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Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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»Ich habe diesen Mann doch
eben noch Spazierengehen seh’n. Er sah ganz normal
aus.«
    »Was kann das nur sein? Die Pest?«
    Der Name verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
    Keiner dieser Menschen, die Jeffersons Anblick ertragen
mußten oder wollten, hatte jemals einen Pestkranken gesehen.
Die tollsten Vermutungen wurden sofort laut, und Ed Gilmore
mußte feststellen, daß der Kreis der Neugierigen sich
auflöste und sich kleine diskutierende Gruppen weiter abseits
bildeten.
    Die Polizei kam schnell. Fast zur gleichen Zeit tauchte auch ein
Krankenfahrzeug in Fisherman’s Wharf auf.
    Captain Santville, ein etwas korpulenter Mann mit
ausgeprägter Stirnglatze, wurde von zwei Uniformierten und zwei
Männern in Zivil begleitet. Die Cops machten sich sofort daran,
die Neugierigen noch weiter zurückzudrängen.
    Der fünfzigjährige Santville hatte ein rundes Gesicht,
in dem zwei dunkle Augen listig funkelten. Diese Augen befanden sich
in ständiger Bewegung, und nichts schien ihnen zu entgehen.
    Das Verhalten der Menschen… der Ausdruck in ihren
Gesichtern… der Tote… und der hagere, schlaksige Mann in
dem hellen Leinenanzug…
    »Ed Gilmore!« Santville schüttelte den Kopf.
»Sie hätte ich am wendigsten, hier erwartet. Aber man ist
ja nie vor Überraschungen sicher. Sie haben ihm
gefunden?«
    »Gefunden ist zuviel gesagt. Ich habe gesehen, wie er
stürzte. Da bin ich hergerannt.«
    »Sie – kennen ihn nicht zufällig?« Bin kurzes
Leuchten erfolgte in Santvilles Augen.
    »Natürlich nicht.«
    »Natürlich nicht. Ich habe es mir beinahe gedacht. Sie
sind – rein zufällig hier, Gilmore, wenn ich das richtig
verstanden habe.«
    »Genau, Captain.«
    Santville nickte und ging um den Toten herum.
    »Nicht anfassen«, sagte er knapp, als ein Begleiter sich
bückte, um Jeffersons Jackettasche nach Ausweispapieren zu
untersuchen. »Haben Sie ihn angefaßt, Gilmore?«
fragte der Captain im gleichen Atemzug.
    »Ja. Mir blieb nichts anderes übrig.«
    »Wieso blieb Ihnen nichts anderes übrig?«
    »Er lag mit dem Gesicht zur Erde. Ich habe ihn herumgedreht,
um zu sehen, ob er tot war.«
    »Hm…« Dyan Santville musterte den jungen Mann.
»Hoffentlich haben Sie sich nichts geholt. Seien Sie vorsichtig,
Gilmore! Es wäre schade, wenn wir Sie auch verlieren
würden…«
    »Dann hätten Sie ’ne Sorge los, Captain«,
konnte Ed Gilmore sich die Bemerkung nicht verkneifen. Als Santville
den Posten des Captains der Mordkommission hier in der Stadt
übernahm, begannen schlechte Zeiten für die
Privatdetektive. Santville war überzeugt davon, daß die
Polizei in San Francisco – zumindest was seine Arbeit anbelangte
– nicht auf die Hilfe der privaten Detekteien angewiesen war.
Die sollten sich auf ihre Beschattungen, Kaufhausdiebstähle und
Ehescheidungssachen beschränken. Wenn es aber um Mord ging, dann
reagierte er empfindlich. Das gehörte in die Hände der
Polizei, und er mochte nicht, daß einige Detektive auf eigene
Faust auf Verbrecherjagd gingen. Sobald einer – gegen seinen
Willen – da hineingezogen wurde, wollte er informiert sein.
    Im Lauf der drei Jahre, die er nun als Captain der Mordkommission
fungierte, hatte sich das Verhältnis der Privatdetektive zu ihm
merklich gebessert. Santville nahm es nicht mehr ganz so streng, und
er hatte erkannt, daß er durch diese Leute manchen wertvollen
Hinweis erhielt. Er drückte ein Auge zu, wenn ein Privater in
einen Mordfall geriet, über den er unter Umständen
früher hätte berichten können. Santville war nicht
mehr ganz der wilde Mann wie zu Anfang.
    »Wie fühlen Sie sich, Gilmore?« fragte der Captain
unvermittelt.
    »Danke, Captain. Ausgezeichnet!«
    »Sie fühlen sich so wie immer?«
    »Ja.«
    »An Ihrer Haut…«
    »Hat sich nichts verändert.« Ed streckte ihm die
Hände entgegen. Kräftige, breite Hände,
sonnengebräunt.
    »Es ist nicht die Pest…«
    »Was ist es dann?« Santville blickte ihn fragend an.
    Gilmore zuckte die Achseln. »Da müssen Sie den Doc
fragen, Captain. Der wird Ihnen ihre Frage vielleicht beantworten
können.«
    Der Arzt konnte es auch nicht. Er war entsetzt und schockiert, als
er den Toten untersuchte, und er berührte ihn nicht, ohne zuvor
hauchdünne Plastikhandschuhe überzustreifen.
    »Ein vollkommen fremdes Krankheitsbild«, sagte er ernst.
»Ich habe so etwas noch nie gesehen.«
    »Die Pest ist es nicht?«
    »Auf keinen Fall!«
    »Schlimmer?«
    Achselzucken.
    »Ob schlimmer oder nicht – das kann ich noch nicht
sagen. Da

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