Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)
davon. Marina ließ die Hände tiefer wandern, über ihren Bauch, unter den Bund ihrer Sweatshorts und zwischen ihre Beine, wo das Gefühl seidiger Feuchte ihr zeigte, wie bereit sie war für einen Orgasmus.
Wie lange war es her? Viel zu lange, wenn ihr Körper schon im Schlaf Erleichterung suchte.
Mit einem Finger rieb sie vor und zurück über ihre feuchte Scham, ließ ihn dann um ihre Öffnung kreisen, bevor sie mit zwei Fingern tief eintauchte. Die Muskeln ihrer Vagina pulsierten um ihre Knöchel, während sie ihre Finger eindringen ließ, immer wieder – doch das war nicht genug. In Gedanken beschwor sie einen Mann herauf, einen dunkelhaarigen, gefährlichen Mann, dessen Zunge den Platz ihrer Finger einnahm. Ein Wimmern entwich ihr, als sein heißer Mund sich öffnete und auf ihre Scham drückte, sie neckte, erforschte, leckte.
Ihre Erlösung war nah, so nah. Sie warf den Kopf in den Nacken und hob die Hüften, presste den Daumen gegen ihre pochende Klitoris und konnte sich nicht entscheiden, ob sie das süße Finale hinauszögern oder beschleunigen wollte. Der Klang ihres keuchenden Atems konkurrierte mit dem hämmernden Puls in ihren Ohren, und der Schuss versuchte sich auch noch dazwischenzudrängen, aber …
Der Schuss?
Nein, nein, nein. Sie verbannte das Geräusch aus ihrem Kopf und konzentrierte sich wieder auf den Mann ihrer Träume. Den Mann, der seine Zunge tief in sie stieß und sie verwöhnte, bis sie stöhnte und sich wand. Den Mann, der ihre Klitoris zwischen seine Lippen einsog, während seine Finger …
Wieder ein Schuss. Näher diesmal. Was zur Hölle …? Wer sollte in einem Yachthafen eine Waffe abfeuern, noch dazu zu um diese Uhrzeit? Nicht dass so etwas nicht schon vorgekommen wäre. Etwa damals, als einige Partygänger auf einer Yacht beschlossen hatten, um zwei Uhr nachts ein Tontaubenschießen zu veranstalten. Oder der Blödmann, der sich einen Spaß daraus gemacht hatte, auf Möwen zu ballern, in der Nacht, als seine Frau ihn verlassen hatte …
Verdammt! Wer auch immer der Idiot war, der ihr da gerade den Spaß verdarb, sie würde ihn einen Kopf kürzer machen. Fluchend schwang sie die Beine aus dem Bett und setzte die nackten Füße mit einem dumpfen Poltern auf den Boden. Einen kurzen Moment lang erwog sie, in die Pantoffeln zu schlüpfen und einen Bademantel über ihre Shorts und das bauchfreie T-Shirt zu ziehen, aber das Geräusch eines dumpfen Aufpralls, dem ein plötzliches heftiges Schaukeln ihres Bootes folgte, hielt sie davon ab. Wenn irgend so ein betrunkener Idiot ihr Boot gerammt hatte, dann würde sie den zu Fischköder verarbeiten.
Sie hastete aus ihrer Kabine hinten im Schiff in den kleinen Wohnsalon und stieß sich den großen Zeh an einem Bein des Esstisches. „Au! Mist!“ Sie hüpfte auf dem unverletzten Fuß herum und hielt sich den schmerzenden Zeh; dabei spähte sie aus dem Fenster, doch alle Wasserfahrzeuge in der Nähe waren vertäut. Was also hatte da gerade ihr Boot gerammt?
Marina schnappte sich ihr Handy vom Tisch, ließ den Fuß wieder los und eilte halb humpelnd, halb hüpfend zum Ausgang auf das Welldeck. Eine kühle, regenfeuchte Brise traf ihr Gesicht, als sie die Tür einen Spalt öffnete. Ihr Herz klopfte vor Unbehagen und überschüssiger sexueller Energie, als sie die Tür weiter aufschwang und vorsichtig über die Schwelle trat. Prüfend blickte sie in die wolkenverhangene Nacht und weigerte sich, vor den Schatten, die über das erst kürzlich installierte Fiberglasdeck huschten, zu erschrecken.
Auf den ersten Blick wirkte alles normal. Stille lag über dem Yachthafen. Ihr Boot schaukelte an seiner Anlegestelle und knarrte. Der neue Kampfstuhl und der Behälter für Lebendköder glänzten im Licht der Lampen auf den Stegen.
Und in den Schatten neben der Tür kauerte ein fremder Mann.
Heilige Scheiße! Schlagartig klopfte ihr das Herz bis zum Hals und erstickte den Schrei in ihrer Kehle.
Der Mann machte einen Satz nach vorn. Seine Hand presste sich auf ihren Mund; mit der anderen packte er sie um die Schultern und zog sie grob zu sich nach unten auf die Knie.
„Seien Sie ganz still“, flüsterte er. Er hatte einen leichten europäischen Akzent, den sie nicht einordnen konnte, und sie konnte spüren, wie sich seine Lippen an ihrer Wange bewegten. „Es ist alles in Ordnung.“
In Ordnung? Wie konnte irgendwas an dieser Situation in Ordnung sein? Sie wünschte, sie könnte sich wenigstens so weit drehen, um sein Gesicht zu sehen; sie
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