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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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irgendwelche Nachrichten von Chas oder Giordan Cale erhalten hatte. Er fand eine Botschaft, dass sie im White’s darauf warteten, Nachricht von ihm zu erhalten. Die zeitliche Verzögerung der Nachricht bedeutete, auch hier kam alles zu spät, um Angelicas Entführung zu verhindern, was Dimitri erneut wütend werden ließ, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass das Vorhandensein von Rubinen in seinem Haus – und dann auch noch auf engem Raum in einer Kutsche – die Sicherheit beider Woodmore Schwestern gefährdet hatte. Die Verantwortungslosigkeit von Voss war nicht zu entschuldigen. Dimitri bewaffnete sich mit einem Eschepflock und seinem schweren Spazierstock. Die untere Hälfte besagten Spazierstocks war eigentlich ein Säbel, der ihm gute Dienste leisten würde, wenn er auf Belial traf.
    Oder Voss.
    And dann schob er sich noch eine Pistole in seine Tasche und schlüpfte aus dem Haus, bevor Miss Woodmore ihm wieder auflauern konnte. Die ungeheure Erleichterung, die er verspürte, als ihm dies gelang, war in sich schon Grund für weitere Verärgerung.
    Wenig später kam er im White’s an, dem wohlbekannten Klub für Gentlemen, wo die Drakule private, unterirdische Gemächer hatten, gut versteckt im hinteren Teil. Es war eine feine Ironie des Schicksals, dass der Klub, in dem die mächtigsten und reichsten Mitglieder der besseren Londoner Gesellschaft ein und aus gingen, von Dimitris eigenem Klub in Wien beeinflusst worden war. Aber die Drakule, die den Klub frequentierten, benutzten selten die Prunkgemächer nach vorne hin – außer um ab und an eine Wette eintragen zu lassen.  
    An einem regnerischen Tag hatte sich genau hier eine berühmte Episode ereignet, als nämlich Beau Brummel und Lord Eddersley – ein Sterblicher und ein Drakule – vorne im Erker am Fenster gesessen hatten und dreitausend Pfund darauf wetteten, welcher von zwei Regentropfen als erster am unteren Rand der Scheibe ankäme.  
    Seit Dimitris ähnlich gestaltetes Etablissement in Wien in Flammen aufgegangen war, hatte er die Lust an derlei Investitionen verloren, obwohl er mitgeholfen hatte, als der White’s Klub von Chesterfield nach St. James umgezogen war. Dimitri fand es unglaublich komisch, dass das de facto Hauptquartier der aristokratischen Whig Partei von einem Drakule finanziert wurde, der mit politischen Parteien oder gar Patriotismus rein gar nichts anfangen konnte.  
    Die juristischen Systeme seiner sterblichen Mitmenschen hatten größtenteils überhaupt keinen Einfluss auf seine Welt. Und als jemand, der die Cromwell Jahre miterlebt hatte, ebenso wie die erneute Thronbesteigung von Charles III, bereits bevor er Drakule geworden war, hatte Dimitri ob seiner Politik-Apathie keinerlei Gewissensbisse. Tun und Treiben der Regierungen bedeuteten ihm nichts.  
    Als Dimitri ankam, fand er Chas und Giordan Cale in den privaten Gemächern des White’s vor. Bis auf sie drei und dann noch zwei Diener, die dort arbeiteten, waren die Räumlichkeiten leer. Es gab zu der Zeit nicht viele Drakule in London – dies war zu anderen Zeiten auch nicht anders gewesen, denn Luzifer war als Seelenfänger recht wählerisch bei seiner Auswahl. Reichlich sauer dachte Dimitri, was ihn anbetraf, dürfte der Teufel ruhig noch wählerischer sein und hätte vor hundertvierzig Jahren gerne auch an ihm vorübergehen können. Er war ganz sicher nicht der Typ von Mann, den sich Luzifer sonst aussuchte.  
    Zumindest war er es nicht gewesen, bevor er Drakule wurde. Er war ein ruhiger, ernsthafter junger Mann gewesen, der in einem puritanischen Haushalt aufgewachsen war, in dem Bücher und Gott verehrt wurden, und die Kleider schwarz, braun, grau oder graubraun waren.  
    Er war restlos in seinem Studium aufgegangen, denn als der jüngste von vier Söhnen war es recht unwahrscheinlich, dass er den Corvindale Titel erben würde, und so bereitete er sich auf einen Lehrstuhl in Physik in Cambridge vor. Und selbst als Cromwell abgesetzt wurde, und Charles II wieder auf den Thron kam, führte Dimitri sein einfaches Gelehrtenleben fort. Bis er Meg traf.  
    „Endlich“, sagte Chas, und schaute vom Tisch hoch. Sein Gesicht war angespannt.  
    „Etwas zu trinken, Corvindale?“, fragte Giordan, als Dimitri durch den Raum schlenderte. Sein Halstuch war etwas locker, und er war in Hemdsärmeln. Er und Chas schienen mitten in einer Schachpartie zu stecken.  
    Interessant und nur schwer zu begreifen, besonders jetzt, da Chas sicherlich schon über die gemeinsame

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