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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke
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ab, den Kern des Spiels zu erkennen: Ihrem Gegenüber geht es darum, Sie zu demütigen und Sie zu zerbrechen, und zwar nicht, weil Sie ihm irgendwelche Unannehmlichkeiten bereitet haben, sondern weil ihm das ein Gefühl von Macht gibt. Der Spieler fühlt sich erst wohl, bewundert, anerkannt, wenn er die anderen kaputt macht. "Es geht darum, alles zu zerdrücken, was schwächer ist als man selbst", beschreibt die französische Psychoanalytikerin Marie-France Hirigoyen diese Einstellung. Dadurch, dass er Sie demütigt, erfährt der Spieler seine Selbstbestätigung. Mit Fleiß und Diskussionen werden Sie ihn nicht davon abbringen können. Im Gegenteil, solche Aktionen erhöhen für den Spieler nur den Reiz, sein Spiel fortzusetzen.
Der Täter fühlt sich unangreifbar
    Ein Motiv für diese grenzenlose Rücksichtslosigkeit: Der Spieler möchte das Gefühl auskosten, unangreifbar zu sein. Vielleicht fühlt er sich bereits so, vielleicht will er auch nur ausprobieren, wie weit er kommt. Deshalb hält er sich an diejenigen, die von ihm abhängig, ja, die ihm ausgeliefert sind. Und wenn er seine Opfer gedemütigt hat, dann wird er beim nächsten Mal womöglich noch ein Stück weiter gehen. Um es deutlich zu sagen: Dieses Verhalten trägt unverkennbar soziopathische Züge, anders gesagt: Ihr Chef ist gemeingefährlich, wenn er solche Spielchen mit Ihnen treibt.
    Allerdings gibt es das Schikanierspiel auch ein paar Nummern kleiner, was die Sache auch nicht gerade angenehm macht. Sondern das heißt vor allem, dass Sie dem Spiel überall begegnen können. Auch ganz sympathische Zeitgenossen können zu kleinen Schikanierspielern werden, vielleicht sogar Sie und ich, wenn bestimmte Bedingungen gegeben sind. Und diese Bedingungen sehen so aus, dass wir auf keinen Widerstand mehr treffen. Es gibt keine Herausforderung, keine Aufgabe mehr, an der wir uns abarbeiten können. Wir sind umgeben von Menschen, die uns nur noch in unserer Großartigkeit bestätigen. Vielleicht haben wir alle Konkurrenten aus dem Weg geräumt, vielleicht haben wir sie eingeschüchtert, mundtot gemacht. Was wir äußern, erregt keinen Widerspruch mehr. Was wir fordern, wird bedingungslos akzeptiert. Solche Verhältnisse sind außerordentlich ungesund. Für die Opfer sowieso, aber auch für die machtbewussten Täter, die sich fast zwangsläufig in kleine Scheusale verwandeln – sobald sie auf der ganzen Linie gesiegt haben. Nur sehr gefestigte Persönlichkeiten kommen in einer solchen Situation zurecht. Sie haben sich die Fähigkeit zur Selbstkritik erhalten.
    Manchmal liegt der Fall aber auch ganz simpel: Ihr Chef will Sie einfach nur loswerden, weil Sie auf einer Stelle sitzen, die er streichen oder anderweitig besetzen möchte. Also versucht er, Sie mit allen Mitteln rauszuekeln. Oft spannt er dazu auch seine Mitarbeiter ein.
Gegenstrategien
    Je nachdem, wie stark Sie dem Foulspieler ausgeliefert sind, kann Ihre Reaktion ganz unterschiedlich ausfallen. Doch bei allem, was Sie tun, sollten Sie sich an den folgenden Leitsatz halten: Lassen Sie sich nicht zerstören. Im Wesentlichen haben Sie drei Möglichkeiten:
Sie nehmen den Kampf auf und legen dem vermeintlich übermächtigen Foulspieler das Handwerk. Dazu suchen Sie sich Verbündete und nutzen konsequent die Schwachpunkte Ihres Gegenspielers.
Sie setzen sich den Schikanen nicht weiter aus. Sie verlassen das Feld, suchen sich eine neue Stelle und schonen Ihre Gesundheit.
Sie halten durch und versuchen, aus der Situation das Beste zu machen. Sie entwickeln kleine Überlebensstrategien, die es Ihnen ermöglichen, eine sehr belastende Situation durchzuhalten.
    Vielleicht erscheint Ihnen die dritte Möglichkeit allzu duldsam. Vielleicht meinen Sie, man dürfe vor solch einem Scheusal nicht einfach kapitulieren. Doch eine Kapitulation soll diese Gegenstrategie gerade nicht sein. Es geht nur darum, dass in einigen Fällen die ersten beiden Möglichkeiten überhaupt nicht in Frage kommen. Vielleicht sind Sie Ihrem Vorgesetzten derart ausgeliefert, dass Sie sich weder wehren noch sich ihm entziehen können. Sie sind darauf angewiesen, zumindest eine gewisse Zeit einfach nur durchzuhalten. Da sind die ersten beiden Strategien nicht sinnvoll. Sie sollten sich auf keinen Kampf einlassen, den Sie nur verlieren. Und Sie sollten nicht das Feld räumen, wenn Sie darauf angewiesen sind zu bleiben.
    Doch welche Möglichkeiten haben Sie zu überleben, wenn Ihr Chef Sie schikaniert? Robert I. Sutton, Managementprofessor in

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