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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorzulesen. »Die Zeit der Schonung ist vorbei, Sinclair. Vergiß alles, was du bisher erlebt hast. Diesmal wird die Hölle siegen. Luzifer nimmt sich deiner an.« Mehr stand nicht auf dem Blatt, das Sir James langsam sinken ließ.
    Wir schauten uns gegenseitig an, redeten aber kein Wort. Das Schweigen stand lastend zwischen uns.
    »Wie lange haben Sie den Brief schon unter Verschluß gehalten, Sir?« fragte ich.
    »Zwei Tage.«
    Ich nickte. »Sie haben natürlich nachgeforscht, wer ihn überbracht hat und so weiter…«
    »Nichts fanden wir heraus.«
    »Wer könnte Ihrer Meinung nach der Verfasser sein?«
    »Ich rechne mit dem Schlimmsten.«
    »Also Luzifer«, sagte Suko. »Ha, das Böse persönlich.«
    Ich senkte den Kopf und preßte meine flache Hand gegen die Stirn. Sir James hatte in meinen Augen recht behalten. Rein gefühlsmäßig paßte der Brief zu den Ereignissen, die wir an diesem frühen Morgen erlebt hatten. Dennoch wollte ich nicht allzu pessimistisch in die Zukunft schauen. »Sie sagen nichts, John?«
    Ich lächelte schmal. »Soll ich Ihnen antworten, Sir? Wie oft haben wir schon Drohungen erhalten!«
    »Stimmt, doch diese Drohung ist anders. Die ist echt, John, die ist verdammt echt. Und es kommt noch etwas hinzu.« Er drehte das Blatt um, damit wir auf die Vorderseite schauen konnten. »Sehen Sie sich die Schrift genau an. Was fällt Ihnen auf?«
    »Die Zeilen sind mit roter Tinte geschrieben worden.«
    »Was sagen Sie, Suko?«
    Mein Freund lächelte. »Wenn Sie mich so direkt fragen, Sir, würde ich sagen, daß es keine rote Tinte ist, sondern Blut.«
    »Genau!«
    Knallhart kam die Antwort. Sir James schien einen Ruck bekommen zu haben. »Dieser Brief ist mit Blut geschrieben worden. Und jetzt hören Sie mir bitte genau zu. Ich habe ihn nicht ohne Grund so lange behalten, ich ließ ihn untersuchen. Wir analysierten das Blut. Das Ergebnis habe ich am gestrigen Abend bekommen. Was denken Sie, hat es gebracht, meine Herren?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    Auch Suko hob die Schultern.
    Sir James beugte sich vor. »Zunächst einmal, daß die Zeilen tatsächlich mit Blut geschrieben worden sind. Und zwar mif Menschenblut. Aber das ist nicht alles. Die genaue Analyse, die wegen ihrer Brisanz und zur Sicherheit auf meinen Wunsch hin dreimal durchgeführt worden ist, zeigte, daß das Blut, mit dem der Brief geschrieben wurde, mindestens zweihundert Jahre alt ist.«
    Das war der Hammer.
    Wir hockten auf unseren Stühlen, schauten Sir James an, ohne einen Kommentar abzugeben. »Das kann nicht sein«, flüsterte ich.
    »Doch, John, es ist so.«
    »Natürlich - sorry.«
    Suko stieß mich an. »Blut, John, denk mal nach. Altes Blut vielleicht!«
    Ich packte es endlich. »Das alte Blut der Dracula-Opfer. Das Blut, das Mallmann getrunken hat?«
    »Richtig.«
    »Nein!« sagte Sir James hart. Seine Worte ließen unsere Hoffnungen zerplatzen. »Sie haben unrecht, Inspektor. Außerdem bin ich mit meinen Erklärungen noch nicht am Ende. Es wurde nicht nur festgestellt, daß es sich dabei um altes Blut handelt, es kam noch etwas hinzu. Die Fachleute untersuchten es genauer. Sie nahmen die chemischen und biologischen Analysen sehr ernst und stellten fest, John…« Er sprach mich jetzt direkt an. »Daß dieses Blut praktisch mit Ihrem identisch ist. Es besitzt die gleiche Blutgruppe und auch den gleichen Rhesusfaktor…«
    ***
    Stille — Schweigen…
    Wir hockten vor Sir James und schauten auf den Brief. Über meinen Rücken rieselte es plötzlich kalt. Die Haut im Nacken zog sich zusammen. »Sie sagen nichts, John!«
    Ich starrte Sir James an. »Zufall«, flüsterte ich. »Das ist alles ein verdammter Zufall.«
    »Tatsächlich?«
    Ich nickte heftig, wobei Suko gleichzeitig den Kopf schüttelte. Er glaubte nicht daran.
    »Nein«, sagte der Superintendent. »Ich will und ich werde nicht an einen Zufall glauben. Nicht nach diesem Brief, der uns geschickt wurde. Es tut mir leid, da steckt mehr dahinter. Das alles zeigt die Handschrift des absolut Bösen, eben Euzifers.«
    Ich widersprach ihm in diesem Punkt nicht, dafür in einem anderen. »Sir, mein Blut kann nicht zweihundert und mehr Jahre alt sein. Das ist einfach nicht möglich.«
    »Es ist Ihr Blut, und es ist trotzdem nicht Ihr Blut, John.«
    »Das ist höhere Mathematik.«
    »Kann sein. Oder ein magisches Rechenexempel, eingeleitet durch den absoluten Herrscher Luzifer.«
    »Sie tendieren dorthin?«
    »Ja.«
    »Und du, Suko?«
    »Ich auch.«
    Mein Nicken galt

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