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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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Jahre lang in einer Fantasiewelt verbracht und wollte endlich ein reales Leben.
    Warmduscher? , wiederholte Pat neben mir. Ich konnte ihn auf seinem Sessel lachen hören.
    Das Wort sollte wieder in Mode kommen. Ein echter Klassiker , dachte ich.
    Vielleicht solltest du dich eine Weile in die Lounge setzen, bis du dich beruhigt hast , schlug Pat vor.
    Ich fragte, was die Lounge sei, und er erklärte, dass es hinter unserem Kinosaal eine Bar gäbe. Dort könne man hingehen, wenn man jemanden persönlich treffen wolle, statt nur auf dem Bildschirm. Ich schaute mich im Publikum um und fand keinen einzigen unbesetzten Platz. Anscheinend waren reale Gespräche hier nicht gerade der Hit. Kein Wunder, wer wollte schon aus einer perfekten Traumwelt erwachen und die echte Person sehen, mit der er gesprochen hatte … Das konnte nur eine Enttäuschung werden.
    Tut mir leid , sagte ich zu Pat. Ich hatte wirklich Lust, heute Abend auszugehen, aber Leute zu treffen sieht bei mir anders aus . Pat und ich standen auf dem Bildschirm dicht beieinander.
    Nimm das Ganze weniger ernst, Maddie , sagte er. Hab einfach nur Spaß und benimm dich nicht so justinmäßig.
    Interessante Wortschöpfung , stellte ich fest.
    Man könnte auch sagen: fanatisch, extrem und mit Star-Komplex.
    Meine Augen wurden schmal. Vielen Dank für die Übersetzung, Mr Wikipedia ,dachte ich, löschte aber die Bemerkung. Ich hatte keine Lust, einen virtuellen Streit anzufangen. Dabei gingen zu viele Zwischentöne verloren.
    Stattdessen wandte ich mich ab und suchte auf dem Bildschirm nach Clare. Mein Magen schnürte sich immer mehr zusammen. Die Menge oberflächlicher Gestalten, in der ich stand, ließ mich zunehmend als Außenseiterin erscheinen. Ich dachte an Justin. Das Nino würde ihn total verrückt machen. Wenn er jetzt hier wäre, würde er wahrscheinlich eine Revolution anzetteln.
    Weitere Unbekannte versuchten mich anzusprechen, aber ich ignorierte sie und ging zu Clare hinüber. Sie tanzte inmitten einer Gruppe, und als ich mich anzuschließen versuchte, wandte sie sich mir zu. Mein Digitalgesicht hatte noch immer die Stirn gerunzelt und Clare erriet die Ursache sofort.
    Hast du in letzter Zeit von ihm gehört? , fragte sie.
    Nein, kein einziges Mal, seit ich nach L.A. gezogen bin.
    Ich weiß, dass die Gruppe im Moment sehr beschäftigt ist , sagte Clare. Scott hat erzählt, dass sie kaum noch eine freie Minute haben.
    Das ist keine Entschuldigung ,sagte ich. Man kann sich immer Zeit für Menschen nehmen. Wenn man es überhaupt will.
    Wir sind völlig unterbesetzt , erinnerte mich Clare. Jeden Tag werden mehr Leute verhaftet, und es wird immer schwieriger, rechtzeitig …
    Vielleicht ist das hier nicht der beste Ort für so ein Thema?, unterbrach Pat unser Gespräch. Ich stellte fest, dass er von einem Schwarm Mädchen umgeben war. Außerdem bemerkte ich, dass er sich trotzdem immer in meiner Nähe aufhielt. Du solltest ihn einfach vergessen, Maddie. Je schneller du das schaffst, desto weniger Lebenszeit hast du verschwendet. Er wandte sich ab und begann mit einem Mädchen hinter sich zu reden.
    Ich schloss die Augen. Mir wurde ganz übel bei dem Gedanken, dass meine privaten Gespräche für alle sichtbar auf einem Bildschirm zu lesen waren. Dieser ganze Abend erinnerte mich daran, warum ich die Digital School bekämpfen wollte. Ich verabscheute die Richtung, in die sich unsere Kultur entwickelte. Eigentlich fühlte ich mich genau wie letztes Frühjahr beim Wohltätigkeitsempfang, als ich beim digitalen Tanzturnier zugeschaut und zum ersten Mal erkannt hatte, dass die Gäste süchtig nach ihren makellosen, pixelhäutigen Alter Egos waren. Wir verloren immer mehr den Kontakt zur Wirklichkeit.
    Ich brauchte Justin. Er konnte besser als jeder andere die Welt erklären und die verworrenen Knoten in meinem Gehirn lösen. Ich schlug die Augen wieder auf und schaute zwischen dem Saal und dem Bildschirm hin und her. Der Gegensatz zwischen der tanzenden Menge und den reglos dasitzenden Körpern um mich herum hätte nicht größer sein können. Alle versteckten sich hinter ihren Brillen und starrten wie hypnotisiert auf die Party. Ich schaute zu, wie sie ihre unpassenden, allzu schrägen Gedanken löschten, bevor sie ausgesprochen wurden. Diese Selbstzensur machte mich ganz krank. Und das Schlimmste war, dass ich heute Abend ein Teil davon geworden war.
    Die Musik hämmerte so laut um mich herum, dass ich mich kaum konzentrieren konnte. Blinkende Discolichter

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