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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Beine
umschlossen, hatte er kaum eine Chance, die unheimlichen Gäste,
die das Verlies mit ihm teilten, abzuwehren. So weit es ging, kauerte
sich Hellmark in der äußersten Ecke zusammen, zog die
Beine an und stieß mit seinen Fäusten nach den Peinigern,
die ihn ständig angriffen.
    Es war zu dunkel, um zu erkennen, wie viele es waren, die ihn
belagerten und auf ihre Stunde warteten.
    Das also war die Absicht des Fürsten und seiner Untertanen,
die in dieser Zeit und dieser Landschaft lebten.
    Sie hatten ihn den Ratten zum Fraß vorgeworfen.
    Von den geheimnisvollen drei Schwarzen Magiern, von denen Fred
berichtet hatte, schienen sie nichts zu wissen, nichts zu ahnen.
    Sie lebten ihr eigenes Leben, trafen Entscheidungen und hatten
völlige Handlungsfreiheit.
    Wie vereinbarte sich dies mit den Geheimnisvollen im Hintergrund,
die hier Experimente mit Menschen durchführten?
    Gehörte etwa das, was er erlebte, auch zu einem
Experiment?
    Er konnte noch mal seine ganze Kraft zusammennehmen, brachte seine
Hände hoch, umfaßte die Kette, drückte sie zusammen
und ließ das stählerne Gewicht auf die Ratte niedersausen,
die sich unter seinem Hosenbein gefangen hatte.
    Er zerschmetterte den Schädel des Tieres.
    Dann überfiel ihn die Schwäche wie ein Blitz.
    Seine Sinne versagten ihm den Dienst, Hellmark rutschte langsam an
der kühlen, feuchten Wand entlang und blieb in verkrampfter
Haltung auf dem schmutzigen Strohlager liegen.
    Es schien, als hätten die Schädlinge aus den dunklen,
modrigen Winkeln und Löchern nur auf diesen Augenblick
gewartet.
    Wie auf ein stilles Kommando stürzten mehrere auf ihn zu und
fielen ihn an.
     
    *
     
    Der wachhabende Beamte in der kleinen Granzstadt Ajo glaubte erst
an einen schlechten Scherz, als Cuchillo auftauchte und ihm sein
Erlebnis berichtete.
    »Ich hoffe in Ihrem eigenen Interesse, Senor Cuchillo,
daß Sie nichts getrunken haben. Ich könnte mir nicht
vorstellen, wer auf die Idee kommen sollte, diesen
unzulänglichen Weg in einem solchen Tempo abzufahren, daß
er sich dabei überschlägt. Der Pfad ist ja schon bei
normaler Geschwindigkeit für jeden Autofahrer eine Zumutung. Ich
kenne niemand, der ihn je benutzt hätte. Außerdem, was
wollte man da oben schon… Moment mal«, unterbrach der Mann
sich plötzlich selbst. »Da ist doch so ein verrückter
Amerikaner, der da oben eine Hütte besitzt…
natürlich… von Zeit zu Zeit lebt er zurückgezogen wie
Robinson.«
    Er sprach nicht weiter. Er telefonierte drei Minuten in der Gegend
herum und führte mehrere Gespräche. Dies hatte zur Folge,
daß zehn Minuten später der Sheriff von Ajo, zwei
Lieutenants, ein Arzt und die Feuerwehr sich auf den Weg in die Berge
machten.
    Cuchillo bildete das Schlußlicht. Er wollte bei der
Rettungsaktion dabei sein.
    Als man Eve Finigan endlich aus dem total zertrümmerten Wrack
geborgen hatte, glaubte keiner so recht daran, daß dies die
Wirklichkeit war.
    Die Frau war wie durch ein Wunder unverletzt. Außer einigen
kleineren Schürfwunden, die an Ort und Stelle behandelt werden
konnten, und blauen Flecken hatte sie nichts davongetragen.
    Man konnte nicht mal sagen, daß sie unter einem Schock
stand.
    Sheriff Surham schüttelte nur den Kopf. »Sie sind ein
Wunder für mich, Madam«, sagte er mit belegter Stimme.
»Sie müssen Nerven haben wie Drahtseile.«
    »Sagen Sie das nicht, Sheriff«, entgegnete Eve Finigan
rauh. Sie äußerte dies nach eingehender Untersuchung durch
den Arzt, den Surham in seinem Wagen mitgenommen hatte.
»Irgendwann ist für jeden Menschen die Grenze der
Belastbarkeit gekommen. Ich glaube, ich bin vorher schon
verrückt geworden, ehe ich überhaupt meine Situation, als
ich in dem Wrack eingeschlossen war, zu begreifen
anfing…«
    Dann erzählte sie und nahm kein Blatt vor den Mund. Sie
begann ihre Geschichte an der Stelle, als sie zum ersten Mal die
geheimnisvolle, dunkle Gestalt in der Küche der kleinen
Hütte gesehen hatte.
    Alles anderes – davon war sie fest überzeugt – war
eine logische und unglaubliche Entwicklung von Tatsachen, die kein
Mensch abstreiten konnte.
    Die Feuerwehr war schon wieder abgezogen. Nachdem Eve Finigan mit
einem Schneidbrenner aus dem Wagen befreit worden war, hielten sich
nur noch der Arzt, die beiden Lieutenants, Surham und Gonzales
Cuchillo am Unglücksort auf.
    Der Sheriff blickte die Frau voller Zweifel an. »Ich kann
Ihnen nicht glauben! Tut mir leid, Madam«, sagte er leise.
»Ihre Geschichte klingt so unglaublich… Sie

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