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Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Titel: Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Nichts
herbeigezaubert hatte. »Wir haben zu essen und zu trinken, und
nachher werden wir sogar ein Bett haben. Das ist doch
großartig, nicht wahr?«
    Björn nickte. »Ja, das ist großartig. Wenn ich
daran denke, wie wir beide mit Beeren- und Wurzelsammeln angefangen
haben, wie wir uns ullnakscher Methoden bedienten, um Dinge zu
konservieren, um ständig Proviant dabei zu haben, dann muß
man in der Tat von einem großen Fortschritt sprechen. Du
hättest eher damit anfangen sollen.«
    »Mir fehlte es an Mut und Entschlossenheit. Ich habe meine
Kräfte durch die Gedanken an andere Dinge vergeudet. Es wird
nicht wieder vorkommen.«
    Sie aßen und tranken ausgiebig, und danach ließ
Danielle alles wieder verschwinden, als wäre es nie gewesen.
    Es war wie eine Fata Morgana.
    Aber Björn wußte, daß es sich um keine
handelte.
    Er war gesättigt und spürte keinen Durst mehr. Das war
noch kein Zeichen dafür, daß er all die
Köstlichkeiten wirklich genossen hatte, daß sie nicht nur
erträumt waren. Auch das konnte noch ein Trick Danielles sein.
Aber mit magischen Tricks war keinem von ihnen gedient. Sie brauchten
Kraft und Energie, und die erhielten sie durch ausreichendes
Essen.
    Er wurde nicht schwächer. Und das wertete er als
Kriterium.
    Wie Danielle es schaffte, auf einer unmenschlichen Welt
menschliche Speisen entstehen zu lassen, das wußte sie offenbar
selbst nicht. Sie fing langsam damit an, ihre Möglichkeiten und
Kräfte auszuloten, die in ihr schlummerten und die sie zur
abtrünnig gewordenen Hexe machten.
    Die Gesten und die Worte, die sie dabei sprach, wenn sie etwas
Neues bewirken wollte, waren nur spärlich angewendet.
    An geschützter Stelle der Düne ließ sie ein buntes
Zelt entstehen, das aussah wie ein etwas in die Breite geratener
Turm. Mitten im Zelt stand eine französische Liege. Weiche
Kissen lagen wild verstreut im Zelt herum, zarte, duftende Stoffe
verkleideten die Zeltwände und schufen das Interieur eines
französischen Schlafzimmers.
    Björn beobachtete die hübsche Begleiterin eingehend und
registrierte, daß Danielle nicht minder erstaunt war über
das, was sie aus dem Nichts schaffen konnte. Und Hellmark wurde klar
wieso der Comte de Noir, Danielles Vater, zu seiner Zeit alles
für seine Tochter herausholen wollte und dann zu einer List
griff, um diesen Leib und diese Seele nicht der ewigen Verdammung
preiszugeben. Er hatte das äußerste gewagt. Aber –
hatte er auch gewonnen?
    Im stillen fürchtete er sich vor der Konsequenz, die er
eigentlich daraus ziehen mußte. Kräfte, die durch
Nächte der Finsternis Menschen zu Übermenschlichem
fähig machten, waren immer gefährlich.
    Inwieweit Danielle frei und unabhängig war, inwieweit sie
ihre Kräfte wirklich beherrschte ohne sich jener zu bedienen,
die eigentlich dafür verantwortlich zu machen waren, wagte er
nicht zu entscheiden.
    Es war bisher immer so gewesen, daß die Dämonischen mit
vollen Händen gaben, wenn man sie darum bat oder sie zu zwingen
verstand. Aber dann kam der Punkt, wo sie Tribut forderten. Keiner
war bisher ungeschoren davongekommen. Drohte Danielle das gleiche
Schicksal?
    Er mußte noch mal darüber mit ihr sprechen, mußte
noch mehr über sie und ihre Herkunft erfahren. Vielleicht lagen
bei ihr die Dinge ein wenig anders, vielleicht hatte sie in der Tat
einen Schutzwall um sich herum aufgebaut, der es ihren unsichtbaren
Feinden unmöglich machte, sie anzugreifen. Schließlich
wußte er bis zur Stunde nicht genau, welch ungeheure magische
Kraft ihr, Vater besaß, der in völlige Abhängigkeit
geraten war und seiner Tochter sein Schicksal ersparen wollte.
Danielle hatte durch dämonischen Einfluß Jugend und
Schönheit erhalten und der Comte de Noir mußte auf
irgendeine rätselhafte Weise Rha-Ta-N’mys Wort gebunden und
unveränderbar gemacht haben, so daß die
Dämonengöttin ihrer Wut und ihrem Zorn, was die Person
Danielles anbetraf, keinen freien Lauf lassen konnte.
    Auch diese Überlegung erschien ihm so bemerkenswert,
daß er sie bei nächster Gelegenheit gründlichst mit
seiner charmanten Begleiterin erörtern wollte.
    Danielle ging um die Liege und schob an der Seitenwand einen
Vorhang zur Seite. Dahinter tat sich eine mit warmem Licht
durchflutete Nische auf, und klares Wasser sprang aus dem Nichts wie
ein Quell in die Tiefe. Wasserfontänen spritzten vom Boden
empor.
    »Frisches, klares Wasser. Und das mitten in der
Wüste!« freute sie sich. »Ist das nicht
herrlich?«
    Er lächelte. »Doch, das

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