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Macabros 053: Totenkopfmond

Macabros 053: Totenkopfmond

Titel: Macabros 053: Totenkopfmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Der Betrunkene lallte: »Ich will nach Durham…
Mister… können Sie das machen?«
    Der angesprochene Taxifahrer zog die buschigen Augenbrauen in die
Höhe. »Durham?« fragte er verwundert. »Aber das
sind ja mehr als hundert Meilen…«
    »Na und? Dann sind’s eben hundert Meilen… Aber da
wohn’ ich… da muß ich wieder hin.« Er kicherte.
»Meine Alte macht mir sonst das Leben zur Hölle… Die
sagt immer zu mir: ›Komm’ nicht zu spät nach Hause,
Sam…‹ Und den Gefallen tu ich ihr…, ist doch
klar… Eh’ es Morgen wird… lieg ich an ihrer
grünen Seite. Ich komm’ nie zu spät, ich komm’
immer so früh wie möglich.«
    »Haben Sie denn genügend Geld bei sich?« erkundigte
der Fahrer sich.
    Der Betrunkene, der ihn an den Straßenrand gewunken hatte,
fummelte in den Taschen seines Jacketts. Verdrückte Geldscheine
kamen zum Vorschein. »Reicht das?«
    Es waren sicher mehr als hundert Pfund.
    »Geben Sie mir zwanzig Pfund als Anzahlung.« Hal Fisher
gähnte. Er war den ganzen Tag mit dem Wagen unterwegs gewesen.
Nun war er auf dem Weg nach Hause. Da kam dieses Angebot.
    Er überlegte nicht lange. Hundert Meilen hin – hundert
Meilen zurück… das lohnte schon den Einsatz. Für ihn
blieben immerhin vierzig Prozent Umsatzprovision hängen.
    »Na schön, dann steigen Sie ein«, sagte er
wesentlich freundlicher, das Geld an sich nehmend. Der Alkoholisierte
ließ sich auf den Rücksitz plumpsen, stopfte die
restlichen Geldscheine achtlos in seine Tasche zurück und zog
die Tür zu.
    Hal Fisher fuhr los. Er schaltete das Autoradio ein, und leise
Tanzmusik erklang.
    Draußen war es feucht, kühl und neblig. Hier in dem
windgeschützten, trockenen Wagen war es richtig
gemütlich.
    Hal Fisher warf einen kurzen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett.
Noch eine halbe Stunde bis zwei Uhr nachts. Wenn er sich dranhielt,
konnte er es schaffen, daß er doch noch vor Morgengrauen in die
Federn kam.
    Dann allerdings mußte er an Tempo zulegen. Aber das war um
diese Zeit kein Problem. Es war kaum jemand unterwegs.
    Außerdem kam ihm zugute, daß er die Strecke nach
Durham gut kannte. Unweit dieser Ortschaft lebten sogar Verwandte von
ihm. Von deren Haus aus konnte man Loch Ness sehen.
    Das war eigentlich eine Gelegenheit, mal wieder einen Blick zu
George und Anne reinzuwerfen. Da konnte er drei, vier Stunden
schlafen, wenn er sich für die Rückfahrt zu müde
fühlte.
    Er überlegte seine Möglichkeiten, aber nicht eine
einzige sollte er in die Tat umsetzen.
    Denn was auf ihn zukam, warf alle seine Pläne über den
Haufen.
     
    *
     
    Er kam langsamer vorwärts, als er erwartet hatte.
    Zwischen den Bergen war der Nebel so dick, daß man meinte,
ihn mit dem Messer schneiden zu können.
    Hal Fishers Fuß stand mehr auf der Bremse als auf dem
Gaspedal.
    Die Nähe des Sees war fühlbar.
    Sein Fahrgast schien unbewußt zu fühlen, daß er
schon fast zu Hause war. Er räkelte sich und blickte aus dem
Fenster.
    Der Zufall wollte es, daß gerade in diesem Moment die Sicht
bedeutend besser war. Die Straße führte in einem
großen Bogen etwas vom See weg. Links stiegen wellenförmig
die Berge in die Höhe, rechts dehnte sich eine Wiese aus,
über die einige Nebelschwaden zogen.
    Der Mann, der sich vorhin selbst mit Sam angesprochen hatte,
atmete tief durch. »Das ist… aber komisch«, sagte er
verwundert. Seine Stimme klang nicht mehr so belegt wie zu Beginn. Er
hatte die ganze Zeit über fest geschlafen, schüttelte sich
und wischte sich über die Augen.
    »Was ist komisch?« erkundigte Hal Fisher sich.
    »Das ist doch nicht der richtige Weg, Mister…«
    »Er ist’s, verlassen Sie sich drauf.«
    »Hm, merkwürdig. Das sieht zwar aus wie die
Caton-Lichtung, aber sie ist’s nicht.«
    »Es ist die Caton-Lichtung! In etwa vierzig Minuten sind wir
in Durham – vorausgesetzt, daß nicht wieder so eine
Milchsuppe herrscht.«
    »Milchsuppe? Sie scheinen schlecht zu sehen. Lassen Sie das
bloß die Polizei nicht merken. Das Wetter könnte doch gar
nicht besser sein. Die Luft ist vollkommen klar.«
    »Sie ist es im Moment. Die ganze Zeit war sie’s
nicht.«
    »Da hab’ ich nichts davon bemerkt«, erhielt er zur
Antwort, worauf er klugerweise nichts mehr erwiderte.
    »Es ist nicht die Catons«, beharrte Sam auf seinem
Standpunkt, mit weitaufgerissenen Augen aus dem Heckfenster starrend.
»Da hat doch noch nie ein Turm gestanden.«
    »Da steht auch jetzt keiner. Wo soll denn ein Turm sein? Ich
jedenfalls seh’…« Er

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