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Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Titel: Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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presste die Hand gegen ihr Kreuz. „Der Absturz hat meinen alten Verletzungen gar nicht gutgetan“, sagte sie mit einem kaum hörbaren Beben in der Stimme. Sie schmatzte beim Sprechen, offenbar hatte sie einen trockenen Mund.
    „Dann sollten wir etwas dagegen tun.“ Nicht nur Schmerz spiegelte sich in ihrer Miene, wie der Archivar registrierte: Vor allem Verlangen verzerrte ihre Züge – das Verlangen nach dem Serum. Er kannte es nur zu gut.
    Samugaar öffnete einen kleinen Behälter am Hüftgestänge seines Exoskeletts und holte zwei Spritzen mit Schlangenserum heraus. „Dann gönnen wir uns doch etwas Gutes, würde ich vorschlagen.“
    „O ja, Samugaar“, sagte Aruula und streckte den rechten Arm aus. Ihre Hand zitterte bereits.

    Von der Anlegestelle aus brauchten sie noch einmal zwei Stunden bis zum Tor der Militärbasis. Zeit genug für die Besatzung – zum Glück gab es eine! –, sie zu beobachten. Kaum erreichten sie das metallene Rolltor, öffnete es sich und Uniformierte bauten sich vor ihnen auf.
    „Ich bin Colonel Apache Bloom“, stellte ein Mann mittleren Altes mit silbergrauem Haar und krummer Nase sich vor. „Ich kommandiere diese Basis, und Sie befinden sich bereits auf Waashtoner Hoheitsgebiet. Ihre Namen und der Anlass Ihres Besuches … bitte!“
    Das bürokratische Auftreten des Typen und die Kälte seiner Worte verschlug Matthew Drax erst einmal die Sprache. Ein wenig ratlos musterte er den Offizier. Dessen Nase war mindestens dreifach gebrochen und mit seinem dunkelgrauen Langhaar erinnerte er ihn ein wenig an Rulfan. Der plötzliche Gedanke an den Freund und sein wahrscheinliches Schicksal förderte Matts Schlagfertigkeit nicht gerade.
    „Sie nennen Ihre Namen oder verschwinden“, schnarrte der Offizier. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“ Vielleicht sprach er so laut, weil inzwischen der Sturm mächtig heulte.
    „Schon klar, Sir …“ Matt räusperte sich. Von einem Mann, der so exotisch aussah, hätte er ein anderes Verhalten erwartet – irgendwie entspannter, wertschätzender. Regentropfen klatschten ihm ins Gesicht. „Commander Matthew Drax, US Air Force, und Miss Xij Hamlet, Zivilistin. Ein Unwetter zieht auf und wir hielten es für ratsamer, es in vier festen Wänden zu verbringen statt auf einem kleinen Boot.“
    „ Commander Drax? US Air Force ?“ Der Colonel namens Bloom trat einen Schritt zurück und musterte Matt und Xij von den Stiefel- bis zu den Haarspitzen. „Den Begriff habe ich noch nie gehört. Von welcher Einheit kommen Sie?“
    Kein Wunder, dass er die Luftwaffe nicht kennt, dachte Matt. Heutzutage sind Kampfjets Mangelware. Laut sagte er: „Ich bin Kampfpilot aus El’ay an der Westküste Meerakas.“ Was sogar irgendwie stimmte, denn seine Heimat war Riverside nahe Los Angeles. Gewesen, vor über fünfhundert Jahren. „Ich bin auf dem Weg zum Weltrat in Waashton, wo ich Präsidentin Cross und Mr. Black zu treffen hoffe.“
    „Also sind Sie nicht zufällig hier an Land gegangen?“
    „Ja und nein, Sir“, entgegnete Matt. „Wir wollten eigentlich bis Waashton durchfahren, gingen aber hier und jetzt an Land, bevor unser Boot zum Spielball des Sturms geworden wäre. Dass wir das Schild an der Küste entdeckten, das auf eine Basis der US Army hinwies, war aber Zufall.“
    Der Offizier musterte ihn noch ein paar Sekunden und entschied dann wohl, seinen Worten vorerst Glauben zu schenken, denn er winkte sie auf das Gelände der alten US-Basis und bedeutete seinen Begleitern, das Tor zu schließen.
    „Woher kennen Sie Mr. Black?“, fragte er, während sie eine heruntergekommene Ansammlung aus wenigen zweistöckigen Häusern und etlichen Baracken ansteuerten. Nein, er fragte nicht, er schrie es, denn mittlerweile zuckten Blitze, grollte Donner und heulten Orkanböen. Matt Drax erzählte es ihm und streute dabei noch einige Namen aus Washington und Ereignisse aus der jüngsten Geschichte der Stadt und des Pentagon ein, von denen nur ein Insider wissen konnte.
    Der Kommandant der Basis zeigte sich mehr und mehr beeindruckt, jedoch leider nicht vollends befriedigt, was seine Neugier betraf. Die kam Matt Drax unersättlich vor.
    Drei mehrstöckige Häuser, vielleicht zwölf Baracken, ein paar Nebengebäude – Garagen, Lagerhallen und Ähnliches –, mehr war nicht übrig von der zu früheren Zeiten beeindruckenden Marinebasis. Matt war selbst niemals dort gewesen in den Zeiten vor dem Kometeneinschlag, aber er hatte viel gehört über die Naval

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