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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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durch die rot eingefärbte Welt aus Trieb und Lust gedrungen, verschafften ihm Erleichterung in seiner Verzweifelung. Gaben ihm eine Frist der Gnade.  
    „Wie ich schon sagte, du hast von selbst aufgehört. Ich habe nichts getan.“
    „Aber du bist mir erschienen.“
    Sie hob zur Antwort nur ihre Augenbrauen, sagte nichts, und er begriff, dass er von ihr keine Bestätigung erhalten würde. Sie schien zu wissen, wovon er sprach, aber das war auch alles, was sie hier zugestand. Ich kann nichts für dich tun , hatte sie einmal gesagt.  
    Sie hatte etwas getan.
    Aber es hatte nicht ausgereicht. Wo war sie gewesen, als er zum ersten Mal von Luzifer vor die Wahl gestellt wurde? Warum hatte sie ihn da nicht abgehalten?
    Wayren schaute ihn an, fast so, als könne sie seine Gedanken lesen. „Du hattest damals eine Wahl, Dimitri. Du hast die Entscheidung damals aus freien Stücken getroffen.“
    „Ich war schwach. Er hat meine Schwäche ausgenutzt“, erwiderte Dimitri. Aber selbst für ihn, klangen seine Worte hohl und leer. Selbst damals hatte er gewusst, dass etwas nicht richtig war. Falsch. Etwas Böses. Er hatte gezögert, ja, aber dann hatte er sich hereinlegen lassen, in dem Moment hatte seine Verzweiflung ihn beherrscht. Vielleicht hätte Meg ja trotz allem auch so überlebt. Und Luzifer hatte das womöglich auch gewusst.
    „Ja, Dimitri. Das tat er. Das ist genau das, was der Satan tut.“ Trotz ihrer Worte beobachtete Wayren ihn weiterhin mit diesem friedvollen, heiteren Gesichtsausdruck. „Er macht es dir leicht, nur seinen Weg zu sehen. Er nutzt seinen Vorteil aus.“
    Genau wie ich es tat.
    Das Bild von Maias gelöstem Gesichtsausdruck, lustvoll entspannt, so voll von einem Frieden, den sie gefunden hatte, tauchte in seinem Kopf auf. Er schob es weg.
    Es war zu spät. Er hatte gelogen, als er Maia sagte, alles bliebe wie vorher.  
    Nichts blieb wie es war.
    „Und so waren nun all diese Jahre meiner Entsagung und Kasteiung vergeblich“, sagte er. „Es ist alles aus.“
    Sie sah ihn suchend an. „Wirklich?“
    „Natürlich, wie kann es nicht so sein?“, antwortete er, wütender, als er es je bei ihr gewesen war. „Wie kann ich erwarten, den Pakt zu brechen, mich vom Teufel loszusagen, wenn ich mich wie der Teufel verhalte, zu dem Er mich gemacht hat? Wenn ich von Leuten nehme, von ihnen trinke, ihnen das Leben selbst aus dem Körper sauge, wie kann ich da je wieder menschlich, ein Mensch, sein?“  
    „Du hast also zum ersten Mal in Jahrzehnten von einem Sterblichen getrunken, und jetzt glaubst du, dass diese Tat dir die Chance genommen hat, dich vom Teufel loszusagen? Oh, in der Tat, ich sehe, wie ein Jahrhundert der Entsagung, dich wirklich an das Ziel deiner Wünsche gebracht hat.“
    Schweigend starrte er sie zornig an. Sie sah ihn mit einer Art herausfordendem Gesichtsausdruck an, den er noch nie bei ihr gesehen hatte. „Du verstehst nicht“, sagte er verbittert. „Ich habe von einem Menschen getrunken . Ich habe ihr Blut getrunken. Ich–“, die Stimme versagte ihm, als das Wasser ihm wieder im Mund zusammenlief. Selbst jetzt konnte er die körperliche Reaktion seines Körpers, den er so lange kasteit hatte, nicht unterdrücken. Er konnte es immer noch schmecken. Fühlte die Energie, das Leben durch ihn strömen. „Es ist Missachtung. Es ist eine Sünde.“
    „Aber diese Entsagung, was hat sie erreicht, außer dich als kalte, harte, leere Hülse zurückzulassen? Auch das kann man nur schwerlich als Menschen bezeichnen?“  
    Schockiert und zutiefst beschämt fühlte Dimitri, dass er blinzeln musste. Er kniff sich mit zwei Fingern wütend an der Nasenwurzel, bevor die Tränen wirklich kamen. „Meine ... Abneigung, was Geselligkeit und Gesellschaftsleben betrifft, hat nichts mit dem Problem hier zu tun. Ich war noch nie ... sonderlich gesellig.“
    „Hast du die Geschichte gelesen, die ich dir gab?“, fragte Wayren.
    Dimitri runzelte die Stirn, blinzelte immer noch verzweifelt. „Das Märchen über das Biest? Ein bisschen. Ich fand darin nichts, was mir helfen könnte.“
    „Wirklich nicht?“
    Ungeduld packte ihn, und er wischte alles mit einer zornigen Geste rasch weg. „Es tut mir Leid, dich gestört zu haben. Ich dachte...“ Er schüttelte noch einmal seinen Kopf, bitter, presste die Lippen aufeinander.  
    „Dimitri von Corvindale“, sagte Wayren. Ihre Stimme war jetzt ganz sanft. „Wenn du wirklich wieder menschlich, ein ganzer Mensch, sein willst, der nicht mehr an Satan

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