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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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spendete, sah
Marga Koster plötzlich, wie sich der Gesichtsausdruck bei ihrem
Bruder veränderte.
    »Ist was, Ullrich?«
    Der Angesprochene legte nur den rechten Zeigefinger an die Lippen
und drehte halb den Kopf.
    Sekunden stand er da und lauschte.
    Ein Geräusch aus der Ferne! Ein unregelmäßiges,
schwaches Knattern. Wie von einem Motorrad… Oder von einem alten
Auto…
    Dann Stille. Unweit des Hauses, hinter dicht stehenden Birken,
verlief die Straße.
    Als Koster am Fenster auftauchte und einen Blick in die
kühle, dunkle Luft warf, erloschen vorn auf der Straße
schwache Autolampen.
    »Da hat jemand angehalten«, murmelte Koster.
    Seine Schwester kam heran. »Ob er das Licht hier gesehen
hat?«
    »Wahrscheinlich. Vielleicht ist es jemand, der Hilfe braucht
oder eine Auskunft möchte…«
    Aus Erfahrung wußten die Kosters, die am Rand der Heide
lebten, daß solche Fälle nicht selten waren.
    Draußen neben dem Haus schlug der Hund an. Rex, der schwarze
Schäferhund, zerrte an seiner Kette und kläffte.
    »Ich seh’ mich mal um«, sagte Koster.
    »Paß auf, Ullrich! Denk’ immer daran, was Lena mir
mitteilte…«
    Er winkte ab. »Die Nachricht ist noch keine fünf Minuten
alt. Wenn Lena uns etwas mitteilte, dann ist es aus Erfahrung immer
erst eine ganze Zeit später eingetroffen. – Außerdem
habe ich Rex dabei… Der versteht schon, mich zu
verteidigen…«
    Koster schlüpfte im Korridor in seinen fellgefütterten
Mantel und verließ das Haus. An der Türschwelle blieb
Marga Koster unter dem hellerleuchteten Eingang stehen und sah ihrem
Bruder nach, der den Hund vom Pflock löste, sich die Leine um
das Handgelenk wickelte und dann auf den schmalen Pfad ging. Der Weg
führte in Windungen auf die Straße.
    Kühler Wind strich über das Heidegras, die Blätter
der Birken raschelten.
    Unter Kosters Füßen knirschte der sandige Boden.
    Rex hielt den Kopf aufrecht und die Ohren gespitzt. Der treue
Vierbeiner an seiner Seite verlieh ihm ein Gefühl der
Sicherheit.
    Gerade wenn man hier so abgelegen wohnte, leistete ein solches
Tier hervorragende Dienste. Der Hund war scharf und reagierte auf
jeden Zuruf seines Herrn.
    In der Dunkelheit von der Straße her näherte sich
eiligen Schrittes eine Gestalt.
    Molochos…? Unwillkürlich mußte Koster an diesen
Begriff denken, den er bis vor wenigen Augenblicken noch nie
gehört hatte. Er glaubte an die Welt der Geister und
Dämonen und wußte, daß man in den meisten
Fällen durch eigenes Verschulden in die Fänge solcher
Geschöpfe geriet. Einer, der sich nicht mit ihnen abgab, wurde
in den seltensten Fällen in Ereignisse verwickelt, mit denen er
als Unschuldiger nichts zu tun hatte.
    Er und seine Schwester Marga waren parapsychologisch begabt und
versuchten ihre Fähigkeiten in den Dienst der Menschen zu
stellen, die der Hilfe bedurften. In der letzten Zeit endlich hatte
sich abgezeichnet, daß auch andere Menschen, die ähnliche
Anlagen hatten, zu ihnen stießen. Eine besondere Rolle spielte
in diesem Zusammenhang Camilla Davies. Vor einigen Monaten hatten die
Kosters die junge, zierliche Frau aus London kennengelernt und fanden
sie sympathisch. Camilla hatte ihnen von einem gewissen Björn
Hellmark erzählt, dem durch ein Vermächtnis aus der
Vergangenheit eine große Bürde aber auch eine ebenso
große Aufgabe zugefallen war.
    Durch Camilla Davies wußten sie, daß es in dieser Welt
noch größere Geheimnisse gab als jene, die sie zu kennen
glaubten.
    Camilla hatte ihnen versprochen, nach und nach mehr von den
Geheimnissen preiszugeben, die sie kannte. Hellmark und eine Hand
voll Vertrauter spielten dabei eine große Rolle.
    Und sie hatte auch zugesagt, bei Gelegenheit diesen Mann
mitzubringen, ihn vorzustellen, damit er Ullrich und Marga Koster
seine Ziele und Pläne erläuterte. Gerade Menschen, deren
Fähigkeiten über die normalen Anlagen hinausgingen, waren
für Hellmarks Kampf gegen die finsteren Eindringlinge aus den
unsichtbaren Welten von größter Wichtigkeit. Und deshalb
– so hatte Camilla durchblicken lassen – seien jene auch
besonders gefährdet. Wer die Fähigkeit habe,
übersinnliche Wahrnehmungen zu registrieren, müsse damit
rechnen, über kurz oder lang Gefahr zu laufen, von den Schergen
dämonischer Wesenheiten in die Irre geführt oder gar
getötet zu werden.
    Camilla Davies! Sie wußte möglicherweise etwas
über jenen rätselhaften Molochos, von dem Lena aus dem
Jenseits Mitteilung machte. Sobald Camilla wieder hier auftauchte,
wollte er

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