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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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intensiv an und dachte daran, daß man im
Leben noch oft das bekommt, was man wirklich ersehnt und haben will.
Er wußte, daß er dieser Frau schon mal begegnet war, in
heißer Leidenschaft zu ihr entbrannte und sie besitzen wollte
– daß das Schicksal und die dämonischen Widersacher
das aber verhindert hatten.
    Auch Carminia hatte schon mal gelebt als Bailea, als eine
Königin in einem fernen Reich der Vergangenheit. Er wußte
davon, und ein wehmütiges Lächeln umspielte seinen
männlichen Mund. Sie wußte nichts, ahnte nicht mal etwas.
Und das war gut so. Von ihm jedenfalls sollte sie es zunächst
nicht erfahren.
    »Du scheinst heute sehr müde zu sein«, sagte sie
plötzlich, und Björn zuckte zusammen.
    »Du schläfst nicht?« fragte er überrascht.
    »Muß man immer schlafen, wenn man die Augen geschlossen
hält. Fast geschlossen hält«, verbesserte sie sich.
»Du sitzt da und musterst mich, als hättest du mich noch
nie gesehen.«
    »Ich entdecke immer neue Reize an dir.«
    Er hauchte einen Kuß auf ihre Nasenspitze.
    »Es ist herrlich hier. Björn.«
    »Wem sagst du das! Aber ich bin sicher, daß keiner von
uns es fertigbrächte, hier Wochen und Monate zu verbringen und
zu wissen, daß das kein Urlaub ist, daß wir hier zwar
abgekapselt von allen Einflüssen und Gefahren sind –
daß die Maschinerie Welt draußen aber unverändert
weiterläuft und die Zeiger auf den Uhren nicht stehenbleiben,
sondern mit jeder neuen Minute, die vergeht, die Gefahren
vergrößern, die die Menschen bedrohen und die sie nicht
sehen. Aber so wie hier kann es überall auf der Erde werden. Die
Chance besteht: Eine neue paradiesische Welt, der Wunschtraum der
Menschheit, bisher verspielt durch die Mächte, die
menschenfeindlich eingestellt sind.«
    Er legte sich neben sie, und seine Hände begannen
zärtlich ihren Körper zu streicheln. Björn dachte
daran, wie wenig Zeit sie eigentlich füreinander hatten.
    Es war beinahe so wie damals, als Bailea starb und er gehen
mußte, dazu auserkoren, einer friedliebenden Rasse in einem
parallelen Universum zu Hilfe zu eilen und den Schwur zu halten.
    Er dachte auch daran, daß dies der letzte Tag auf Marlos
war. Mehr als zwei oder drei Tage gönnte er sich nie nach einem
besonders kräftezehrenden Kampf mit den bösen Gegnern. Er
durfte nicht fliehen, mußte sich ihnen immer wieder stellen,
konnte aber auf der anderen Seite auch nicht den Verpflichtungen
entgehen, die er anderweitig übernommen hatte.
    Schon lange hatte er Pepe versprochen, mit ihm und Carminia und
Rani eine Reise auf einem großen und wunderschönen Schiff
zu machen. Mit der sechssitzigen Privatmaschine waren sie alle
hierher nach Marlos gekommen, auf der es seit geraumer Zeit eine gut
ausgebaute Landebahn gab. Maschinen und Arbeitskräfte waren auf
die unsichtbare Insel gebracht worden. Diese Menschen wußten
nicht genau, wo sie arbeiteten. Sie arbeiteten für eine
fingierte Firma und fanden Unterkunft in den einfachen aber
praktischen Hütten aus Holz und Stroh, die hier für dieses
Klima hundertprozentig geeignet waren. Sie wurden gut bezahlt und
wieder nach Hause zurückgebracht, ohne angeben zu können,
wo sie sich eigentlich aufgehalten hatten. Sie konnten nur berichten
von dem herrlichen Wetter, dem ewig blauen Himmel, dem wunderbaren
Meer und der Einsamkeit einer Insel.
    In Europa war es jetzt Spätherbst. Kalt und frisch war der
Wind, die Blätter fielen von den Bäumen, abends und morgens
waberten schon die Nebel, und es wurde oft schon nicht mehr richtig
Tag, da die Sonne die graue Wolkendecke nicht mehr zu durchdringen
vermochte.
    Genau die richtige Zeit für eine Kreuzfahrt durch den
Pazifik.
    Pepe hatte diese Reise ausgesucht. Sie sollte knapp zwei Wochen
dauern.
    Björn hoffte, daß alles gutging. Aus Erfahrung
wußte er, daß er in der Welt der dritten Dimension
ständig beobachtet wurde, daß seine Gegner auf der Lauer
lagen und er in der Welt, der er angehörte und die er liebte, zu
einer Zielscheibe geworden war.
    Ausnahmsweise war er diesmal mit seiner Privatmaschine nach Marlos
gekommen, um von hier aus Honolulu anfliegen zu können.
Normalerweise genügte es, wenn er im Keller seines Genfer
Bungalows einen Schritt durch einen geheimnisvollen magischen Spiegel
machte, der ihn im gleichen Augenblick um Tausend und Abertausende
Meilen genau auf die unsichtbare Insel versetzte und jeden anderen
auch, der die Schwelle von der dritten zur vierten Dimension
passierte.
    Aber Flug wie Kreuzfahrt hatte er

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