Machtrausch
er durch sein »prickelndes« Verhältnis mit der zwielichtigen Renate aufpeppt. Nun, solche Ehen mag es zwar geben, auch in meinem Bekanntenkreis, die von meiner Frau und mir gehört aber glücklicherweise nicht dazu. An dieser (eher unpassenden) Stelle auch ein ganz liebevolles Dankeschön an die Adresse meiner Frau Marion, die mich beim Schreiben dieses Buches unermüdlich unterstützt hat. Psychisch und physisch. Letzteres zum Beispiel mit ihren unnachahmlichen Spaghetti Bolognese, ohne deren mindestens wöchentlichen Genuss meine Körperfunktionen zusammenbrechen würden.
Die Geschichte könnte auch im Münchner Stadtteil Schwabing spielen, der Tauchtod in Thailand stattfinden. Leider kenne ich mich dort aber nicht allzu gut aus. In Haidhausen hingegen schon, im Indischen Ozean jedenfalls ein wenig. Der überwiegende Teil der Schauplätze existiert in Realität, was vor allem für die Restaurants, Kneipen und Straßen im Buch gilt. Bei einigen Schauplätzen, vor allem auf den Malediven, habe ich jedoch bewusst die Namen geändert. Es gibt kein Noonu-Atoll, keine Insel namens Noonufinolhu und auch kein Furanafushi Island. Und zum Leidwesen der flitternden Italiener unterstützt das real existierende maledivische Mobilnetz auch in der Hauptstadt immer noch keine SMS-Nachrichten. Das Irish Pub hingegen, in dem Volker Klausing seine Kurzgeschichten schreibt, existiert namentlich als Molly Malones in der Kellerstraße. Wer möchte, kann ihn dort einmal suchen. In Wirklichkeit allerdings schreibt er keine Kurzgeschichten, sondern einen äußerst unterhaltsamen Kriminalroman, dessen Inhalt in Kapitel 14 kurz beschrieben wird. Das Sushi Cent, jenes japanische Restaurant, das gleich zwei Mal vorkommt und in dem Glock auf seinen zwischenzeitlich verstorbenen Chef wartet, ist ebenfalls existent und lohnt einen Besuch aller Sushi-Fans, denen es nicht um möglichst phantasievolle Kreationen zu Schickimicki-Preisen geht, sondern die sich an gutem Sushi auch gerne einfach mal nur satt essen wollen. Existent sind auch das »Zum Brünnstein« und das wirklich ganz besondere Café und Weinhaus Ruffini in der Nähe von Barbara Glocks (leider fiktivem) Laden.
Die häufigste Frage ist natürlich jene nach der Schuegraf AG. Habe ich hier meinen langjährigen Arbeitgeber beschrieben? Kaum. Die Schuegraf AG als Spielfeld aller Geschehnisse ist völlig meiner Fantasie entsprungen. Es gibt sie nicht, auch nicht unter anderem Namen. Sie ist einfach die notwendige Kulisse für Ereignisse, die überall stattfinden könnten. Jedenfalls in jeder großen Firma. Wo viele Menschen zusammenkommen gibt es nun einmal Machtspiele, Intrigen, persönliche Optimierungen und die eine oder andere Entgleisung. So ist die menschliche Natur.
Was mich zur Handlung selbst führt: Der Altmeister Raymond Chandler sagte einmal, der Kriminalroman zeichne sich dadurch aus, dass in ihm nichts Unmögliches, nichts Unrealistisches passiere. Alle Einzelereignisse seien denkbar und logisch. Wenn man nun solche jeweils realistischen Ereignisse nehme, etwas verdichte, in eine kurze Zeiteinheit presse und stark pointiert und zugespitzt darstelle sowie die Sache mit einer Prise Gewalt und Sex würze, dann, ja dann habe man plötzlich einen Krimi. Mit anderen Worten ist ein Krimi nichts anderes als eine in den engen Raum zwischen zwei Buchdeckel gepresste Ansammlung und Verdichtung vieler, durchaus möglicher Ereignisse. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ach ja: Wer ernsthaft daran zweifeln sollte, ob Macht- und Geldgier reale Top-Manager wirklich so weit zu verbiegen vermögen, dass sie zu primitiven Verbrechern werden – nun, dem sei zukünftig ein etwas aufmerksamerer Blick in die Tagespresse empfohlen …
Glossar der verwendeten Fachwörter
Abfindung: Einmalige Geldentschädigung für Arbeitnehmer, deren Beschäftigungsverhältnis aufgelöst werden soll; bei Entlassung einer größeren Anzahl von Mitarbeitern häufig in Form von Sozialplänen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat vereinbart
Account Manager: Vertriebsmitarbeiter, der für die vertriebliche Betreuung eines Kunden oder einer Kundengruppe verantwortlich ist
Aktiengesellschaft (AG) Unternehmungsform, deren Besitzer durch Aktien an der A. beteiligt sind und diese jederzeit verkaufen können; die meisten großen Konzerne sind A.
Arbeitnehmervertretung: (siehe Betriebsrat)
ATTAC: (= association pour une taxation des transactions financières pour
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