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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und zerstörte sie mit
kräftigen Fußtritten.
    Kleine Explosionen ereigneten sich in dem Metallkörper, in
dem es zu schmoren und brutzeln begann, der vor ihren Augen
verbrannte, ohne daß einer es verhinderte.
    Damit sich der Brand nicht weiter fraß und das fortsetzte,
was durch die unbeabsichtigte Überreaktion der
Mikrotisierungsanlage bereits eingetreten war, löschte
Björn Hellmark die verkohlten Überreste mit einem Eimer
Wasser aus dem Bad.
    Dann trennten sich zunächst die Wege dieser Menschen.
    Siddha blieb im Hotel. Sie wollte behaupten, die ganze Zeit
über durch die Gänge, Korridore und Stockwerke geirrt zu
sein, nachdem auch ein für sie unfaßbarer Unfall ihr
Zimmer zerstört hatte.
    Schwieriger wurde es für Alexandra Becker, die praktisch
wieder in der Stadt war, von der sie vor einem Tag wegfuhr, um in
Rosas an der Costa Brava Urlaub zu machen. Dort in der
Bungalow-Siedlung ›Las Jardines‹ stand noch ihr
Gepäck. Dort war sie entführt worden – hier tauchte
sie wieder auf. Und auch für Paul Denner stellte sich ein
Problem. Er war wieder zurückgekehrt unter die Menschen und
mußte nun seiner Frau, die in einem Hospital in Llansa lag,
Bescheid geben, daß er noch lebte, daß alles in Ordnung
war…
    Diese Menschen und Björn Hellmark verließen das
›City-Hotel‹, und an der nächsten Straßenecke
kam es zum Zusammenbruch Alexandra Beckers. An Hellmarks Schulter
weinte sie sich aus, als sie in etwa die Dinge zu begreifen begann,
die während der letzten vierundzwanzig Stunden abgespielt
hatten.
    Da war eine Szene, die sie nie vergessen sollte. Die Begegnung mit
Mirakel und ihr im Innern des Laathoos-Tempels. Der Mann mit den
dunklen Augen und dem markant geschnittenen Gesicht, der eng
anliegenden, rubinroten Kleidung, hatte sie angesehen, und sie hatte
gewußt: Das ist Frank, Frank Morell!
    Aber er hatte nicht ein einziges Wort mit ihr gesprochen. Da war
eine andere, intensivere Stimme in ihm gewesen, die so viel Macht
über ihn hatte, daß er sie vergaß.
    Frank Morell und Mirakel, jener geheimnisvolle fliegende Mensch,
von dem man sich gerüchteweise erzählte, waren ein und
dieselbe Person gewesen. Sie wußte es nun. Doch zu
spät!
    In einer Imbißbude nahe am Bahnhof verabschiedeten sich
Alexandra Becker und Björn Hellmark, die sich noch zwei Stunden
miteinander unterhalten hatten. Björn hatte erkannt, wie wichtig
es war, dieses junge Mädchen mit ihren Problemen noch nicht
allein zu lassen.
    Für Alexandra Becker war die Welt eine andere geworden, als
sie bisher war.
    Es war ihr so ergangen, wie vielen anderen Menschen vor ihr und
wie es anderen noch nach ihr ergehen würde, die Berührung
hatten mit dem Phantastischen, dem Übersinnlichen,
Unwirklichen…
    Sie dachte an Frank Morell.
    »Wie wird es ihm jetzt ergehen? Was wird er machen? Wie wird
er denken und fühlen?«
    Hellmark zuckte die Achseln. »Vielleicht werden wir mal das
Glück haben, es zu erfahren… vielleicht werden wir auch nie
wieder von ihm hören. Er ist dem Ruf ins Vergessen, dem Ruf
Othhs gefolgt… ob es für ihn von Nutzen oder ein Schaden
ist, darüber können wir nur Vermutungen
anstellen.«
    War der Ruf ins Vergessene gleichbedeutend mit einem Ruf in den
Tod, dem das ganze Dyktenvolk einst gefolgt war?
    Björn Hellmark wußte es nicht.
    Aber er wußte, wen er danach fragen konnte. Er wollte alles
versuchen, seinen Freund wieder zurückzuholen, wenn es auch nur
die geringste Möglichkeit gab, noch mal einzudringen in die
phantastische Welt des ›Einzigen‹ Laathoos. Denn Laathoos
war uralt und kannte das Schicksal der Dykten und das Geheimnis des
großen Exodus eines unfaßbaren, unglaublichen Volkes.
    Ak Nafuur, der ehemalige Molochos wußte hoffentlich mehr
darüber.
    Björn Hellmark und Macabros kehrten zurück auf die
unsichtbare Insel Marlos.
    Der blonde Abenteurer hoffte durch den Mann, der einst sein Feind
gewesen und nun sein Freund war, etwas zu erfahren, um Frank Morell
alias Mirakel Hilfe zu bringen.
    Der Dykte war mit seinem Volk vereint. Aber auf welche Weise?
Würde man je wieder etwas von ihm hören?
    ENDE

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