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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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strich sich eine Haarsträhne aus seinen Augen. Sein Haar hatte immer noch die gleiche Länge wie vor fünfzig Jahren und sechs Monaten, als er, Quent und Wyatt fürs Wochenende auf eine Höhlenforschungsfahrt gegangen waren. Ein einheimischer Führer mit dem Spitznamen Fence und sein Kollege hatten sie geführt.
    Elliott hatte Quent und Wyatt im Jahr 2004, kurz nach Beendigung seines Medizinstudiums kennengelernt, als er auf einer humanitären Mission auf Haiti war. Beide waren Elliotts Team zugewiesen worden: Wyatt, ein Rettungssanitäter bei der Feuerwehr, der auch in der Nationalgarde in Colorado gedient hatte, und Quent, ein gelangweilter und reicher Playboy, der es darauf angelegt hatte, sich ständig dem Willen seiner Eltern zu widersetzen.
    Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft wurden sie gute Freunde und fühlten sich besonders durch die Umstände, die ihr Leben verändert hatten, verbunden. Ihre Aufgabe, nach dem Hurrikan Jeanne den Menschen in dem verarmten, zerstörten Inselstaat zu helfen, war so eine lebensverändernde Erfahrung. Wegen der Schrecken, die sie gesehen hatten, und der Menschen in Haiti, denen sie helfen konnten, war ihre Bindung stark, und sie blieben über Jahre hinaus eng befreundet.
    Die Reise nach Sedona, Arizona, war nur eines der vielen Abenteuer, das die drei seither unternommen hatten. Quent, der als Erbe der Firma Brummell über unbegrenzte Mittel verfügte und eine Indiana-Jones-artige Faszination für Antiquitäten und Schätze hatte, organisierte normalerweise ihre Reisen. Er begründete sie meistens mit einer seiner absonderlichen Theorien über den Standort eines verlorenen Kunstgegenstandes. Elliott und Wyatt waren mehr als begeistert, ihn zu begleiten, weil diese Ausflüge immer spannend und exotisch waren ... und gefährlich.
    Die Reise nach Sedona sollte eigentlich ihr kürzestes und langweiligstes Abenteuer sein…aber es entwickelte sich total anders und es wurde das längste.
    Fünfzig lange Jahre.
    »Ich bin Elliott Drake«, sagte er schließlich zu den Jugendlichen. »Das ist mein Freund Wyatt da drüben, der mit den dunklen Haaren. Und Quent ist der Blonde mit dem Halstuch. Unsere anderen beiden Freunde sind dem Ganga gefolgt, das eure Freundin entführt hat.«
    Das war der einfache Teil. Aber zu erklären, was sie hier machten, das war nicht so einfach. Dass sie dabei gewesen waren eine Höhle zu erforschen, als das totale Chaos ausbrach. Die Erde hatte gebebt und sich gespalten, Felsen und Steine waren auf sie hinunter gerollt, es gab merkwürdige Gerüche und Geräusche, scharfe, zischende Schläge ... und dann war alles dunkel geworden.
    Und ein halbes Jahrhundert später waren sie, die drei Freunde und die zwei Führer, die sie tief in die Höhlen geführt hatten, erwacht. Unversehrt und unverändert.
    Naja, nicht völlig unverändert.
    Sie hatten − zusammen mit ihrem Führer, Fence, seinem Kollegen Lenny, und einem sechsten Mann, Simon, den sie in den Höhlen gefunden hatten − die letzten sechs Monate in einer Mischung aus Ungläubigkeit, Wut und Trauer verbracht und hatten versucht zu verstehen, was passiert war. »Wie heißt du?«, fragte Elliott den Jungen, der gesprochen hatte.
    »Geoff.«
    »Weißt du, wo die sie hingebracht haben, Geoff? Die Ganga?« Es war sicher eine vergebliche Frage. In den letzten sechs Monaten hatte keiner der wenigen Leute, die sie getroffen hatten, etwas über die Gangas gewusst ... außer dass man sie meiden sollte, wenn sie nachts erschienen.
    Geoff zuckte bedrückt mit den Schultern und rieb sich den Arm. »Ich weiß es nicht. Werden sie sie finden?«
    »Sie werden es versuchen.« Elliott sah hinüber zu Quent, der durch eines der Fenster spähte. Das verschmutzte Glas hatte Sprünge und Schimmelflecken und war fast undurchsichtig. Aber er kratzte etwas vom Dreck ab und sah hinunter auf das, was früher einmal eine Allee oder Hauptverkehrsstraße gewesen war.
    »Siehst du was?«, frage Elliott und fühlte plötzlich, wie ihn eine Welle von Erschöpfung überkam, die er nicht mehr abschütteln konnte. Das passierte halt, wenn man sechs Monate lang kaum schlief ... und wenn man einnickte und dann verschwitzt und außer Atem von seinen Alpträumen erwachte.
    »Nichts. Es ist alles ruhig.« Quent veränderte seine Haltung, so dass er senkrecht nach unten sehen konnte. »Nichts außer ein paar Ratten.«
    In einem andern Leben, in einer anderen Welt, war Quent als Quentin Brummell Fielding, III bekannt gewesen. Er war nicht nur

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