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Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Titel: Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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rettet Lebensmüde‹ prangte eine
Überschrift auf der Vorlage.
    Zu diesem Thema, das die Sache in der 138. Straße betraf,
lagen noch weitere Vorschläge vor.
    Unabhängig davon gab es zusätzliche Meldungen aus dem
Police-Headquarters. ›Vorsicht vor dem Schattenmann‹
    In der letzten halben Stunde waren mehrere schlimme Nachrichten
über den Fernschreiber getickert.
    New York war, was Verbrechen anbetraf, seit jeher ein heißes
Pflaster. Es verging kein Tag, an dem nicht Menschen spurlos
verschwanden oder ermordet wurden.
    Aber in dieser Nacht steckte der Wurm.
    Die Telefone bei der Polizei und in der Redaktion standen nicht
mehr still.
    Mehrere Augenzeugen hatten sich gemeldet, die behaupteten, eine
große Schattengestalt gesehen zu haben, die Menschen umbrachte,
niederschlug und erwürgte.
    Bolling hatte einen Mitarbeiter in die Straße geschickt, aus
der der letzte Fall gemeldet worden war. Ein Betrunkener war
erwürgt auf dem Gehweg gefunden worden, und eine Hausbewohnerin,
die am Fenster im dunklen Zimmer gesessen hatte, war Zeuge des
unheimlichen Mordes geworden. Sie hatte umgehend die Polizei
verständigt und außerdem darauf hingewiesen, daß sie
kurz zuvor noch einen Hilferuf aus dem Haus einer gewissen Mrs.
Kelling vernommen hätte.
    Dort heraus sei der »Schattenmann« gekommen.
    Ihr Hinweis hatte sich als richtig erwiesen.
    Im Haus war eine tote Frau gefunden worden. Die Hintergründe
waren noch unbekannt, aber der rätselhafte
»Schattenmann«, wie der Unbekannte inzwischen getauft
worden war, schien offenbar etwas damit zu tun haben.
    Alle diese Dinge wollte Bolling so schnell wie möglich
geklärt wissen.
    »Vorausgesetzt, daß die Zeit dafür noch
bleibt«, sagte er.
    Er entschloß sich für beide Sensationsberichte.
    »Vielleicht hängt das eine mit dem anderen
zusammen«, überlegte er laut. »Es gibt da einige
Aussagen, die darauf hinauslaufen, daß dieses Mädchen
– Cindy - gar nicht freiwillig in die Tiefe gesprungen ist,
sondern daß etwas Dunkles, das sich von der Wand löste,
sie hinabgestoßen hat und…«
    Der Rest, den er noch hinzufügen wollte, blieb ihm wie ein
Kloß im Hals stecken.
    Das Fenster, dem er den Blick zuwandte, verdunkelte sich
plötzlich.
    Das konnte jedoch weder durch einen vorüberfahrenden Wagen,
noch durch einen vorbeilaufenden Menschen verursacht werden.
    Das Redaktionsbüro lag im 11. Stock!
    Henry Bolling schnappte nach Luft, sein Gesicht nahm einen
ungläubigen Ausdruck an.
    »Da… da…«, machte er.
    Er sah einen Kopf, rund, riesig, schwarz, darin zwei flammende,
schrägliegende Augen, in denen die pechschwarzen Pupillen ein
selbständiges Leben zu führen schienen.
    Dann krachte und splitterte es.
    Eine Schattenhand schnellte nach vorn, das Fenster zersprang, die
Scherben sausten durch die Luft, flogen gegen Wände und
Schränke und landeten auf Schreibtischen.
    Die riesige Hand schoß in den Raum.
    Die Menschen darin sprangen vor Entsetzen auf, Stühle kippten
um, Papiere raschelten auf den Boden und Schreie erfüllten die
Luft.
    Im Nu stimmte die Ordnung der Welt nicht mehr.
    »Der… Schattenmann…«, stammelte Henry Bolling
und fragte sich, ob er diese Nacht in dem Redaktionsgebäude
bloß träumte oder wirklich erlebte.
    Er sah, wie zwei Mitarbeiterinnen von der Hand gepackt und
mitgerissen wurden. Der schwarze Schatten war flach, ihm fehlte die
Ausdehnung der dritten Dimension.
    Alles ging drunter und drüber.
    Viele Angestellte stürzten schreiend davon, als der
Schattenmann sich in ganzer Größe vor den Fenstern zeigte,
andere griffen beherzt nach irgendwelchen Gegenständen, nach
Akten, Stühlen, Schirmen und stürzten sich todesmutig auf
das Dunkle, das Eingang in ihren Lebensraum gefunden hatte.
    Die Aktionen verpufften wirkungslos.
    Der Schatten wurde zwar berührt, aber nicht ernsthaft in
Schwierigkeiten gebracht.
    Mehrere Fenster wurden nun eingedrückt und die Panik und das
Entsetzen gesteigert.
    Die Hände warfen Tische und Stühle um und fegten
Menschen wie lästige Insekten hinweg. Wer nur in eine Ecke oder
zu Boden geschleudert wurde, hatte noch Glück. Verloren waren
diejenigen, die über die Fensterbrüstung in die Tiefe
stürzten.
    Der »Schattenmann« war das personifizierte Böse; es
wollte Panik, Leid, Zerstörung.
    Für die Menschen, die diesen ersten massiven Angriff eines
Monsters ganz eigener Art erlebten, stand die Welt kopf, wurden alle
bestehenden Gesetze über den Haufen geworfen.
    Mitten in New York, im Beginn des

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