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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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protestierte Gabby. »Ich habe zweimal die Wahrheit gesagt! Die Lüge war das mit der Leiche. Ich würde niemals etwas Totes anfassen!« Sie verzog schaudernd das Gesicht.
    Madeline verlagerte ihr Gewicht. »Ihr habt also bei der Wahl getrickst?«
    Lili nickte verlegen, aber Gabby sagte achselzuckend: »Schuldig, yes! Wir haben die Site gehackt und ein paar hundert Stimmen für uns abgegeben. Ich habe euch doch gesagt, dass wir schlauer sind, als wir aussehen.«
    »Das scheint zu stimmen.« Emma rückte ihren Rucksack zurecht. »Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe für heute Nacht die Nase voll vom Camping. Ich glaube, die heißen Quellen sind morgen auch noch da.«
    »Nichts wie weg von diesem gruseligen Berg.« Madeline nahm Gabbys Taschenlampe und beleuchtete den Pfad. »Du kennst den Rückweg, oder?«
    »Aber natürlich«, trällerte Gabby.
    Als sie den Abhang hinaufgingen, fiel Emma noch etwas ein und sie zog Gabby beiseite. »Es war wirklich ein genialer Streich. Aber, äh, Gabby? Beim nächsten Mal lasst bitte keinen Scheinwerfer auf mich fallen.«
    Gabby blieb stehen. Sogar in der blauschwarzen Dunkelheit erkannte Emma, dass sie bestürzt wirkte. »Du meinst das Ding in der Aula? Das waren wir nicht! Jesus, Sutton! Wir sind doch nicht wahnsinnig!«
    Dann ging sie weiter und ihr langer Pferdeschwanz wippte hinter ihr her. Emma blieb noch einen Moment lang stehen und spürte, wie ihr eiskalt wurde. Natürlich hatten nicht Lili und Gabby den Scheinwerfer auf sie stürzen lassen. Das war jemand anderes gewesen.
    Mein Mörder.

 
    32
    Ein lang ersehnter Moment
    Bzzz. Bzzz .
    Emma öffnete die Augen und sah sich um. Sie lag in ihrem Schlafsack im Wohnzimmer der Mercers. Der stumm geschaltete Fernseher schickte bläulich flackerndes Licht durchs Zimmer. Auf dem Couchtisch lagen leere Kartons mit Thai-Nudelgerichten und auf dem Boden lagen ein paar eselsohrige Ausgaben von US Weekly und Life & Style . Die Uhr am Kabelreceiver zeigte 2 Uhr 46 an. Charlotte, Madeline und Laurel schliefen neben Emma und Gabby und Lili lagen neben dem Kamin, ihre brandneuen Lügenspiel-Mitgliedsausweise immer noch in den Händen.
    Bzzz. Bzzz. Suttons Handy vibrierte neben Emmas Kissen. Auf dem Display stand ETHAN LANDRY . Emma war sofort hellwach.
    Sie schlüpfte aus ihrem Schlafsack und ging in den Flur. Das Haus war unheimlich still und dunkel, das einzige Geräusch war das rhythmische Ticken der Standuhr im Foyer. »Hallo?«, flüsterte sie.
    »Da bist du!«, rief Ethan aus. »Ich rufe schon den ganzen Abend lang an.«
    »Wie bitte?«
    »Hast du meine SMS nicht bekommen?« Ethan klang so atemlos, als wäre er gerannt. »Ich muss mit dir reden!«
    Jetzt willst du also mit mir reden, dachte Emma und blickte aus dem Fenster. Ein ihr bekanntes rotes Auto stand am Straßenrand. Sie ließ den Vorhang fallen und zog sich das T-Shirt über den Bauch. »Stehst du vor Suttons Haus?«
    Nach einer Pause seufzte Ethan. »Ja. Ich bin herumgefahren und habe Madelines Auto in eurer Einfahrt stehen sehen. Kannst du rauskommen?«
    Emma war sich nicht sicher, ob es ihr gefiel, dass Ethan mitten in der Nacht vor dem Haus der Mercers saß. Bei jedem anderen hätte sie ein solches Verhalten sehr aufdringlich gefunden. Aber wenigstens hatte er diesmal das Telefon benutzt, statt Kiesel gegen das Fenster zu werfen. »Es ist drei Uhr nachts«, sagte sie eisig.
    »Bitte?«
    Emma strich über den Rand einer Schale auf dem Beistelltisch im Flur. »Ich weiß nicht …«
    »Bitte, Emma?«
    Emmas Schläfen begannen zu schmerzen und ihre Muskeln waren von dem Gekauere in der Höhle immer noch steif. Sie hatte nicht mehr die Energie dazu, ihn zappeln zu lassen. »Von mir aus.«
    Ethan schaltete seine Lichter aus, als Emma in den Garten kam. »Warum hast du meine Anrufe nicht beantwortet?«, fragte er. Emma, die jetzt auf dem Gehweg stand, zog Suttons Handy aus der Tasche. Tatsächlich hatte sie sechs Anrufe und sechs SMS von Ethan verpasst. Sie hatte bisher nicht auf ihr Telefon geachtet, da sie mit Suttons Freundinnen so viel Spaß gehabt hatte – sie hatten Gabby und Lili geschminkt, Kahlua getrunken, »Dance Dance Revolution« gespielt und natürlich Gabby und Lili in den Lügenspielclub aufgenommen.
    »Ich hatte zu tun«, sagte sie eisig. »Und ich dachte, du seiest sicher ebenfalls beschäftigt.«
    Ethan straffte die Schultern und öffnete den Mund, aber Emma brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Bevor du etwas sagst: Gabby und

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