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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Anspruch nehmen würde. Doch auch seine schriftstellerische Kreativität begann unversehens zu sprudeln. Er überlegte bereits, wie sich die bislang gewonnenen Erkenntnisse zu einem Buch verarbeiten ließen. Ein unaufgeklärtes Verbrechen in den 1950er Jahren, eine große Dinnerparty, Vertreter der High Society, Verwicklungen und Verstrickungen zwischen Geschäftspartnern und vermeintlichen Freunden, und nicht zuletzt ein Verbrechen aus Leidenschaft. Ein Mord und der Diebstahl des kostbaren Familienschmucks.
    Oder … Plötzlich kam ihm eine neue Idee. Sollte er vom Genre des Kriminalromans zum Sachbuch wechseln? Womöglich stieß er ja, wenn er sich etwas näher mit diesem ungeklärten Fall beschäftigte, auf einen wahren Schatz an Informationen, mit dem er arbeiten konnte!
    So oder so, Coop hatte das untrügliche Gefühl, dass er einem Geheimnis auf der Spur war, das seiner monatelangen Schreibblockade ein Ende bereiten konnte. Seine Aufregung war nun sogar noch größer als vorhin bei dem Überfall auf den Juwelier. Endlich hatte er eine Idee für sein nächstes Buch, eines mit
weit mehr Protagonisten und Intrigen als alle, die er bisher geschrieben hatte.
    Sein Bauchgefühl, auf das er sich in seinem Alltag als Journalist hundertprozentig verlassen konnte, verriet ihm, dass ihm mit diesem Projekt endlich die Verwirklichung des seit Jahren gehegten Wunschtraums vom Bestseller gelingen konnte.
    Lexie Davis beugte sich über ihre Großmutter väterlicherseits, die von einer Wolke Veilchenduft umgeben war.
    »Also, mal sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe«, sagte Charlotte Davis. »Ich klicke auf das Zeichen, das aussieht wie ein Kompass, um das Internet zu betreten. Dann fahre ich mit der Maus … «
    »Mit dem Cursor«, verbesserte Lexie ihre Großmutter und schob die warme, verwitterte Hand, die die Maus steuerte, ein wenig nach vorn, um den Cursor über den Bildschirm zu bewegen.
    Die alte Dame stöhnte enerviert auf. »Also, ich fahre mit dem Cursor hier rüber, und da kann ich dann alles, was ich wissen will, giggeln, richtig?«
    »Googeln, nicht giggeln!« Lexie schüttelte den Kopf und versuchte, über den Versprecher ihrer Großmutter nicht zu lachen.
    Wer hätte gedacht, dass es sie so viel Zeit und Nerven kosten würde, ihr ein paar Computer-Nachhilfestunden zu geben! Sie tat es zwar gern, nicht zuletzt deshalb, weil sie sich davon versprach, künftig mit ihrer geliebten Grandma wieder jederzeit via Internet
Kontakt aufnehmen zu können, aber anstrengend war es trotzdem. Lexie hatte gelernt, dass die Aufmerksamkeitsspanne der alten Dame auf maximal dreißig Minuten beschränkt war. Und diesmal hatten sie noch nicht einmal eine Viertelstunde hinter sich.
    Der alte Windows-Rechner ihrer Großmutter hatte vor einer Weile den Geist aufgegeben, und deshalb hatte Lexie, Webdesignerin und leidenschaftliche Apple-Nutzerin, sie kürzlich mit einem nagelneuen Mac überrascht.
    Auf diese Weise konnte sie nun, wenn sie wieder einmal das Fernweh packte, beruhigt durch die Weltgeschichte gondeln und musste sich keine Sorgen mehr machen, wenn sie länger nichts von ihrer Großmutter hörte. Bei ihrer letzten Reise hatte sich Lexie nämlich bei jeder längeren Funkstille unwillkürlich gefragt, wer wohl nun das Zeitliche gesegnet hatte, ihre Grandma Charlotte oder doch bloß der Blechtrottel.
    Sie betrachtete die alte Dame von der Seite. Man sah ihr nicht an, dass sie bald ihren achtzigsten Geburtstag feiern würde. Charlotte Davis war sowohl körperlich als auch geistig noch sehr fit. Sie war gesund und sah blendend aus für ihr Alter, trotz der selbstgefärbten roten Haare und des jahrzehntealten Kittelkleides, in dem sie ständig herumlief und zu dem sie stets ihren antiken Schmuck trug, üblicherweise eine Halskette und die dazugehörigen Ohrringe. Lexie konnte nur hoffen, dass sich ihre Großmutter auch weiterhin so gut halten würde.
    »Oh, es ist ja schon fünf Uhr. Zeit für Eyewitness
News! « Charlotte griff nach der Fernbedienung und schaltete den großen Fernseher ein, der in einer Ecke des Wohnzimmers stand.
    »Kann das nicht noch eine Viertelstunde warten? Wir sind fast mit dem Wichtigsten über das Internet durch.«
    »Wir können den Fernseher ja im Hintergrund laufen lassen. Du weißt doch, dass ich immer wissen will, was in der Stadt so los ist.«
    Lexie nickte. Das wusste sie in der Tat. Wenn man den Worten ihrer exzentrischen Großmutter Glauben schenken wollte, hatte sie einst ein

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