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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke
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entgegen. Geben Sie eine Erklärung ab, stellen Sie die Dinge richtig. Und wenn Sie einen Fehler gemacht haben, dann räumen Sie den ein und bitten um Verständnis. Man wird Ihnen verzeihen – jedenfalls bedeutend eher, als wenn sich später herausstellt, dass Sie doch nicht die ganze Wahrheit gesagt haben.
    Das alles stimmt natürlich. Und doch gibt es Fehler, Schwächen, peinliche Vorkommnisse, die will man nicht so leichthin preisgeben. Warum auch? Ihre Kollegen, die nicht weniger Unheil angerichtet haben als Sie, laufen ja auch nicht im Büßergewand herum. Und überhaupt denken Sie nicht daran, Ihre Fehler einzugestehen, wenn es Ihnen in der Vergangenheit immer wieder gelungen ist, von deneigenen Schwächen abzulenken und Verantwortung loszuwerden. Daher muss diese Frage taktisch beantwortet werden: Räumen Sie einen Fehler ein, dann erhöht das Ihre Glaubwürdigkeit. Insoweit sind Sie gut beraten, alle Fehler, die ohnehin ans Licht kommen, unumwunden einzuräumen. Das könnten mehr sein, als Sie sich jetzt ausmalen. Verschweigen Sie etwas Wesentliches, dann dürfte es Ihnen doppelte und dreifache Unannehmlichkeiten bereiten, wenn es sich später herausstellt. Außerdem zieht es die Angelegenheit in die Länge, während ein Geständnis sie abkürzt. Auf der anderen Seite muss man eben auch sagen: Viele Dinge stellen sich keineswegs später heraus, sondern überhaupt nicht. Es ist also eine Frage der Abwägung von Risiken. Meist läuft es auf die folgende Kalkulation hinaus:
Alles, was ohnehin herauskommt, sofort unumwunden zugeben.
Alles, was sich im Bereich des Verzeihlichen abspielt, zugeben.
Alles, was ohnehin nicht herauskommt, und alles, was sich im Bereich des Unverzeihlichen abspielt, sollten Sie im Spiel um die Macht verschweigen.
    Eine weitere Gegenstrategie besteht darin, nun seinerseits den vermuteten Drahtzieher mit Unterstellungen, Verleumdungen und üblen Gerüchten zu überschütten. Nun, damit geben Sie nicht gerade ein Bild charakterlicher Größe ab. Der Wunsch, von eigenen Fehlern abzulenken, kommt hier allzu deutlich zum Vorschein. Vielleicht wenden sich wegen dieser armseligen Manöver sogar Verbündete von Ihnen ab. Doch wieder gibt es ein Andererseits: Moralisch robustere Naturen haben wenig Skrupel, sich auf diese Art zu wehren. Und manchmal haben sie sogar Erfolg damit.

Das Schikanierspiel
    Ihr Chef lässt Sie stupide Aufgaben erledigen, die er penibel kontrolliert. Oder Sie haben auf seine Anweisung hin mit viel Engagement eine Aufgabe erledigt und er nimmt das Ergebnis nicht einmal zur Kenntnis. Unterläuft Ihnen ein kleiner Fehler, werden Sie vor allen anderen heruntergeputzt oder – schlimmer noch: mit hämischem Lob überschüttet. Ihre Kleidung, Ihre Art zu sprechen, die Ansichten, die Sie äußern, werden der Lächerlichkeit preisgegeben. Kurz gesagt, wir befinden uns in einem der niederträchtigsten Machtspiele überhaupt. Und Sie sind das Opfer.
    Vielleicht erscheint Ihnen der Begriff Machtspiel an dieser Stelle nicht mehr angemessen, denn was soll daran noch Spiel sein, wenn es nur darum geht, Sie fertig zu machen? Aber genau in einer solchen Situation ist es oft das Beste, was Sie tun können: sich klarzumachen, dass Sie es mit einem Spiel zu tun haben. Das bedeutet gerade nicht, dass es harmlos ist, was hier geschieht. Denn das Ziel dieses Spiels ist, Sie zu zerstören.
Wer spielt das Schikanierspiel?
    Meist sind es die Vorgesetzten, die mit ihren Mitarbeitern so umspringen. Aber auch Kollegen, die sich ihrem Opfer turmhoch überlegen fühlen, greifen zu diesem Spiel. Wer sich für unverzichtbar und unverletzlich hält, gehört ebenfalls zu den möglichen Spielern, vor allem wenn er sich langweilt und keine echte Aufgabe hat. In einzelnen Fällen können sogar Mitarbeiter ihren Vorgesetzten schikanieren. Doch lange wird der das nicht durchstehen.
Der andere will nur spielen
    Manche Opfer stehen mit einer gewissen Fassungslosigkeit vor solchen Praktiken. Was hat man dem anderen denn getan, dass er sich so aufführt? Gibt es irgendeinen Grund dafür? Einen Auslöser? Das mag sogar so sein. Nur ist der für den weiteren Fortgang des Spiels völlig unerheblich. Ob Ihr Chef auf Ihnen herumtrampelt, nachdem Sie Kritik an ihm geübt oder sich über ihn lustig gemacht haben, spielt keine Rolle. Es führt zu nichts, wenn Sie sich mit diesen Vorfällen weiterhin befassen und womöglich noch meinen, Sie müssten Wiedergutmachung leisten.
    Solche Erklärungsversuche lenken Sie davon

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