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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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handelte ganz mechanisch.
    Zur Felsenseite hin öffnete sie die Tür, stemmte sich
gegen den Sturm und versuchte nach außen zu kommen.
    Wie eine Wand traf sie die kalte Luft, die in ihr Gesicht
biß, als würde sich jemand mit scharfen Fingernägeln
darin verkrallen.
    Die heftige Luftbewegung wirbelte Sand und Steine auf und brachte
Geröll oben auf dem Felsen in Bewegung, das über die
bizarren Steinwände kullerte.
    Wie von einer unsichtbaren Hand wurde Elke Denner förmlich in
den Wagen zurückgeworfen.
    Die Tür knallte mit solcher Wucht ins Schloß, daß
der ganze Wagen erbebte.
    Schluchzend richtete die Frau sich auf.
    Fauchend raste der Sturm über den Wagen, der eigenartig zu
wackeln und zu schaukeln begann, von der Wucht des Orkans langsam von
der Felswand gedrückt und quer über die Straße
geschoben wurde.
    Sowohl das eine wie das andere verfolgte Elke Denner mit
Entsetzen.
    Während der Wagen aus Darmstadt langsam dem Abgrund
entgegenrutschte, zischte Paul Denner wie ein Geschoß durch die
Luft direkt auf ein riesiges, schwarzes Loch zu, das plötzlich
anstelle des überdimensionalen Schädels vor ihm
erschien.
    Endlose Schwärze, eisige Kälte… die Verlorenheit
des Weltenraums… Paul Denner wurde von ihr aufgenommen.
    Es war das Tor zu einer anderen Welt…
    Hinter ihm schloß es sich wieder, und der eintönig
graue Himmel in der Dämmerung der romantischen Costa Brava lag
wieder über dem Land. Alles war wie zuvor…
     
    *
     
    Die attraktive Blondine mit den hellblauen Augen saß
entspannt und fröhlich am Steuer des kanariengelben Alfasud.
    Der Wagen mit Frankfurter Kennzeichen fuhr die gleiche Costa
Brava-Strecke, die Paul Denner eingeschlagen hatte.
    Alexandra Becker, eine junge Mitarbeiterin aus dem Büro
›Gehring u. Krollmann‹, war auf dem Weg nach Rosas, um dort
ihren Urlaub zu verbringen. Zwei Tage später wollte Frank Morell
nachkommen, um die Zeit gemeinsam mit ihr zu verleben.
    Darauf freute sich Alexandra am meisten.
    Ihre Gedanken waren schon weit entfernt von ihrer Alltagsarbeit,
weg vom Büro, und es war eigentlich nur Morell, mit dem sie sich
beschäftigte, und der Urlaub, den sie bis ins Detail geplant
hatte.
    Die vierundzwanzigjährige technische Zeichnerin fuhr
zügig, wie es die Straßenverhältnisse erlaubten. Dann
kam die scharfe Kurve, und Alexandra ging mit dam Gas herunter.
    Hinter der Kurve stand quer auf der Straße der weiße
Ford aus Darmstadt.
    Mit dem linken Vorderrad hing er im Drahtgeflecht, der Wagen hatte
sich seitlich geneigt. Nur durch ein Wunder war er nicht in den
Abgrund gestürzt!
    Es schien, als würde eine eisige Hand nach dem Herzen der
jungen Fahrerin greifen.
    Alexandra Becker, die nicht wissen konnte, was sich vor wenigen
Minuten hier abspielte, war überzeugt davon, daß es zu
einem Unfall gekommen war.
    Sie handelte richtig und überlegt.
    Sie ließ ihren Wagen zehn Meter zurückrollen, um ihn
vor der Kurve abzustellen. Sie sicherte das Fahrzeug durch Einlegen
des Ganges und der Handbremse und schaltete die Warnblinkanlage ein,
um nachfolgende Fahrzeuge auf die Gefahr aufmerksam zu machen.
    Rasch lief die junge Frau dann auf dem holprigen Asphaltuntergrund
nach oben zu dem weißen Ford, um zu sehen, was los war.
    Denn Menschen sah sie weit und breit nicht…
    Plötzlich hörte sie Schluchzen.
    Es kam aus dem Innern des Autos.
    Alexandra Becker lief nach vorn, riß die Tür auf und
sah eine Frau, die quer über die beiden Vordersitze lag und
haltlos weinte.
    »Kann ich Ihnen helfen? Hatten Sie einen Unfall?« fragte
die junge Deutsche mitfühlend.
    Elke Denner drehte langsam den Kopf. In ihrem Gesicht zuckte es.
Ihre Haut war blaß und von Tränen gezeichnet. »Ein
Unfall… ich weiß nicht… ja, es war
einer…«
    »War ein anderes Fahrzeug beteiligt? Sind Sie die Fahrerin
des Wagens?« hakte Alexandra sofort nach, als die Frau wieder zu
weinen begann.
    Die technische Zeichnerin war der Fremden behilflich beim
Aufrichten.
    »Kein Auto… da war ein Kopf… ein riesiger Kopf,
groß wie ein Berg… Ich habe so etwas noch nie
gesehen… es war ein Alptraum…« sagte Elke Denner mit
belegter Stimme.
    Zwischen Alexandra Beckers Augen entstand eine steile Falte.
    Was sagte die Frau da? Das ergab doch keinen Sinn…
    »Sehen Sie ihn?« fragte Elke Denner tonlos.
    »Wen sollte ich sehen?«
    »Meinen Mann… aber er ist nicht da, nicht wahr?«
Sie riß ihre Augen weit auf. »Es war kein normaler Unfall,
Fräulein… und mein Mann ist weder die

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