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Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Titel: Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ohne
wiederzukehren.
    Kopflos rannte er über die Wiese, hinüber an den Rand
der Straße und starrte auf das abseits gelegene, hinter
Baumreihen versteckte alte Gebäude, zu dem eine verschlungene
Straße führte.
    Einen Moment schien es, als wolle Percy Morgan die asphaltierte
Straße überqueren, als er sich plötzlich eines
anderen besann.
    Niemand konnte ihm helfen. Er konnte auch dort in diesem Haus
keine Hilfe erwarten. Und es hatte überhaupt keinen Sinn, die
Polizei zu benachrichtigen. Damit würde der ganze Ärger
erst anfangen.
    Das, was er erlebt hatte – niemand würde es ihm
glauben… Im Gegenteil, man würde anfangen ihn mit Fragen zu
quälen, das Verhältnis zwischen Jennifer und ihm unter die
Lupe zu nehmen. Es ließ sich schließlich eindeutig
feststellen, daß Jennifer Arnes zuletzt mit ihm zusammen war.
Und wo befand sie sich jetzt? Hatte er dafür gesorgt, daß
sie verschwunden war? Hatte er ihre Leiche beseitigt? War er
möglicherweise ein grausamer, unheimlicher Mörder, der
vielleicht von seinen eigenen krankhaften Trieben nichts
wußte?
    Wie eine Flut schwappten plötzlich die Fragen über ihn
herein und erfüllten sein Bewußtsein mit Ängsten und
Nachdenklichkeit.
    Er würde in einen völlig falschen Verdacht geraten.
    Da machte er auf dem Absatz kehrt, lief über die Wiese
zurück zu dem Wagen, den sie in einem Seitenpfad abgestellt
hatten, warf sich hinter das Steuer und blieb dort wie erstarrt
sitzen, ohne in der Lage zu sein, einen vernünftigen Gedanken zu
denken.
    Der Himmel verlor seine blaue Farbe, die Sonne ging unter, der
Abend brach an.
    Und noch immer saß Percy Morgan in dem dunkelroten
Chevrolet, ohne den Motor zu starten.
    Plötzlich gab der Mann sich einen Ruck, stieß die
Tür nach außen auf und lief den Weg zurück, den er
gekommen war, Richtung Farmgebäude, wo hinter einzelnen Fenstern
die ersten Lichter zu brennen begannen.
    Percy Morgan hatte es sich anders überlegt.
    Er lief den verschlungenen Weg zum Eingang des Hauses und klopfte
dort gegen die Tür, als er merkte, daß es keine Klingel
gab.
    Der Name »Bruce Lindon« stand tief eingekerbt auf einem
verwitterten Holzschild.
    Es dauerte einige Sekunden, ehe Percy Morgan Schritte im Haus
hörte.
    Die näherten sich von der Treppe zum ersten Stock.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Eine Frau in mittleren Jahren, schmal mit ernsten, dunklen Augen,
einer geraden Nase und mit einem Gesicht, von dem man glaubte,
daß es schon jahrelang nicht mehr von einem Lächeln
verschönt worden war, stand ihm gegenüber.
    »Ja, bitte?« wurde er gefragt. »Sie
wünschen?«
    Morgan hatte das Gefühl, als würde der Blick aus diesen
dunklen, sezierenden Augen bis auf den Grund seiner Seele
treffen.
    Er wirkte nervös und merkte es auch an seiner Sprache. Er kam
sich vor wie ein kleiner Junge, den man bei einem Streich ertappt
hatte, und der nun versuchte, sich auf irgendeine Weise zu
rechtfertigen.
    »Hatten Sie einen Unfall, Mister?« fragte die Frau ihn,
als sie sein merkwürdiges Verhalten bemerkte.
    »So etwas Ähnliches«, kam es stockend über
Morgans Lippen. Jetzt, da er sich dazu entschlossen hatte, mit der
Sprache herauszurücken, kam es ihm schon wieder seltsam vor,
hier zu stehen und mit der Fremden zu sprechen. »Drüben
– auf der anderen Seite…«, er wandte sich um und
deutete über die Straße, die er überquert hatte.
»Da ist etwas Seltsames geschehen… meine Freundin
Jennifer… halten Sie mich bitte nicht für verrückt,
ich habe selbst zwei oder drei Stunden gebraucht, mich zu
entschließen, hierher zu kommen und die Polizei zu
benachrichtigen.«
    Er unterbrach sich. Mit einer fahrigen Geste fuhr er sich durch
die Haare.
    »Drüben auf der Wiese.« Er stotterte und glaubte
sogar rot zu werden. Er schalt sich einen Narren, daß er sich
auf dieses Manöver eingelassen hatte. Am liebsten wäre er
davongelaufen.
    Was für ein Tag! Er konnte sich nicht daran erinnern, je so
verwirrt, je so irritiert und ratlos gewesen zu sein wie in diesen
Stunden.
    »Was ist drüben auf der Wiese passiert, Mister?«
Die Frau blickte ihn plötzlich – so kam es ihm jedenfalls
vor – mit größerem Interesse an.
    Irrte er sich oder war es tatsächlich so – zitterte ihre
Stimme nicht bei dieser Frage?
    Dann sprudelte es nur so aus ihm heraus. Er schilderte genau, was
er gesehen und erlebt hatte und bat, daß man die Polizei
verständige, um alles daran zu setzen, seine verschwundene
Freundin wiederzufinden.
    »Ich kann es nicht

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