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Diamantendiebe

Diamantendiebe

Titel: Diamantendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diamantendiebe
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Kapitel 1

    Moskau, Winter
     
    Völlig nackt.
    Tess betrachtete sich im großen Spiegel. Sie war einige Stunden zuvor in einen Kampf verwickelt gewesen und auf ihren Unterarmen und Beinen zeigten sich etliche blaue Flecken. Ihre Fingerknöchel waren geschwollen und die Haut war rau und aufgesprungen. Sie stellte sich unter die Dusche und wusch energisch all den vom Abwasser stammenden Schmutz und Gestank von sich ab, bevor sie aus der Duschkabine stieg und in den sprudelnden, warmen Whirlpool in der Mitte des weißen Marmorbadezimmers sank. Ihr schmerzender Körper hieß das sanfte, beruhigende Gefühl des duftenden Wassers willkommen und sie begann sich langsam zu entspannen. Sie griff nach dem Wodkaglas, das neben der Wanne auf einem silbernen Tablett stand und trank in langen Zügen. Der Alkohol rann ihre Kehle hinab wie weiche Seide und sammelte sich in ihrem leeren Magen wie Feuer.
    Tess sank tiefer ins Wasser und schloss die Augen. Sie war erleichtert, in die Bequemlichkeit ihrer luxuriösen Hotel Suite zurückgekehrt zu sein. Sanfte russische Liebeslieder klangen von der modernen Stereoanlage herüber, während sich die Hitze des Alkohols in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
    Keine sehr gute Idee, auf leeren Magen etwas zu trinken, es würde sie sehr schnell beschwipst machen. Ach was, zum Kuckuck damit. Sie war durstig und hatte sich die ganze letzte Stunde nach einem starken Drink gesehnt.
    Im geräumigen Schlafzimmer wartete ein opulentes Mahl auf sie, bestehend aus in Weißwein gegarten Wachteln, hauchdünn geschnittenem Schwarzwaldschinken und eine Auswahl russischer, vegetarischer Speisen und Desserts, die der Chefkoch des Hotels extra für sie zubereitet hatte. Das war zwar alles sehr verlockend, aber sie war nicht wirklich hungrig. Ihr Adrenalinspiegel war immer noch überhöht und sie war einfach noch zu aufgeregt, um sich in Ruhe hinzusetzen und ein ganzes Menü zu essen.
    Sie goss sich ein weiteres Glas Wodka ein und leerte es durstig. Jetzt fühlte sie sich gestärkt. Sie häufte zwei kleine Löffelchen des fünfhundert Pfund teuren Kaviars auf das zierliche kleine Toastbrot, steckte es in den Mund, kostete den salzigen Geschmack aus und schluckte. Mmm... köstlich.
    Sekundenlang erinnerte sie sich mit einem Hauch von Schuld an die hungernden Waisen in Ruanda und im Sudan. Mit dem, was sie für die Suite und das Essen bezahlte, hätte sie ein ganzes Dorf mit Lebensmitteln versorgen können. Aber sie schob die Schuldgefühle zur Seite. Gemeinsam hatte sie mit den Flüchtlingen und den Leuten von den Hilfsorganisationen zwei Monate lang von wässrigem, gemahlenem Mais gelebt. Jetzt hatte sie eben einfach nicht widerstehen können, es sich einmal gut gehen zu lassen. Außerdem zahlte sie nicht selbst für diesen Luxus und Komfort, sondern ihr Auftraggeber sorgte dafür und sparte nicht an Kosten.
    Tess kippte den dritten Wodka hinunter und stellte das leere Glas auf das Tablett zurück. Sie rülpste laut und lachte über sich selbst. Ach ja, dachte sie mit einem zufriedenen Seufzen, der Luxus eines heißen Bades und der Room-Service eines 5-Sterne Hotels machten ihren gefährlichen Job wirklich wesentlich angenehmer.
    Langsam und genussvoll ließ sie das teure handgemachte Stück Lavendelseife über ihre Brüste wandern. Sie prickelten bei der Berührung und sie kniff und massierte ihre Nippel, die zur Größe von Erdbeeren anschwollen.
    Nach einem erfolgreichen Raubüberfall war sie immer so aufgekratzt, dass sie Sex brauchte, um sich zu entspannen. Sie ließ ihre Finger über ihren Bauch hinunterwandern, bis zu dem zinnoberrotem Haar zwischen ihren Beinen, zog ihre Schamlippen auseinander und streichelte sich. Sie wollte sich gerade dem wachsenden Vergnügen hingeben, als sie das intensive Glitzern des makellosen zwanzigkarätigen, birnenförmigen, weißen Diamanten ablenkte, der neben der Wanne lag. Sie hielt ihn gegen das Licht. Er strahlte förmlich und sie lächelte. Das war einer der zehn Diamanten, die sie in dieser Nacht gestohlen hatte. Der seltene Stein fühlte sich warm in ihrer Hand an und sie betrachtete genauestens jede seiner Fassetten. Sie küsste ihn und schloss dann fest ihre Finger darum. Fast hätte sie die Diamanten an einen anderen Dieb verloren.
    Hurensohn, wer immer er sein mochte. Dieser verdammte Bastard war einige Minuten, nachdem sie in den Tresor eingebrochen war, gekommen und sie hatte ihn auf ihrem Weg hinaus getroffen. Ebenso wie sie hatte der Mann einen schwarzen

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