Lustbekenntnisse: Männer sprechen über Sex (German Edition)
was guter Sex ist, verändern sich, weil wir uns verändern. Bei Life Changing Sex denkt man spontan an Erleuchtung, eine transzendente Erfahrung: Für einen Augenblick stand die Zeit still! Man hatte Sex, und es fühlte sich an, als würde dieser Augenblick für immer anhalten. Alles, was zählte, waren wir zwei in diesem Bett, der Rest war Schweigen. Dieser Moment kann lebensverändernd sein.
Oliver Mommsen
Es gibt großartigen Sex, es gibt tolle Nummern, es gibt einen echt süßen Abend, und Life Changing Sex gibt es vielleicht anderthalb Mal im Leben. Ich durfte es mal erleben! Da war ich 16, noch nicht mal 16, genau genommen 15. Ich war mittendrin in der Pubertät, und es fing irgendwann nachmittags an und hörte in den frühen Morgenstunden auf. Wir haben nicht miteinander geschlafen. Da zehre ich heute noch von. Das ist meine Vorstellung von perfektem Sex! Also nicht unbedingt nicht miteinander schlafen, aber was da alles an Sinnen aufgegangen ist und was da alles entdeckt wurde, das hat das Leben verändert. Es ging nicht um die Praxis, dass da bestimmte Sachen passiert sind, sondern es war die gegenseitige Neugier. Es war wie in einem furchtbar romantischen Film. Es war Sommer, heiß, die Bettlaken sind nass, man kann nicht mehr aufhören, nicht voneinander lassen, man ist wund geknutscht und jede Berührung macht mit einem etwas, dass man sagt: ›Ich kann nicht mehr!‹ Aber man muss noch mal. Und dann am Schluss liegt man da, die Vögel zwitschern, die Vorhänge wehen im Wind – ich weiß, das ist grauenhaft kitschig – und man schleicht echt mit so einem richtig kaputten Körper da raus und ist in einem Paralleluniversum. So soll es sein. Das ist schön.
Notizen im Schlafzimmer: die Sex-Strichliste
Roman Koidl
Ich kenne Männer, die ein Büchlein haben, wo sie seit ihrem 15. Lebensjahr die Namen der Frauen notieren, die sie flachgelegt haben, manchmal auch mit Foto. Es gibt viel mehr Männer, die so ein Büchlein haben, als man glauben möchte. Das ist Teil des männlichen Jagdinstinktes und dient der Selbstbestätigung.
Tillmann Remberger
Ja, sie schreiben es sich auf und manche vergeben Schulnoten von eins bis sechs. Meine sexuelle Karriere begann spät und ich habe Frauen auch nie benotet. Aber irgendwann habe ich sie gezählt.
Phillip von Senftleben
Ich kenne es wirklich nur aus der Literatur oder aus Filmen. Man hat die Anzahl im Kopf, so war das damals, als ich in dem Alter war. Ich war allerdings ein Spätzünder. Bis ich 18 war, lief da noch nichts Richtiges, obwohl ich schon mit 15 in festen Händen war. Später dann hatte ich die Zahl immer im Kopf. Ich wusste, soundso viele sind es, aber irgendwann war das Zählen eine ironische Hommage an die Spätpubertät.
Richard zum Felde
Damals zu Abi-Zeiten habe ich das tatsächlich mal gemacht, weil alle, die ich kannte, es auch gemacht haben. Aber das war natürlich keine abendfüllende Veranstaltung, alle Sexpartnerinnen aufzuschreiben, die man mit 19 hatte. Die Anzahl der Frauen von mir und meinen Kumpels schwankte zwischen zehn und 200, aber in dem Alter neigt man ja noch ein bisschen zu Übertreibungen.
Maximilian Pütz
Das ist eine häufig gestellte Frage: Mit wie vielen Frauen hast du Sex gehabt? Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Für mich sind das keine Zahlen, sondern Erlebnisse. An manche erinnere ich mich mehr, an manche weniger.
Thilo Mischke
Ich weiß, dass es eine Excel-Tabelle gibt, in der Namen gesammelt werden mit Noten dahinter. Ich habe mir das auch mal vorgenommen, so eine Liste zu führen, aber ich schaffe es nicht. Ich will mir ständig irgendwelche Listen anlegen und Ordnung halten, aber es gelingt mir einfach nicht.
Oliver Stöwing
Ist so nicht Facebook entstanden? Ich glaube, so ist Facebook entstanden, durch ein Bewertungsportal der Harvard Universität. Ja, Männer bewerten, aber ich glaube, Frauen bewerten auch. Ich kenne auch Frauen, die das machen und sehr stolz auf ihre Listen sind.
Manfred von Ehren
Aufschreiben? Finanzbeamte vielleicht. Das ist ja ganz, ganz gruselig. Klingt nach Schwarzbuch.
Bernd Pöschel
Ich führe kein Buch.
Oliver Mommsen
Es gibt ein Buch, das ist das rote Telefonbuch. Da stehen alle Frauen drin, die man anrufen kann, wenn man kaum noch in der Lage ist, zu sprechen, und die Möglichkeit sucht, eventuell noch etwas zu reißen. Dieses Buch gibt es, ja! Aber es gibt nicht das Buch ›Hatte am soundsovielten Sex, an dem und dem Ort, sie wollte erst nicht, habe es aber doch
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