Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)
Nema, dass ich Ihnen fünfhundert Riesen versprochen habe, wenn Sie sie mir bringen.“
Sie ließ ihn los, als hätte sie sich verbrannt.
„Halten Sie den Mund!“, knurrte Slade. Er streckte die Hände nach Nema aus, aber sie wich ruckartig zurück. „Ich wollte dich nicht verkaufen. Verdammt, hör mir zu!“
Doch sie schüttelte nur den Kopf und wich Zentimeter um Zentimeter vor ihm zurück, während ihr Blick wie gehetzt mit der Verzweiflung eines Tieres, das in die Falle gegangen ist, durchs Zimmer raste.
„Hier ist Ihr Geld, Brion.“ McDermott warf ihm eine schwarze Aktentasche zu. „Es sind nur dreihunderttausend, weil, na ja, ich musste mich ja schließlich teilweise selbst darum kümmern, sie in die Finger zu bekommen.“ Er gab den Männern, die neben ihm standen, ein Zeichen. „Erledigt sie.“
„Was?“ Erledigt sie. „Nein, nicht!“ Slade machte einen Satz nach vorn, um sich schützend vor Nema zu stellen. Er wusste, was kommen würde, noch bevor er McDermotts kalten Befehl hörte.
„Erschießt die Schlampe!“
Slade sah, wie Nemas Augen ganz groß wurden, als sie begriff. Eine Kugel schlug in seinen Oberarm, als er sich mit seinem ganzen Körper vor Nema warf. Nema, es tut mir leid. So leid …
Sie schrie und in ihrer Stimme schwangen Wut und Angst mit. Nema schob ihn zur Seite und rannte durch den Raum. Mit ihren Klauen riss sie die Brust des Mannes auf, der auf ihn geschossen hatte. Blut tränkte sein Shirt und rann in Strömen an ihm herunter, als er auch schon auf die Knie fiel.
„Erschießt sie! Erschießt sie! Holt sie euch!“ McDermott brüllte seine Befehle, während er sich hinter seinen Männern versteckte.
Slade kam taumelnd hoch. Er musste ihr helfen. Er …
Ein zweiter Mann gab einen Schuss ab und traf Nema in den Bauch. Sie packte seine Hand, zog mit einem Ruck daran und man hörte das Knacken von Knochen.
„Noch mal, schießt noch mal auf sie! Sie wird schon schwächer!“
„Nein!“ Slade versuchte, Nema zu Hilfe zu eilen, doch es war zu spät.
Schüsse donnerten durch den Raum, trafen sie einmal, zweimal und die Kugeln drangen in ihr weiches Fleisch ein.
Stille.
Blutüberströmt lag sie am Boden.
Nein. Nicht Nema.
„Nema“, wisperte er, als er neben ihr auf die Knie sank. Ihre Augen – immer noch golden und wunderschön – standen offen, aber aus dem Mundwinkel sickerte Blut.
„Holt die Trage und schnallt sie darauf fest.“ Das war McDermotts Stimme, die Befehle bellte. Der Mistkerl.
Slades Finger zitterten, als er ihr das Blut von den Lippen wischte. In seinem Innern stieg ein Schrei auf, ein wütender Schrei, ein gefährlicher Schrei. Er würde McDermott umbringen. Er würde all die Mistkerle umbringen, die ihr wehgetan hatten.
„Schnappt sie euch!“, befahl McDermott.
Einer machte den Fehler, nach Nema zu greifen. Slade ging auf ihn los, indem er ihn neben sich zu Boden riss und wie ein Besessener auf ihn einschlug.
Oder wie jemand, der am Boden zerstört war.
Knochen brachen unter seinen Faustschlägen. Er hörte die Schmerzensschreie seines Opfers. Aber es war ihm egal.
Sie hatten Nema erschossen.
Der kalte Lauf einer Waffe drückte sich seitlich gegen seinen Kopf.
„Loslassen!“, befahl McDermott.
Ganz langsam ließ Slade von dem Mann ab und wandte sich seinem nächsten Opfer zu.
McDermott lächelte jetzt nicht mehr. Er wirkte blass, aber er hielt die Pistole mit ruhiger Hand. Er hob die Waffe, die jetzt nicht mehr direkt auf Slades Stirn gerichtet war.
Slade starrte die Pistole an und fragte sich, ob es ihm wohl gelingen würde, McDermott zu töten, bevor dieser einen Schuss abgeben konnte.
„Die Vampirdame ist nicht tot“, brummte McDermott und verzog dabei den Mund zu einem überheblichen Grinsen. „Sie ist nur ein wenig geschwächt. Wir werden sie mit Blut vollpumpen, wenn sie wieder wach ist, sodass sie alles gut überstehen wird.“
In dem Moment kam ein Stöhnen über Nemas Lippen, und Slade sah sofort in ihre Richtung. Sie lag jetzt auf einer langen, schwarzen Trage. Hände und Füße waren mit Gurten fixiert. Sie begegnete seinem Blick und in ihren Augen standen Schmerz, Furcht und …
Wut.
„Die Blutungen haben bereits aufgehört“, sagte ein Mann im weißen Kittel, der neben Nema kniete. Der Kerl musste wohl hereingekommen sein, als Slade gerade alles gegeben hatte, um einen anderen totzuprügeln. „Die Geschwindigkeit, mit der ihre Wunden heilen, grenzt schon an ein Wunder.“
Dem Himmel sei Dank. Sie
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