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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke
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Menschenfreundliche bei diesem Spiel liegt denn auch gar nicht darin, dass sich der Vorgesetzte über seinen Mitarbeiter ärgert und von ihm enttäuscht ist. Das Bedenkliche, ja Abstoßende ist vielmehr, dass seine Gefühle nicht echt sind, dass sie ein Mittel sind, um den Mitarbeiter zu gängeln. Seine Enttäuschung ist nicht angemessen.Um Druck auszuüben, reagiert der Vorgesetzte enttäuschter, als es ihm eigentlich zusteht.
Gefahren
    Spielt der Chef allzu oft auf dem Enttäuschungsregister, nutzt sich der Effekt allmählich ab. Der Mitarbeiter nimmt die Sache nicht mehr ganz so ernst. Und wenn er das Spiel durchschaut und die Absicht bemerkt, ist der Schaden beträchtlich. Das Vertrauensverhältnis, auf dem das Enttäuschungsspiel ja letztlich aufbaut, wird durch solche Manöver zerstört.
Gegenstrategien
    Der erste Schritt besteht darin, dass Sie als Mitarbeiter das Spiel überhaupt durchschauen. Das ist häufig schwer genug, denn schließlich entwickelt es sich ja aus einem guten persönlichen Verhältnis heraus. Sie fühlen sich von Ihrem Chef anerkannt und hoch geschätzt – die Enttäuschung ist ja nur die Kehrseite davon. Dass er Sie vereinnahmt, können Sie ihm eigentlich nicht vorwerfen. Er fordert Sie und verlangt Ihnen Höchstleistungen ab – das ist doch eigentlich etwas Positives. Solange sich das Spiel auf diesem Niveau bewegt, können Sie durchaus mitspielen – sogar wenn Sie vermuten, dass die Enttäuschung von Ihrem Chef manchmal überdramatisiert ist. Bedenklich wird es jedoch, wenn Sie ausgenutzt werden. Wenn Sie sich aufreiben und diese Leistung nicht Ihnen zugute kommt, sondern ausschließlich Ihrem Chef. Dann wird es höchste Zeit, dass Sie sich aus dieser emotionalen Verstrickung lösen. Zeigen Sie Ihrem Chef, dass er mit seiner Enttäuschungsnummer keine Macht über Sie hat. Haben Sie den Mut, seine Enttäuschung einfach an sich abprallen zu lassen. Sie werden feststellen, wie Ihnen plötzlich wieder Macht zuwächst.

Foulspiele – und wie man sich dagegen wehrt
    "Zum Nachteil der Beherrschten und zum Vorteil der Herrschenden ist der Mensch aber so beschaffen, dass man ihm, solange er lebt, immer noch etwas antun kann."
    Alexander Solschenizyn
    Die Machtspiele der vorangegangenen Kapitel waren mitunter schon schlimm genug. Als verschärfte Variante scheint nahezu jedes Spiel geeignet, seinen Mitmenschen etwas anzutun. Ob als "Knicktest", "Niedrigstrom-Provokation" oder beim "Ein Auge zudrücken", die Folgen für die Gegenspieler können verheerend sein. Bei all diesen Spielen gibt es eine Grenze, die man nicht überschreiten darf, sonst werden sie zerstörerisch. Geht es darum, den anderen zu erniedrigen, ihm seine Menschenwürde zu nehmen, ihn buchstäblich auszuschalten, dann sind solche Spiele durch nichts zu rechtfertigen. Haben solche Machenschaften Erfolg, vergiften sie ganze Abteilungen und Organisationen. Sie zerstören das Grundvertrauen, ohne das keine menschliche Gemeinschaft auskommt. Die einen resignieren, die anderen greifen mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns ebenfalls zu solchen abstoßenden Mitteln.
    Von solchen "Foulspielen" soll in diesem letzten Kapitel die Rede sein. Dabei versteht sich von selbst, dass es niemals darum gehen kann mitzuspielen. Sie müssen sich zur Wehr setzen, das Spiel durchkreuzen oder zumindest einen Weg finden, sich durch solche Manöver nicht kaputtmachen zu lassen. Denn in manchen Fällen wird es einfach nicht möglich sein, dem Foulspieler das Handwerk zu legen. Er ist zu mächtig, Sie können sich seinem Zugriff (noch) nicht entziehen oder er hat Sie aus irgendeinem Grund in der Hand. Aber selbst dann gibt es Möglichkeiten, noch etwas für sich zu erreichen. Außerdem erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, damit Sie gar nicht erst in manche Foulspiele verstrickt werden.

Die Normfalle
    "Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie", soll der "eiserne Kanzler" Otto von Bismarck gesagt haben. Wir dürfen vermuten, dass diese Aussage nicht nur für das Fleisch verarbeitende und Gesetze produzierende Gewerbe zutrifft, sondern für alle Branchen: Was sichhinter den Kulissen, auf der Hinterbühne abspielt, ist für diejenigen, die nicht dazugehören, immer ein wenig schockierend. Allein wie untereinander geredet, wie gelästert wird, vom medizinischen Personal, in Zeitungsredaktionen, in Restaurantküchen, in Anwaltskanzleien, in Werbeagenturen, in Büros, das würde diejenigen, die nur

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