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Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Titel: Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vielen Dank! Das hilft mir
weiter. Auf Wiedersehen!«
    Damit legte er auf.
    Im gleichen Augenblick erkannte die Chefsekretärin im
Vorzimmer, daß das Gespräch nicht von außerhalb,
sondern im Gebäude geführt worden war.
    Direkt aus dem Chefzimmer!
    Wie von einer Tarantel gebissen, sprang die Dame auf, lief zur
Verbindungstür und klopfte an. Als niemand reagierte, ging sie
zu einer anderen Verbindungstür, die in ein weiteres Büro
führte, wo zwei junge Sekretärinnen an Maschinen
saßen und tippten.
    »Kommt doch mal her! Evelyn und Bianca«, sagte sie
schnell. »Ich glaube, da stimmt was nicht…«
    »Was soll denn nicht stimmen?« wurde Richard Patricks
Chefsekretärin von den beiden wie aus einem Mund gefragt.
    »Ich glaube, im Zimmer des Chefs ist jemand…«
    »Unsinn! Patrick ist doch weg…«
    »Eben – das ist es ja!« Die Chefsekretärin war
unter ihrem Make-up erbleicht.
    Gemeinsam näherten sie sich dann der Verbindungstür zum
Chefzimmer und öffneten sie.
    »Hallo«, rief die Chefsekretärin nach innen.
»Ist da jemand?«
    Keine Reaktion erfolgte.
    Da trat sie mutig näher, und die beiden Blondinen, die
beinahe aussahen wie Schwestern, folgten ihr auf dem Fuß.
    Doch Patricks Büro war leer, wie es unter den obwaltenden
Umständen auch zu erwarten war.
    Die Blondine mit der zierlichen Nase und den langen seidigen
Wimpern, die ihrem Gesicht etwas Puppenhaftes verliehen, seufzte und
schüttelte den Kopf. »Da konnte doch niemand sein. Oder es
müßte sich schon um einen Fassadenkletterer handeln, der
wie ein Sonnenmann Häuserwände hochklettert. Um in die
elfte Etage zu kommen, bedarf es schon einiger
Geschicklichkeit.« Sie lächelte.
    Gemeinsam sahen sie sich in Patricks Büro um und warfen auch
einen Blick in den kleinen, ebenfalls leeren Konferenzraum.
    »Ihr könnt sagen, was ihr wollt«,
äußerte die Chefsekretärin zu den beiden Blondinen.
»Das Telefonat, das ich eben entgegengenommen habe, ist von
diesem Apparat aus…«, sie deutete mit ausgestrecktem
Zeigefinger auf das Telefon an Patricks Platz, »…
geführt worden. Es war am Leuchtsignal eindeutig zu
erkennen.«
    »Vielleicht haben Sie sich getäuscht«, wurde ihr
von der zweiten Sekretärin geantwortet.
    »Ja«, nickte die andere wieder. »Das klingt
plausibel. Und so wird es auch gewesen sein.«
    »Ich weiß, was ich weiß«, beharrte die
Vorgesetzte auf ihrem Standpunkt. »Es war jemand hier. Ich werde
wohl Mr. Patrick von diesem Vorfall berichten müssen, wenn ich
ihn anrufe.«
    Ganz geheuer war es der Sprecherin tatsächlich nicht. Sie
glaubte sich jetzt – im nachhinein – sogar daran erinnern
zu können, daß sie das Geräusch vernommen hatte, als
der Hörer aufgelegt wurde.
    Die beiden Blondinen verschwanden wieder in ihrem Arbeitszimmer,
und auch die Chefsekretärin zog die Verbindungstür zu
Richard Patricks Büro ins Schloß und kehrte an ihren Platz
zurück.
    Die Situation war recht gespenstisch, und die Frau kam mit ihren
Gedanken nicht davon los.
    Der Mann, der dies auslöste, ahnte nicht, daß Patricks
Chefsekretärin so erschrocken war.
    Hellmarks Zweitkörper Macabros hielt sich schon wieder einige
tausend Meilen vom Ort des Geschehens entfernt mitten auf den Bahamas
auf, trat durch den sonnenüberfluteten Eingang des Hotels
Ambassador, und steuerte direkt auf die Rezeption zu, um sich nach
der Zimmernummer und der Anwesenheit Richard Patricks zu
informieren.
    »Mr. Patrick befindet sich im Haus, Sir«, erklärte
ihm der livrierte, farbige Portier. »Er hat hinterlassen,
daß er sich auf der Dachterrasse in der Open-Air-Bar
aufhält Erlauben Sie mir die Frage Sir – sind Sie Mr.
Ferguson?«
    »Nein, der bin ich leider nicht. Aber ich nehme an, daß
Mr. Patrick sich ebenso freut, einen alten Freund
wiederzusehen…« Macabros lächelte. Seine weißen
Zähne schimmerten im gebräunten Gesicht. Dieser Mann
unterschied sich von Björn Hellmark, der meilenweit entfernt auf
der unsichtbaren Insel Marlos weilte, nicht im geringsten.
    Wie ein normaler Mensch aus Fleisch und Blut, bewegte sich
Macabros mit seinem Ätherkörper durch die schattige
Hotelhalle, in der eine kühle Atmosphäre herrschte und in
weißen Livrees steckende Diener auf silbernen Tabletts
eisgekühlte Drinks servierten.
    Macabros benutzte den Lift nach oben.
    Auf der Dachterrasse herrschte reger Betrieb. Die Open-Air-Bar war
bis auf den letzten Platz besetzt. Bunte Sonnenschirme waren
aufgespannt, nicht weniger bunte Fahnen flatterten an quer

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