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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich
plötzlich hob. Laut knarrend wurde es in die Höhe
gezogen.
    Wie das stählerne Gebiß eines künstlichen Monsters
ragten die Stahlspitzen über ihnen empor.
    Wie ein Fallbeil, dachte Surham.
    Respektvoll blieb er etwa zwei Schritte vor dem düsteren
Eingang stehen.
    »Hallo!« rief er in den gewaltigen Innenhof, der sich
verwinkelt und verschachtelt vor ihnen ausbreitete. Nach allen Seiten
führten Aufgänge und Korridore in das Innere der
unbekannten Zitadelle.
    Niemand meldete sich auf Surhams Ruf.
    Da faßte er sich ein Herz. Er wollte nicht als Feigling
dastehen. Jefferson blieb an seiner Seite.
    Die beiden Männer überquerten die Grenze, die das
stählerne Tor zur Außenwelt markierte, wo etwa
dreißig Schritte hinter ihnen der Doc, Lieutenant Hawkins, Eve
Finigan und Gonzales Cuchillo nebeneinander standen und ihnen stumm
nachblickten.
    Zwei Schritte über die Torgrenze hinaus krachte es
plötzlich in die Tiefe.
    Wie Donnergrollen verebbte der Klang in der Ferne.
    Sheriff Surham und Lieutenant Jefferson befanden sich in einer
anderen Welt, wie sie sie noch nie gesehen hatten…
     
    *
     
    Der Wächter vor dem massiven Bohlentor des Verlieses
hieß Honas.
    Er trug eine schwere Rüstung und an jeder Stelle baumelte ein
Breitschwert.
    An einem braunen Ledergürtel, der mit eisernen
Beschlägen versehen war, hing der Schlüsselbund.
    Unmittelbar neben der Tür steckte eine Fackel in einer
eisernen Halterung.
    Der Gang zum Gefängnis war schmal. Nur eine Armweite von
Honas entfernt lag die Gangbiegung.
    Dort stand jemand, aber Honas sah ihn nicht.
    Er merkte auch nicht, daß er beobachtet wurde.
    Blicke ruhten auf dem Schwerbewaffneten.
    Etwas näherte sich dem Wächter…
    Er sah und hörte es nicht…
    Die Gestalt war unsichtbar.
    Nun stand sie direkt vor dem Wächter.
    Die Blicke des unsichtbaren Beobachters schweiften ab. Sie hingen
am großen Schlüsselbund, der an der breiten Schärpe
befestigt war.
    Unsichtbare Hände näherten sich ihm lautlos mit
äußerster Vorsicht.
    Honas starrte stumpfsinnig vor sich hin, griff nach dem Weinkrug
an seiner Seite und nahm einen herzhaften Schluck.
    Dann lagen die Finger des unsichtbaren Beobachters am
Schlüsselbund.
    Ein kurzer, scharfer Ruck…
    Honas merkte es nicht.
    Der Verschluß klappte auf, und vorsichtig wurde der Bund vom
Gürtel genommen.
    Der Schlüsselbund schwebte scheinbar schwerelos durch die
Luft.
    Er näherte sich dem großen Eisenschloß an der
Bohlentür neben dem Wächter.
    Der hatte noch immer nichts gemerkt.
    Zwei Versuche unternahm der Unsichtbare, ehe er den richtigen
Schlüssel fand, der zum Schloß paßte.
    Dann kam ein kritischer Moment.
    Der Schlüssel bewegte sich zweimal wie von Geisterhand bewegt
im Schloß.
    Der Riegel knarrte.
    Da fuhr Honas zusammen.
    Seine Augen weiteten sich. In das breite, großporige Gesicht
des Mannes trat ein erstaunter, erschreckter Ausdruck.
    Da wußte der unsichtbare Ankömmling, daß er ohne
Gewalt nicht weiterkam, wollte er seine Mission nicht
gefährden.
    Mit einem einzigen Satz war er neben dem aufspringenden Ritter,
Ehe der sich versah, wurde ihm eines seiner Breitschwerter aus der
Scheide gezogen, und dann krachte auch schon der schwere, massive
Handgriff auf den Schädel des Wächters.
    Der kam nicht mehr zum Schreien und sackte in die Knie.
    Mit einem einzigen Griff war die schwere Bohlentür offen.
    Der Unsichtbare nahm die Fackel aus der Halterung. In dem
unruhigen, flackernden Licht waren grauenvolle Szenen zu
erkennen.
    Zahlreiche Ratten umringten den Körper, der in der hintersten
Ecke auf dem Strohlager zusammengerollt wie ein Igel lag.
    Der Unsichtbare sprang nach vorn, riß die Fackel nach unten
und lief damit direkt auf die Tiere zu. Drei, vier wuchtige
Schläge wurden ausgeteilt.
    Funken sprühten.
    Die getroffenen Ratten sprangen wie Gummibälle in die
Höhe, quietschten und ergriffen die Flucht.
    Über die Schwarzgrauen Felle einiger Tiere leckten gierige
Flammenzungen und versetzten die so Getroffenen in panische
Verwirrung.
    Der unsichtbare Ankömmling trat mit den Füßen in
die Reihen der Ratten, die versuchten, den Ohnmächtigen bei
lebendigem Leib anzuknabbern.
    An einigen Stellen hatten die spitzen Zähne bereits die Hose
aufgerissen, und blutige Streifen zeigten sich an Hellmarks
Beinen.
    Die Tiere wurden durch die Fußtritte aus dem Unsichtbaren
durch die Luft gewirbelt. Einige landeten klatschend an der Wand.
    Es gelang dem Unsichtbaren, die Nager so zu erschrecken,

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