Lycana
auf die Seite der Iren! Es war also ein absolut notwendiger Akt der Verteidigung, Cromwell zu senden, um die Iren in ihre Schranken zu weisen und sie zu bestrafen!«
»Vielen Dank für diese Ergänzung«, sagte Ivy kühl. »Gleich nach Charles’ Exekution landete Cromwell mit seinen Männern in Irland. Im Norden belagerte er die Stadt Drogheda, und da sie sich ihm nicht sogleich ergab, ließ er sie stürmen. Zur Mahnung ließ er alle irischen Soldaten, derer er habhaft werden konnte, und die meisten Bürger massakrieren. Dann marschierte er nach Süden und nahm Wexford ein. Wieder ließ er die Bevölkerung der Stadt abschlachten. Entsetzt ergaben sich die anderen Städte, sobald sie seiner Armee ansichtig wurden.«
»Die Rebellion war beendet, dank seiner starken Hand!«, fuhr Malcolm fort. »Cromwell hat die Katholiken in Irland besiegt, die Presbyterianer in Schottland und die Royalisten in England. Er war nun der mächtigste Mann Englands. Es begann die Zeit der Republik, die bis zu seinem Tod andauerte. Erst dann wurde der Sohn des hingerichteten Königs als Charles II. gekrönt.«
Malcolm schwieg und Ivy übernahm wieder das Wort. »Als Cromwell Irland den Rücken kehrte, hinterließ er Totenstille. Zehn Jahre hatten Rebellion und Krieg angedauert und den spärlichen Wohlstand der Iren zerstört, den sie sich mühsam aufgebaut hatten. Allerorts brach die Pest aus, Heere von Bettlern zogen über das Land, hungrige Wölfe drangen bis in die Städte.«
Doch was sagen die Biografen über ihn?
Er war der Gründer der englischen Republik und regierte als Lordprotektor England, Schottland und Irland.
Cromwell wurde 1599 als Sohn eines Landadeligen geboren. Während seines Studiums kam er mit der Idee des Puritanismus in Berührung, trat diesem aber erst 1628 bei, als er Abgeordneter im Unterhaus wurde. Als der König nach langen Jahren, die er ohne Parlament regierte, dieses 1640 einberief, um Steuergelder für einen Krieg gegen Schottland zu erheben, schloss sich Cromwell den Gegnern des Königs an. Der Versuch des Königs, die Führer der Opposition im Unterhaus zu unterwerfen, scheiterte und löste zwei Bürgerkriege aus. Cromwell führte das Parlamentsheer gegen die Royalisten. Nach seinem Sieg im zweiten Bürgerkrieg wurde der König zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Republik unter Cromwells Führung wurde ausgerufen.
Der Krieg fand auch auf irischem Boden statt, wo Cromwells Truppen mit einer Massakertaktik gegen die Bevölkerung vorgingen. Die Ermordung von 3500 Einwohnern Droghedas - königstreue Soldaten, Zivilisten, Gefangene und katholische Priester - nach der Eroberung der Stadt belastet noch heute die englisch-irische Beziehung. Cromwell hielt den Befehl zum Massaker für gerechtfertigt, denn die Verteidiger der Stadt hatten entgegen dem geltenden Kriegsrecht nach dem Fall der Mauern noch weitergekämpft.
Nach dem Krieg regierte Cromwell als Lordprotektor, bis er 1658 an Malaria starb. Die ihm angetragene Königswürde hatte er abgelehnt. Danach kehrte England zur Monarchie zurück und krönte 1660 Charles II., den Sohn des hingerichteten Königs.
Übrigens wurde Cromwell drei Jahre nach seinem Tod noch für seine Verbrechen gegen das Königtum verurteilt, seine Leiche exhumiert und geköpft, der Kopf aufgespießt und zur Schau gestellt.
DANKSAGUNG
Vampire faszinieren mich! Das war schon immer so. Mein erster literarischer Vampir hieß Peter von Borgo und ich ließ ihn unter dem Pseudonym Rike Speemann seit 2002 in Hamburg sein Unwesen treiben. Doch schon kurze Zeit später kam mir die Idee zu einer großen Vampir-Jugendbuchserie. Ich begann, sie auszufeilen, stieß aber bei den Verlagen nicht auf Begeisterung. Vampire? Die Zeit war noch nicht reif. Aber ich habe nicht aufgegeben und versuchte es nach meinem Wechsel zu cbj noch einmal. Und nun scheint das Zeitalter der Vampire endlich angebrochen zu sein.
Ich danke meinem Verlagsleiter Jürgen Weidenbach, meiner Programmleiterin Susanne Krebs und meiner Lektorin Susanne Evans, dass sie sich von meiner Begeisterung haben anstecken lassen und die Vampire nun losgelassen werden!
Herzlichen Dank auch an meinen Agenten Thomas Montasser, der schon lange Blut geleckt hat und nicht zuließ, dass ich meine Idee aufgebe. Mein Mann Peter Speemann war wieder »Mädchen für alles«, wenn es um meine Computerausstattung ging, und hat sich als erster kritischer Leser verdient gemacht.
Ich danke auch den vielen freundlichen Iren, die auf
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