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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke
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Verleumder vorgesorgt,indem er genau in dieser Phase dafür sorgt, dass Ihre Glaubwürdigkeit erschüttert wird. Vielleicht tauchen irgendwelche Zeugen auf. Oder – noch wirkungsvoller: Es stellt sich heraus, dass Sie bei Ihrer ersten Erklärung nicht ganz die Wahrheit gesagt haben. In diesem Moment stürzt Ihre Glaubwürdigkeit ins Bodenlose. Allgemein wird erwartet, dass sich nach und nach herausstellt, dass die ganze schmutzige Geschichte stimmt. Und sogar wenn es Ihnen noch gelingt, die Vorwürfe zu entkräften; der ungeheuerliche Vorwurf wird unsichtbar an Ihnen kleben bleiben. Und wenn Sie sich später wieder einmal in einer kritischen Phase befinden, werden sich Ihre Kollegen gerne daran erinnern: Da war doch mal was …
Verleumden nach der Salami-Taktik
    Vielen ist nicht bewusst, wie schnell sich ihre Glaubwürdigkeit erschüttern lässt. Das "Verleumden nach der Salami-Taktik" ist besonders wirkungsvoll, weil Sie als das Opfer immer wieder in Situationen hineingeraten, in denen das Publikum an Ihrer Glaubwürdigkeit zweifelt. Üblicherweise knüpft die Verleumdung an irgendeinem Vorfall an, der Ihnen nicht sehr angenehm ist. Vielleicht haben Sie einen peinlichen Fehler begangen, den Sie mit Mühe vertuscht haben, aber Ihr Gegenspieler ist unglücklicherweise darauf aufmerksam geworden. Oder aber es gab einen Vorfall, den Sie längst bereinigt haben – zumindest glauben Sie das. Und mit einem Mal kommen in dieser Angelegenheit Gerüchte auf. Bevor sie Ihre Ohren erreichen, haben sie schon einige Fahrt aufgenommen. Sie erschrecken. Sie wissen nicht: Wie viel ist überhaupt bekannt? Sie fühlen vor: Etwas Genaues weiß offenbar keiner. Sie weisen die Vorwürfe entschieden zurück. Sie treffen auf keinen nennenswerten Widerspruch. Die Sache scheint gut zu gehen. Sie fühlen sich sicher. Vielleicht stachelt Sie noch ein Kollege an, Ihre Ehre reinzuwaschen, so etwas in der Art. Sie legen noch einmal nach, Sie haben Oberwasser. An den Gerüchten ist nichts dran.
    Und dann tauchen neue Vorwürfe auf, Indizien, handfeste Belege, die Sie in Erklärungsnot bringen. Dass Sie allzu selbstbewusst die Vorwürfe zurückgewiesen haben, erweist sich nun als Fehler. Sie müssen einräumen, dass Sie damals etwas falsch gemacht haben. Kleinmütig legen Sie die Wahrheit auf den Tisch. Kaum jemand glaubt, dass Sie die ganze Wahrheit sagen. Doch wieder scheint sich das Blatt zu wenden. Einige Vorwürfe stellen sich als falsch heraus, Sie bekommen wieder ein wenig Oberwasser. Überflüssig zu sagen, dass dieses Wechselbad immer weitergeht, dass immer wieder Unterstellungen die Runde machen und Sie kaumnoch mit dem Richtigstellen nachkommen. So bleiben Sie lange negativ im Gespräch, bis man Sie für untragbar hält – auch wenn sich kein einziger der Vorwürfe ganz bewahrheitet hat. Es genügt, wenn ein paar wenigstens teilweise stimmen, um Ihren Ruf zu ruinieren. Ihr Gegenspieler setzt die Gerüchte und Verleumdungen erst nach und nach in Umlauf. Am Anfang scheint alles recht harmlos, doch am Ende kann er fast behaupten, was er will: Man traut es Ihnen schließlich – auch noch – zu.
Gegenstrategien
    Wenn Sie jemand zur Witzfigur machen will, müssen Sie es ihm keineswegs mit gleicher Münze heimzahlen. Manche befürchten ja, in solch einem Wettstreit den Kürzeren zu ziehen, und sagen deshalb gar nichts. Doch das ist ein Fehler. Wesentlich wirkungsvoller ist es, das Spiel beim Namen zu nennen. Warum macht sich der Kollege denn über Sie lustig? Um Sie schlecht zu machen. Weil er mit fairen Mitteln nichts gegen Sie ausrichten kann. Oder ist irgendjemand anderer Ansicht? Lassen Sie also die dummen Scherze einfach an sich abperlen. Zeigen Sie niemals, wenn Sie getroffen sind. So etwas merkt sich Ihr Foulspieler nämlich besonders gut. Packen Sie ihn da, wo er zu packen ist: Dass man seinen Konkurrenten lächerlich macht, zeugt von einem ausgesprochen schlechten Charakter.
    Tatsächlich sind die Gerüchte viel schwieriger zu bekämpfen. Zunächst einmal erfahren Sie häufig erst davon, wenn sich schon viele andere über Sie, wie man so sagt, die Mäuler zerrissen haben. Dann müssen Sie aufpassen, sich durch Ihre Reaktion nicht erst recht verdächtig zu machen. Dazu gehört übertriebenes Abstreiten ebenso wie völliges Ignorieren. Als Erfolg versprechendste Methode im Umgang mit Gerüchten wird meist empfohlen, in die Offensive zu gehen. Hüllen Sie sich nicht in Schweigen, sondern treten Sie den Vorwürfen selbstbewusst

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