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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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getragen worden…
     
    *
     
    Mirakel im Tempel des Laathoos?
    Als Hellmark dies erfuhr, gab er seinem Zweitkörper Macabros
sofort den entscheidenden Impuls.
    Macabros versetzte sich in das Innere der Burg, hinein in den
Tempel und kam vor den Säulen an, zwischen denen sich das
›Loch‹ ins Universum befand.
    Macabros sah den weißen, aufgeschwemmten Körper des
Laathoos’, den riesigen, kahlen Schädel, die wirbelnden
Sterne und Myriaden von orangefarbenen Tropfen, die in den Kosmos
regneten, der sich vor Mirakel ausbreitete.
    Jeder dieser Tropfen war besetzt von einer winzigen Gestalt, die
beinahe demütig darin kniete, als nähme sie einen
geheimnisvollen Befehl entgegen.
    Einer aber war noch leer.
    »Mirakel!« rief Macabros.
    Sein Ruf hallte durch den Tempel.
    Doch zu spät!
    Mirakel sprang!
    Da war er mitten in dem geheimnisvollen Kosmos mit den Gebilden,
die aussahen wie überdimensionale Blutstropfen.
    Schon war auch Macabros da und versetzte sich kurzerhand an die
Stelle, wo Mirakel sich in diesem Moment aufhielt.
    Er dachte an die Ermahnung Ak Nafuurs. Das Schicksal des Dykten
durfte sich nicht im Mikrokosmos entscheiden.
    Doch anstelle Mirakel zu erreichen, verschwamm alles vor
Macabros’ Augen.
    Er löste sich auf, konnte sich nicht wiederbilden und begriff
die ungeheuerliche Tatsache: Dieses Universum nahm nur Opfer aus
Fleisch und Blut an, aber einen Ätherkörper aus
feinstofflicher Substanz stieß er ab!
     
    *
     
    »Dies ist mein Ruf, und du hörst ihn… denn du
gehörst zu uns, zu mir. Ich bin Othh, du kannst mich sehen,
hören – und bald wirst du mir leibhaftig gegenüber
stehen…«
    Die klare Stimme erfüllte sein Bewußtsein, kam aus der
Tiefe des Universums und wurde ein Teil seiner selbst.
    Othh war ein Rufer. In dem Universum, in das Frank Morell
einkehrte, existierten eigene, besondere Gesetze. Von allem, was
lebte, befand sich hier ein unsichtbarer, geistiger Teil. Und wenn
diese Teile zusammenkamen, erfolgte der Ruf. Der Ruf ins Vergessen,
von dem niemand wußte, wohin er führte. Diesem Ruf war
seinerzeit ein ganzes Volk gefolgt. Die Rasse der Dykten…
    Mirakel begriff diese Tatsache, während der orangefarbene
Tropfen ihn umschloß. Er war hermetisch abgeschlossen von der
Außenwelt, und Myriaden dieser tropfenförmigen Gebilde
durcheilten das All, passierten Sonnen und Planeten,
durchstießen ferne Spiralnebel und strebten ein einziges Ziel
an: Othhs Heimat, der sein Volk zu sich rief.
    Jenes Wesen mit dem gewaltigen Hirn auf dem winzigen, verrunzelten
Gesicht war der Urvater der Rasse, auf den das Dyktengeschlecht
zurückging .
     
    *
     
    Macabros erstand neu.
    Eine Hilfe für Mirakel war nicht mehr möglich. Aber da
gab es noch zwei andere Menschen in der Tempelhalle, die sich
anschickten, den Sturz ins Vergessen zu unternehmen.
    Alexandra Becker und Paul Denner.
    Macabros griff ein, bevor sie die Grenze zu dem Kosmos, aus dem es
unwiederbringlich keine Rückkehr gab, überschritten.
    Durch die entschlossene Handlungsweise von Hellmarks
Doppelkörper gingen die Dinge schnell und ohne
Zwischenfälle über die Bühne.
    Macabros versetzte sich in das Innere jener Rakete, die im Hangar
der ›Burgenlandschaft‹ von Laathoos stand.
    Gleich darauf holte er Siddha und sich selbst.
    Die Inderin verlor keine Zeit.
    Laathoos mußte überrumpelt werden, sollten sie
überhaupt eine Chance haben, noch mal ›nach Hause‹ zu
gelangen.
    Siddha drückte mehrere Knöpfe an zwei schwarzen
Würfeln. Dann lief ein leises Zittern durch die Wände der
Rakete. Sie hoben ab.
    Das Kuppeldach über ihnen öffnete sich automatisch.
    Sekunden später jagten sie in einen gähnenden Schlund,
der wie ein Tunnel wirkte, ein Verbindungstunnel zwischen Mikro- und
Makrokosmos…
    Die Wände wurden durchsichtig, und sie alle sahen die
unfaßbare Außenwelt, durch die sie lautlos schwebten.
Regenbogenfarben waren die Blasen und Kugeln, die sie
durchstießen, die geheimnisvollen, platzenden Gebilde, die wie
ein Mosaik immer neue Farben und Formen schufen.
    Sie kamen zurück.
    Und zwar im Morgengrauen. In dem verwüsteten Hotelzimmer im
›City-Hotel‹… Sie verließen die Rakete, und
außerhalb begannen sie rasch zu wachsen und nahmen ihre
natürliche Größe wieder an, während die Rakete
etwa dreißig Zentimeter groß blieb und sich nicht
veränderte.
    Sie waren noch alle mit sich selbst beschäftigt, als die
Inderin Siddha etwas tat, was niemand mehr verhindern konnte.
    Sie zertrat die Miniaturrakete

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