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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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urweltlichen Drachen
erinnerndes Gesicht ruckte hin und her.
    Rani Mahay, der glaubte, starke Nerven zu haben, merkte, was es
hieß, jetzt standhaft zu sein, die Maske auf den Kopf zu
behalten und dem schrecklichen Geschehen nicht zu entfliehen.
    Der Dämon löste sich auf.
    Dunkelgrüne Nebelwolken schwebten davon, ein penetranter
Schwefelgeruch erfüllte die Luft.
    Was hier geschah, blieb nicht unbemerkt. Fenster wurden
aufgerissen. Die markerschütternden Schreie des sterbenden
Dämons alarmierten die Anwohner.
    Sie riefen die Polizei an.
    Fleetwood brach schweißüberströmt zusammen. Da
riß Mahay die Maske vom Köpf. Er hielt ein graubraunes
Etwas in der Hand. Es war weich wie ein Damenstrumpf, und es
knisterte wie Pergament. Mahay ließ die Maske in seiner
Hosentasche verschwinden.
    Er kümmerte sich um Fleetwood. Der war nicht tot, aber
erschöpft bis zur Grenze seiner Kraft.
    »So kann es passieren, wenn man sich Mächten
verschreibt, die nicht von dieser Welt sind«, murmelte Mahay
heiser. Er stand auch ganz unter dem Eindruck des Geschehens.
    Der Anwalt kam mit Mahays Hilfe wieder auf die Beine. »Das
Ganze war nicht für Sie inszeniert. Aber ich glaube, es war ganz
gut, daß es so gekommen ist«, fuhr Rani fort. »Es
hätte sein können, daß auch Sie nicht der sind,
für den Sie sich ausgeben.«
    »Wie meinen Sie das?« Fleetwoods Stimme hatte kaum
Kraft. Er dachte nicht mehr an Flucht, nicht mehr an Kampf. Wie von
Sinnen starrte er auf den Inder.
    »Ich war der Meinung, daß Sie noch mehr Talente in sich
verbergen, daß Sie Ihre Gestalt verändern können.
Menschen, die ihre Seele dem Teufel verkauft haben, können das.
Waren Sie heute abend am Ambassador?«
    »Ambassador?« echote Fleetwood, als hätte er diesen
Namen nie gehört.
    »Ja, im Hotel Ambassador.«
    »Nein.«
    »Carminia Brado wurde entführt. In ihrer Begleitung
befanden sich zwei oder drei Personen. Der stellvertretende
Geschäftsführer Mister Sherman und ein Zimmermädchen.
Es steht fest, daß diese Herrschaften nicht die gewesen sind,
für die sie sich ausgegeben haben. Wie es mit dem dritten
aussieht, kann ich nicht sagen. Was wissen Sie darüber?
Überlegen Sie nicht lange, Fleetwood. Ich hab’ noch mehr
Tricks auf Lager, wenn es darauf ankommt, und dann dürften Sie
nicht mehr ungeschoren davonkommen. Ihre Freunde aus der Hölle
sind im Moment nicht mehr gut auf Sie zu sprechen. Also, was ist mit
Carminia Brado?«
    »Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich
nicht.«
    In der Ferne hörte man das Sirenengeheul der Polizeiwagen,
die von Anwohnern benachrichtigt worden waren.
    Fleetwood schien wirklich nichts zu wissen.
    »Ich will Miss Brado das Schicksal von Sally Swanson
ersparen«, kam es rauh über Mahays Lippen. »Gibt es
noch eine andere Gruppe?«
    »Ja. Noch eine.«
    »Wo?«
    »Nicht weit von hier.« Fleetwood befand sich nach dem
Schreck, der ihm noch in allen Gliedern saß, in der richtigen
Stimmung, alles zu sagen, was man ihn fragte. »Sisley, Doktor
Sisley.«
    Mahay wurde unterbrochen. Die Polizei kam. Sie wollte wissen, was
hier passiert war. Captain Lincoln, durch Sirenengeheul und Blaulicht
an den Ort des Geschehens gelockt, übernahm die Angelegenheit
und ersparte dem Inder peinliche Fragen, die er doch ausweichend
hätte beantworten müssen.
    Die Beamten zogen schließlich ab. Mahay, Fleetwood und
Lincoln verließen den Hinterhof. Die Sache hier würde kein
Nachspiel und auch keine Nachprüfung zur Folge haben. Man konnte
das Ganze als eine Krakeelerei zwischen Betrunkenen hinstellen. So
erschien es auch im Polizeibericht.
    Lincoln hatte das Buch mit dem vielversprechenden Inhalt an sich
genommen. Er hatte davon abgesehen, Fleetwood sogleich in
Polizeigewahrsam zu nehmen. Mahay hatte versprochen, ein wachsames
Auge auf den Anwalt zu haben.
    Mahay wollte so schnell wie möglich zu diesem Dr. Sisley, von
dem Fleetwood gesprochen hatte.
    Lincoln übertrat seine Kompetenzen in der Erwartung,
daß er das einzig Richtige tat. Er lud Mahay und Fleetwood in
seinen Wagen ein und startete.
    Der Anwalt kauerte zusammengesunken neben dem Koloß aus
Bhutan. Mahay ließ seinen Schützling nicht aus den
Augen.
    Fleetwood machte einen niedergeschlagenen Eindruck. Er war ein
geschlagener Mann. Zwar war er von dem Dämon befreit, der ihn
besessen hatte, doch die Tatsache, daß ein böser Geist
lange Zeit sein Denken und Fühlen bestimmte, hatte seinen
Verstand verstört. Fleetwood blickte mit leeren Augen in die
Welt, und manchmal

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