Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)

ist das » rassistische Spiel« die neue Grenzüberschreitung, bei dem rassistische Beleidigungen dem Sex beigemischt werden. In Mandeeps Fantasien zum Beispiel würde der Skinhead genau die Art verächtliche Bemerkungen machen, die die weißen Jungs benutzten, als er aufwuchs. Andere rassistische Sexszenarien wären etwa Sklavenauktionen. Seit es AIDS gibt, eine Erkrankung, bei der das Sperma potenziell tödlich sein kann, liegt der Schwerpunkt in Schwulenpornos und -sexblogs auf Akteuren und Bloggern, die zeigen, wie viele » Spermaladungen« sie anal oder oral aufnehmen können. Es scheint, dass nichts so verboten ist, dass es nicht Zündstoff für unsere Fantasien sein darf.
    Im Grunde flirtet jede Fantasiekategorie mit Tabus – selbst Sophies Schmusesex am Strand findet an einem öffentlichen Ort statt, und auch Scotts Tagtraum über sein erstes Mal mit seiner Frau hat Anklänge an Dominanz und Unterwerfung. Auch wenn weniger Menschen grenzüberschreitende Fantasien haben – in denen Erniedrigung, Gewalt und das Bondage genannte Fesseln eine Rolle spielen –, sind diese durchaus nicht unüblich. Tatsächlich hatten nur 38 Prozent der britischen Bevölkerung noch nie solche Vorstellungen.
    Warum haben wir Fantasien?
    Unsere sexuellen Fantasien verraten viel über uns. Doch wahrscheinlich verraten unsere Reaktionen auf die Fantasien anderer Menschen uns noch mehr. Wir sind entweder entsetzt und denken » was für kranke und irre Menschen«, oder es erregt uns und macht uns möglicherweise sogar eifersüchtig, weil unsere Sexfantasien nicht so frei sind. Es überrascht daher nicht, dass hier auch die Experten geteilter Meinung sind. Im ersten Lager sind die Therapeuten, die denken, dass Tagträume einem die Möglichkeit geben, eine harmlose Ausdrucksform für düstere Gedanken zu finden. Im zweiten Lager sind diejenigen, die Gewaltfantasien als Zeichen dafür ansehen, dass jemand im nicht sexuellen Teil seines Lebens mit seinen Aggressionen kämpft – und deshalb Hilfe benötigt. Vielleicht die beste Methode, um die Diskussion zu beenden, ist, sich die verschiedenen Rollen anzusehen, die Fantasien in unserem Leben spielen können. Auch hier besteht ein gewisser Grad an Überschneidung.
    Selbstermutigung
    Jeder hat aus unterschiedlichen Gründen Fantasien, doch das Grundprinzip bleibt dasselbe: Sexfantasien bewirken, dass wir uns besser gefallen. In ihrer Vorstellung, in der sie mit ihrem Partner Sex am Strand hat, ist Sophies Körper perfekt; wenn Roy sich vorstellt, wie er mit seiner Schwägerin schläft, ist er kein » alter Sack« mehr; Tobys Ego bekommt einen Schub bei der Vorstellung, dass die Frau, die alle Männer im Sexclub begehren, ihm gehört. Fantasien befreien uns auch von der Langeweile des Alltags, gönnen uns eine Ruhepause von unseren Sorgen, beruhigen uns und helfen uns zu schlafen. Olivia, Ende 30, hat eine bestimmte Lieblingsfantasie: » Gerade findet die World Snooker Championship statt, und der Champion spielt lausig. Während der Pause zieht er sich in seine Garderobe zurück und findet mich dort halb nackt vor. Wir haben wilden, leidenschaftlichen Sex, und er kehrt zurück zum Spiel und gewinnt.« Ich war nicht überrascht, als ich feststellte, dass Olivia eine sehr dominante Mutter hatte und ein schwaches Selbstwertgefühl besaß. Doch in ihren Fantasien ist sie nicht nur extrem begehrenswert, sondern kann sogar ein Spiel umdrehen und aus einem Verlierer einen Gewinner machen.
    Spielen
    Kinder werden zum Spielen und zur Kreativität ermuntert. Leider wird das Spielen, wenn wir erwachsen werden und für unseren Lebensunterhalt aufkommen müssen, entweder als Zeitverschwendung angesehen oder beschränkt sich auf Sport und Wettbewerbe. Bei der Mehrheit der Erwachsenen ist das Gefühl, wie es ist, etwas einfach nur so zum Spaß zu tun, verloren gegangen. Daher überrascht es auch nicht wirklich, dass viele Fantasien ein Echo auf das kindliche Spiel sind: mit Lebensmitteln um sich zu schmeißen, sich zusammen einzusauen oder sich wie die Tiere zu benehmen. Anouschkas Eimer voller Aale hört sich fast präsexuell an – sich einfach auf dem Boden zu wälzen und mit den Freundinnen Ringen zu spielen oder Schuhe und Socken von sich zu werfen und in den Sandkasten zu klettern. In den kreativen Branchen wie Schauspiel, Werbung und Schreiben werden Menschen dazu ermuntert, Spiele zu spielen, um Ideen zu erzeugen. In unseren Sexfantasien kann das Spielen die Lücke überbrücken zwischen der Welt