeit vor sich hin summte, war ein Grund dafür, dass sie die drei Reiter nicht bemerkte, die sich in ihrem Rücken dem Ranchhaus näherten. Sie sah sie erst näherkommen, als sie mit dem leeren Korb, in dem sie die Wäsche transportiert hatte, zurück zum Haus gehen wollte.
„Na sieh mal einer an“, spottete einer der Reiter von seinem Pferd herunter, als er dieses nur wenige Meter von Melissa entfernt zum Stehen brachte. „Wenn das nicht das rothaarige Fohlen ist, dem wir seit Wochen hinterher jagen.“
Melissa lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sie kannte zwar den Mann nicht, der sie gerade ansprach, dafür erkannte sie aber ein anderes Gesicht in der kleinen Gruppe der Ankömmlinge.
„Ist sie dass, Boss?“, fragte der zweite Unbekannte, der sich nicht nur auf die Haarfarbe verlassen wollte, um die richtige Person zu identifizieren.
„Darauf kannst du dein Pferd verwetten, Joe.“
Melissa hatte nichts zu verwetten, und sie brauchte auch von niemanden eine Bestätigung. Sie erkannte Richard Banks auch so. Aber bevor sie sich soweit erholt hatte, dass sie in Panik hätte ausbrechen können, kam bereits eine Stimme aus einer anderen Richtung.
„Ich denke, die Herren möchten sich hier nicht aufhalten.“
Hank war aus der Scheune gekommen und hielt demonstrativ ein Gewehr in der Hand, das zeigen sollte, dass dieser Hinweis eine ernstzunehmende Aufforderung sein sollte. Der Fehler des Cowboys bestand nur darin, besagtes Gewehr nicht schussbereit auf die drei Reiter zu richten. Und die Gelegenheit, diesen Fehler zu korrigieren bekam er nicht. Ein Schuss in den Oberkörper streckte ihn nieder und betäubte zudem auch noch seinen Arm. Dass er so keine Gefahr mehr darstellte reichte dem Schützen, um nicht weiter auf den Verletzten zu achten. Und diesen kleinen Zwischenfall lastete man zusätzlich Melissa an.
„Dummer Fehler, Mädchen, sehr dummer Fehler“, klangen Banks erste Worte an Melissa schon fast nach Güte. „Warum ziehst du denn diesen armen Cowboy mit in eine Sache, die wir so sauber zwischen uns hätten regeln können?“
Melissa schwieg, sie war geschockt, wie schnell Banks Männer ihre Waffen gezogen hatten. Und sie wollte nichts tun, um diese Waffen auf sich gerichtet zu sehen. Wie hatte Banks sie gefunden? Und warum hatte er sich überhaupt die Mühe gemacht? Wusste er nicht, dass ein einfaches Hausmädchen aus einem Bordell ihm nicht gefährlich werden konnte?
„Du hättest mir eine Menge Ärger erspart, wenn du genauso wie die Huren, in dem Bordell verbrannt wärst.“
Dass Banks ihr übel nahm, dass sie noch lebte, ihr
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