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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Prozeß. Denk’ daran, daß ich nicht viel zu
verlieren, aber alles zu gewinnen habe…«
    Turrak dachte daran. Er zischte seinen Begleiterinnen einen
scharfen Befehl zu. Die gehorchten sofort.
    Mit eisigen Gesichtern zogen sie sich zurück und
verließen den Turm.
    Dann war Hellmark mit Turrak allein.
    »Was willst du von mir, Kaphoon?« fragte der
Spitzbärtige. In seinen Augen glitzerte es kalt.
    »Du sollst mir einen Weg zeigen. Du kennst einige
Geheimnisse, in die du mich einweihen mußt.«
    »Ich denke nicht daran…«
    Hellmark verstärkte den Druck der Degenspitze.
    »Was soll ich tun?«
    »Hm, das hört sich schon freundlicher an«, nickte
Hellmark zufrieden. »Es gibt nur einen einzigen Weg, Turrak: du
bringst mich zurück.«
    »Das geht nicht.«
    »Du lügst! Du bist doch immer wieder in Xantilon. Und
das liegt nicht in der Mikroweit, wenn meine Erinnerung mich nicht im
Stich läßt. Ich gehe mit dir nach Xantilon, und dann
werden wir sehen, wie es weitergeht. Zunächst aber, Turrak,
führst du mich in die Höhle, in der mein kleiner Begleiter
verschwunden ist. Ich vermute, daß du dich hier recht gut
auskennst – und mit dem Monster auf gutem Fuß stehst. Ohne
Whiss werde ich nicht von hier weggehen. Vorwärts, Turrak –
und keine faulen Tricks! Diesmal begnüge ich mich nicht damit,
dich in Unterhosen laufen zu lassen«, spielte Björn nochmal
auf seine »frühere« Begegnung an, die er als Kaphoon
mit Turrak gehabt hatte.
    Der Spitzbart nickte und schluckte trocken. »Wenn ich
tu’, was du von mir erwartest, wirst du mich dann laufen
lassen?«
    »Ja. Für diesmal noch, Turrak. Aber sollte es irgendwo
und irgendwann nochmal eine Begegnung geben, kommst du nicht mehr
ungeschoren davon. Ich mache ein Geschäft mit dir. Du bringst
mich weg aus dem Mikrokosmos und dafür schenke ich dir das
Leben…«
    »Okay, ich bin einverstanden. Gehen wir zur Höhle. Ich
kann allerdings nicht versprechen, ob du deinen Begleiter noch lebend
vorfindest…«
    »Wir werden sehen«, erwiderte Hellmark ernst.
    Die beiden Männer verließen den Turm. Hellmark war
einzige, gespannte Aufmerksamkeit. Turrak bedeutete seine
Überlebensgarantie. Wenn er erstmal in Xantilon war, konnte er
handfest in ein Geschehen eingreifen, das für Zukunft und
Vergangenheit der Erde gleichermaßen wichtig war.
    Er mußte zunächst alles daransetzen, um aus dieser
Sackgasse herauszukommen. Dabei dachte er an Arson und Carminia, die
ebenfalls in den Strudel der Ereignisse geraten waren. Auch sie
befanden sich noch im Mikrokosmos. Sie waren allerdings von ihm durch
zwanzigtausend Jahre getrennt. Ob sie noch lebten?
    Alle diese Gedanken passierten Revue. Und er mußte auch an
die seltsamen Ringgebilde denken, die für Oceanus und die
Horron-Barbaren eine Verbindung in eine andere Zeit und in die
Normalwelt darstellten. Das mußte er noch näher
ergründen.
    Doch erst dann, wenn er über Whiss’ Schicksal
Gewißheit hatte…
    Sie liefen durch die leeren Straßen mit den
überdimensionalen Statuen. Vor ihnen – jenseits der
Schutthalden – lagder Eingang zur Höhle, in der Whiss
verschwunden war.
    Sie gingen darauf zu.
    Björn Hellmark sah nicht das grausame, überhebliche,
verräterische Lächeln, das plötzlich um Turraks Lippen
spielte, als sie sich der Höhle näherten…
     
    *
     
    An Bord gab es keinen Menschen mehr!
    Rani Mahay mußte sich mit diesem Gedanken erstmal vertraut
machen.
    Was war geschehen?
    Er sah sich im ganzen Schiff um und suchte nach Spuren eines
eventuellen Kampfes. Es existierten keine. Als er wieder hinaufkam,
hörte er plötzlich außer dem gleichmäßigen
Motorengeräusch das starke Plätschern der Wellen. Das war
anders als vorhin.
    Er beugte sich über die Reling. Was er sah, ließ seinen
Herzschlag stocken.
    Das Wasser schäumte. Massig und dunkel ragten die Köpfe
riesiger Fischmenschen über die Wellenkämme hinaus.
    Er hatte sofort einen Verdacht.
    Das waren Angehörige des Volkes von Oceanus!
    Hatten sie etwas mit den gespenstischen Ereignissen an Bord zu
tun? Hatte Oceanus die Verschollenen wiedergefunden, aber nicht mehr
so, wie sie einst waren?
    Es blieb ihm keine Zeit, weitere Gedankengänge zu
verfolgen.
    Plötzlich war ein Rauschen über ihm.
    Mahay wirbelte herum und sah den Flug-Vampir, der sich auf ihn
stürzte. Hände packten den Inder und das Gebiß mit
den spitzen Zähnen schlug zu. Rani spürte einen scharfen,
brennenden Schmerz. Der Inder taumelte und flog gegen die Reling. Da
legten sich nasse,

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