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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sterben, du kannst nicht mehr altern, solange ich
es nicht will. Fünfhundert Jahre Seelenwanderung,
fünfhundert Jahre ruheloses Wandern zwischen Zeit und Raum ohne
Ziel – das ist eine Strafe, die nicht alltäglich ist. Dein
Leidensweg für die Enttäuschung, die du mir bereitet hast,
ist noch nicht zu Ende. Du bist eine Hexe, die Kenntnisse, die dir
von meinen treuen Dienern übermittelt wurden, sind ganz dein
eigen! Das weißt du. Manche Menschen können die Macht, die
ihnen verliehen wird, nicht verkraften, und daran gehen sie zugrunde.
Vielleicht wird es auch bei dir so sein. Das kann ich noch nicht
sagen. Nur eins kann ich dir sagen: meine Rache ist noch nicht zu
Ende – und wenn du mich gnädig stimmen willst, mußt
du bereuen.«
    »Ich bereue es«, kam es wie aus der Pistole geschossen
aus dem Mund Barteaulieés, und es klang überzeugend.
»Es war nicht richtig, was mein Vater der Comte damals tat, und
es war nicht richtig, daß ich zwar die Macht entgegennahm und
ausüben konnte, aber meine Pflichten und Treue der edlen
Spenderin gegenüber vernachlässigt. Verzeih mir! Ich werde
tun, was du von mir verlangst, um dadurch vielleicht doch noch die
Freiheit zu erobern, die mich als unsterblicher Mensch in die Welt
der Menschen zurückführt, daß ich es ernst meine,
daß ich mich zur Umkehr und Treue entschlossen habe, muß
dir schon allein die Tatsache beweisen, daß ich den Ritus
wählte, der meine Seele und meinen Leib endgültig an diesen
Ort bannte.«
    »Was du tatest, bedeutet mir nichts weiter als einen
Fingerzeig«, sagte der lebende Steinkopf Tuurs. »Wenn es
dir ernst ist, mußt du mir deine Treue und Anhänglichkeit
und einen absoluten Gehorsam beweisen.«
    »Sag, was ich tun soll, und ich werde es tun.«
    »In das Land der Drachen ist ein Mann eingedrungen, der einen
langen Weg vor sich hat. Es ist ihm gelungen, die Macht der sieben
Dämonen dieses Landes zu zerschlagen und die Einheit zu
zerschmettern. Du wurdest verschont. Du bist dank meines Willens
nicht von den Steinen begraben worden. Du wirst auch weiterhin leben.
Erweise dich der Gnade als würdig. Schließe dich dem
Fremden an! Und zeig, daß du eine Hexe bist, der die gewaltigen
Gaben verliehen wurden, um Unheil und Verwirrung zu stiften.
Töte diesen Fremden, sobald du die Gelegenheit dazu hast. Ich
verlasse mich auf dich. Zum letzten Mal… Versagst du, wirst du
Rha-Ta-N’mys ganze grausame Rache kennenlernen. Du wirst dann
nicht nur einen Tod sterben, wie er euch Menschen eigen ist – du
wirst deren Tausende sterben und doch immer wieder grausam daraus
erwachen…«
    Es waren die letzten Worte, die an sie gerichtet wurden.
    Tuurs Züge versteinerten wieder.
    Lautes Krachen und Bersten schloß sich an. Die schweren
zusammengerutschten Steinbänke und Quader veränderten ihre
Lage über dem Krater, den Tuurs Sturz und Rha-Ta-N’mys
Racheblitz geschaffen hatte. Der Weg nach oben war nicht mehr
versperrt, und Danielle de Barteaulieé begann langsam
über Tuurs steinernen Körper und die schweren Bänke
wie auf einer Treppe den Aufstieg.
     
    *
     
    Björn schlug die Augen auf und befreite sich sofort aus
seiner mißlichen Lage. Er war zwischen zwei Steinbänke
geschleudert worden und wie durch ein Wunder mit leichten
Schürfwunden und blauen Flecken davongekommen.
    Hellmark spähte über die steinerne Begrenzung des
Arena-Ovals, das vor ihm lag. Die Umwandlung der Tzschizz-Drachen in
Gaafhs war praktisch abgeschlossen und die Puppen aus dem Meer
begannen, von ihrer neuen Heimat Besitz zu ergreifen. Noch im
Puppenstadium begannen sie mit dem großen Aufräumen. Sie
konnten in dieser Gestalt offenbar alles verdauen. Es blieb weder von
den abgestreiften lederartigen Häuten der Tzschizz etwas
übrig noch von den Resten der Mahlzeit der Tzschizz, noch von
den Skeletten der Gaafhs.
    Tausende von großen, schleimigen Raupen mit
Flügelansätzen füllten die Arena, die Durch- und
Ausgänge in die dahinterliegende Felsenstadt der Tzschizz und
sogar die Verliese, die den Gefangenen als Unterkunft dienten. Bis
zur endgültigen Verpuppung der Raupen in Tzschizz mußte
offenbar noch eine geraume Zeit vergehen. Schon jetzt zeigten sich
allerdings bei einzelnen Exemplaren deutlich metamorphische
Erscheinungen.
    Die Raupenhaut wurde abgestreift, und der Tzschizzkörper kam
zum Vorschein.
    Das Tor zur Seite hin, wo die endlosen Wälder lagen in die
die zu Gaafhs gewordenen Tzschizz in wilder Panik geflohen waren, war
wieder versperrt. Die Tzschizz,

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