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Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Titel: Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mächtiger Brustkorb hob
sich.
    Der Inder wirkte ernst und verschlossen. Man sah ihm an, daß
er einen anstrengenden Marsch hinter sich hatte.
    Auf dem Weg durch die fremde, unerforschte Welt war er auf die
Städte der Gaafh und Tzschizz gestoßen. Zwischen den
beiden Rassen, die in Wirklichkeit eine waren, bahnten sich ganz neue
Beziehungen an. Der Einfluß der dämonischen Mächte
war durch Hellmarks Eingreifen beseitigt worden. In der Hauptstadt
des Gaafh-Landes war Mahay auf Hellmarks Spuren gestoßen, und
dort wurde ihm bekannt, daß Björn in Begleitung einer Frau
seinen Weg nach dem rätselhaften Tschinandoah fortgesetzt
hatte.
    Wie Hellmark war Mahay nur nachts gewandert und zuletzt in das Tal
geraten, das Björn beinahe zum Schicksal geworden wäre.
    In jener Nacht hatte Mahay ein eigenartiges Erlebnis.
    Der Himmel verfärbte sich, und der Inder meinte, von einer
seltsam saugenden Kraft gepackt zu werden. Später wußte er
nicht mehr, ob er wach gewesen war oder geträumt hatte.
    Das Tal vor ihm veränderte sich.
    Die Bäume, die er von einem Plateau aus wahrgenommen hatte,
schrumpften, zerbröckelten zum Teil oder wurden pechschwarz.
    Beim Näherkommen stellte er fest, daß die Pflanzenwelt
völlig versteinert war. Bizarre Formen traf er an, und er
hätte nun stundenlang durch ein vergessenes, verglühtes Tal
wandern können.
    Seit Hellmarks Ankunft hier hatte sich etwas verändert.
    Eine innere Stimme warnte Mahay, das Tal zu passieren, das nicht
mehr das Bild bot, das man ihm schilderte.
    Was war hier geschehen?
    Worauf war der Flammensturm zurückzuführen, von dem noch
jetzt blau und grün verfärbte Schleier über der
Stätte der Vernichtung wehten?
    Wie von einem Magnet angezogen, lief Mahay schließlich doch
einen breiten Hauptweg zwischen bizarren, versteinerten Pflanzen. Und
manchmal kam es ihm so vor, als ob nicht die Natur, sondern ein irrer
Künstler hier tätig gewesen wäre.
    Manchmal erinnerten Strünke und Wurzeln an
durchlöcherte, modrige Knochen, Blattwerk an faltige,
ausgedörrte Mumienhaut.
    Eine unheimliche, nicht beschreibbare Atmosphäre lastete
über der tristen Stätte. So weit Mahays Auge reichte,
dehnte sich die bizarre, versteinerte Welt vor ihm.
    Am Himmel leuchtete der Südstern, der sich von allen anderen
durch seine Größe und seine Form unterschied. Um einen
verhältnismäßig großen hellen Fleck gruppierten
sich in regelmäßigen Abständen drei kleinere, die ihn
umkreisten wie Trabanten.
    Das war der Südstern, der über dem verheißenen
Tschinandoah stand.
    Der Inder kam an ausgetrockneten Tümpeln vorbei und
geschwärzten Wegen. In der Ferne erblickte er eine absonderliche
Ruine, zu der mehrere, steil aufwärtsragende Brücken
führten, die von einer Art faserigem Gestrüpp
überwuchert waren.
    Die Reste einer bizarren Burg!
    Seit Urzeiten schien sie hier zu liegen, und Wind und Wetter
hatten ihr zugesetzt. Spröde und ausgewaschen war das Material,
aus dem sie bestand. Gewaltige Räume reihten sich verschachtelt
aneinander.
    Mahay ließ die Ruine nicht links liegen. Er sah sie genau
an.
    Wenig später schon wanderte er zwischen dunklen Säulen,
die aus versteinerten Drachen und Menschen- und Schlangenleibern zu
bestehen schienen, durch die verlassenen Säle. Es waren noch
genügend Zeugnisse auf den Herrn dieser Burg vorhanden.
    Breite Wandreliefs liefen unter der Decke entlang, die wirkte, als
ob ein Drache seine Flügel aufgespannt hätte und inzwischen
zu Stein geworden wäre.
    Wer hatte diese Burg bewohnt? Warum hatte der Besitzer sie
verlassen?
    Die Merkwürdigkeiten nahmen zu, wenn er bedachte, daß
man ihm in Caal-Mag von dem großen, fruchtbaren Tal
erzählt hatte, in dem ein böser Magier sein Unwesen triebe.
Daß dieses Tal aber gar nicht mehr existierte – davon
hatte niemand ein Wort von Caal-Mag verloren.
    Dabei waren die Veränderungen so auffällig, daß
jedermann sie sehen konnte… Rani gefielen die Ungereimtheiten
nicht, auf die er stieß.
    Er drang in die labyrinthischen Räume der verlassenen Burg
ein und gelangte dabei in eine Art Thronsaal, in dem der vergangene
Herrscher dieses unheimlichen Bauwerks einst lebte. Die Burg war eine
Nekropole. Hier war der Tod eingezogen. Es war, als hätte eine
unbekannte Krankheit blitzschnell zugeschlagen und die hier Lebenden
von einer Sekunde zur anderen ausgelöscht.
    Zurückgeblieben von ihnen aber war etwas. Man konnte es nicht
mit Händen greifen – doch man konnte es fühlen mit
feinen Sinnen.
    Die

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