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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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durchgreifendes Erlebnis hatten sie nicht
gehabt. Viele Medien, von denen man annehmen konnte, daß sie
eine Zielscheibe für die Dämonen und deren Schergen in
dieser Welt waren, wagten erstaunlicherweise nicht den entscheidenden
Schritt. Sie waren voller Mißtrauen oder hatten noch nicht
jenen Reifegrad erreicht, der notwendig war, um Hellmarks Aufgabe zu
erkennen. Viele zögerten noch. Sie schienen auf etwas zu
warten…
    Worauf? Auf einen ganz großen Erfolg, auf den Gewinn einer
Schlacht, die sich zweifellos ganz deutlich abzeichnete.
    Diese Schlacht mußten sie wohl oder übel vorerst ohne
große Unterstützung bestehen.
    War das, was er seit Wochen konsequent verfolgte, nichts weiter
als das Herbeischaffen eines Beweises – für die anderen,
die so dachten und fühlten wie er?
    Unwillkürlich drängte sich Björn Hellmark dieser
Gedanke auf.
    Als ihm diese Überlegung kam, senkte er mechanisch den
Umschlag mit dem zerbrochenen Siegel. Wieder mal hielt er nach einem
abenteuerlichen Erlebnis eine weitere Nachricht seines toten Freundes
Ak Nafuur in der Hand. Es war die sechste Botschaft, die an ihn
gerichtet war. Und während er sie studiert hatte, waren ihm
plötzlich jene seltsamen Gedanken gekommen.
    Insgesamt dreizehn Aufgaben erwarteten ihn. Sollte er eine nach
der anderen erfolgreich abschließen, war ihm die Begegnung mit
der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my sicher. Dies jedenfalls
prophezeite ihm Ak Nafuur. Und dieses Ziel steuerte der Herr von
Marlos an.
    Die Begegnung mit Rha-Ta-N’my entschied alles. Für ihn
– oder für sie.
    Doch ob er es schaffte, hing davon ab, ob er die Hindernisse
beiseite räumen konnte, die ihm im Weg lagen. Er mußte mit
außergewöhnlichen Gefahren fertig werden. Gerade der
letzte Weg in die Dimension des Grauens, den er hatte gehen
müssen, um seinen Auftrag zu erfüllen, hatte gezeigt, wie
rasch eine Situation sich änderte und er auf der Strecke bleiben
konnte. Quasi im letzten Augenblick – durch das entschlossene
Eingreifen von Whiss – war er mit dem Schrecken davongekommen.
Whiss war außer Jim, dem Guuf, mit Abstand der
eigentümlichste Bewohner der Insel. Rani Mahay hatte dem kleinen
Burschen im Mikrokosmos das Leben gerettet und mit
herübergebracht. Whiss hatte die Größe eines Raben
und hockte am liebsten, wenn er nicht im Wipfel seiner Stammpalme
schlief, auf den Schultern des Inders.
    Am ehesten konnte man Whiss als intelligentes vogelartiges Wesen
bezeichnen. Aber dies traf die Wahrheit nur unvollkommen.
    Er hatte zwei Beine wie ein Mensch, ebenso Arme. Auf den Schultern
trug er zarte Flügel, die an die eines Schmetterlings
erinnerten. Der Kopf war eine Mischung zwischen Mensch, Vogel und
Schildkröte. Am bemerkenswertesten aber war die Tatsache,
daß Whiss ein wahres Stimmen-Phänomen war. Jeden Laut,
jede Stimme konnte er imitieren, und mit den ausfahrbaren
Fühlern auf seinem Kopf war er imstande, erstaunliche
parapsychologische Aktivitäten zu entfalten…
    Whiss hatte die Entscheidung in der fünften ›Runde‹
gegen Rha-Ta-N’my herbeigeführt. Ohne ihn wäre nichts
gelaufen.
    Und nun war der Zeitpunkt gekommen, den sechsten Weg
einzuschlagen.
    Hellmark befaßte sich weiter mit der neuen Botschaft.
    »Die Schlangengöttin Luku-U’moa steht im
Mittelpunkt deines Interesses«, schrieb Ak Nafuur in seiner
beeindruckenden, klaren Schrift. »Bisher hattest du nur am Rand
mit ihr zu tun. Wenn du diese Nachricht in Händen hältst,
hast du fünf Aufgaben erfolgreich bestanden. Das bedeutet viel -
und doch kaum etwas. Immerhin ist es dir gelungen, das ›Kalte
Licht‹ aus dem Reich des Schlangengottes zu holen. Dieses Feuer
wurde Luku-U’moa gestohlen. Von diesem Zeitpunkt an konnte sie
ihre Macht auf der Welt, die ihr gehört, nur noch begrenzt
ausüben. Deine Aufgabe wird es sein, Luku-U’moa das
›Kalte Licht, die Ewige Flamme der Schlangengöttin‹
wieder zurückzubringen. Luku-U’moa war einst eine
Menschenfrau, die ihren Leib und ihre Seele an den Schlangengott
verlor. Nur für eine gewisse Zeit. Sie erkannte sehr schnell,
wie sehr sie ihren Einflußbereich ausdehnen könnte, wenn
es ihr gelänge, denjenigen des Schlangengottes
einzuschränken…«
    Und in einer humorigen Anwandlung fügte Ak Nafuur in einer
Fußnote hinzu, daß ›dies sich kaum vom Machtdenken
und -streben einiger Menschen unterscheide‹…
    »Sie spann ihre Intrigen sehr zart und kunstfertig. Aber
nicht kunstfertig genug, wie sie bald feststellen mußte. Der
Schlangengott

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