Macho-Mamas
Müttern? Waren die Macho-Mamas überhaupt noch in der Lage, die Frage zu beantworten? Oder waren sie verbohrt, egoistisch und feministisch verblendet?
«Wenn ich die Kinder fragen würde, würden sie wollen, dass ich weniger arbeite», sagte die eine.
«Wenn ich als Kind gefragt worden wäre, hätte ich auch gesagt, meine Mutter solle ihren Halbtagsjob aufgeben und zu Hause bleiben», erwiderte die andere. «Aber heute bin ich stolz auf sie – und dankbar für das, was sie mir vorgelebt hat.»
«Vielleicht sollten wir unsere Töchter einfach in dreißig Jahren fragen, was sie von uns halten.»
Von Simone de Beauvoir stammt der berühmte Satz, man werde nicht als Frau geboren, sondern man werde dazu gemacht. Das stimmt. Und der Satz trifft auch auf die Männer zu. Es stimmt aber auch, dass nur Frauen Kinder bekommen können – eine biologische Ungleichheit, die den Ausgangspunkt für die soziale Ungleichheit der Geschlechter darstellt. Den biologischen Unterschied müssen wir als Ausgangslage anerkennen und mit den Konsequenzen umgehen. Und dann müssen wir als Gesellschaft darauf hinarbeiten, dass weder die Männer noch die Frauen dadurch benachteiligt werden. Diesem Idealzustand sind wir im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte immer näher gerückt. Am Ziel aber sind wir erst, wenn es im Leben unserer Töchter und Söhne keine Karrieremütter und Macho-Mamas, keine Abracker-Väter und Besuchspapas mehr gibt. Sondern einfach Frauen, Männer, Mütter und Väter.
Zitierte Quellen (Auswahl)
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Dank
Ich danke Seraina Mohr für das engagierte Vorkosten, Dirk Vaihinger für das ausgezeichnete Lektorat und meinen Eltern für ihre Unterstützung und die zahlreichen Hütedienste. Der größte Dank aber gehört Al Zaretskie, meinem Mann und Partner, für all die Denkanstöße, Recherchen und Diskussionen. Und dafür, dass er mir stets den Rücken
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