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Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Titel: Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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angewiesen auf Motoren.
    „Mit mir selbst“, antwortete Aruula.
    „Du hast jemanden angesprochen, ich habe es doch gehört!“ Samugaar ließ sich neben ihr in den Pilotensessel fallen. „Mit wem hast du gesprochen?“
    „Meine Sache.“ Aruula merkte, dass ihre Fäuste geballt waren und ihre Nägel sich in die Handballen gebohrt hatten. Von der Seite spürte sie Samugaars lauernden Blick. Vermutlich versuchte er, ihre Gedanken zu erraten. Sollte er doch! „Hast du auch früher schon mit dir selbst gesprochen? Ich meine, bevor ich dir das Schlangengiftserum gespritzt habe?“
    „Ich spreche mit mir selbst, wann immer ich will“, erklärte sie trotzig. „Und ich spreche gern mit mir.“ Ihre Miene hatte sich verhärtet, ihre Augen glitzerten, ihre Stimme klirrte vor Kälte. Dann schaute sie zum Navigationsmonitor hinüber und wechselte das Thema. „Was ist das hier, Samugaar?“ Sie deutete auf eine vertikale Linie.
    „Das ist die Küste von Meeraka, meine teure Freundin“, sagte der Archivar.
    „Meeraka …“, murmelte Aruula, und plötzlich tauchte ein Bild aus den Tiefen ihrer Erinnerung auf: Sie selbst vor dem Fenster einer Kommandobrücke, draußen das Meer und nicht weit entfernt die Küste – eine hügelige, vollkommen vereiste Landschaft.
    Damals hatte sie zum ersten Mal die Küste Meerakas gesehen. Oder genauer: die Küste des von Packeis bedeckten Nuu’ork. War es zehn Winter her? Oder schon zwölf? Auf einem Schiff war sie damals nach Meeraka gefahren, zusammen mit Rulfan, auf einem Luftkissenboot mit dem Namen TWILIGHT OF THE GODS. 2 Sie waren auf der Suche nach Maddrax gewesen; monatelang hatte sie den Gefährten nicht mehr gesehen. Bei Wudan – welche Sorgen hatte sie sich um ihn gemacht, wie hatte sie sich verzehrt vor Sehnsucht nach ihm!
    Aruula schüttelte sich und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Weg mit der Erinnerung! Eine andere Zeit war das gewesen, ein anderes Leben. Weg mit den schmerzlichen Empfindungen! Sie wandte sich an den Bernsteingelben im Pilotensitz. „Wie willst du vorgehen, Samugaar?“
    „Jetzt ist es drei Uhr morgens. Um sieben, spätestens halb acht werden wir in Waashton landen.“ Die Tentakel des augenlosen Archivars waren in ihre Richtung gestreckt. Beobachtete er sie damit? „Wir lokalisieren Maddrax, falls er bereits in der Stadt eingetroffen ist, nehmen ihm den Magtron-Schlüssel ab und starten wieder. Zuvor sammeln wir noch ein paar brauchbare Waffen ein bei diesem … wie nanntest du ihn? Ach ja: Weltrat.“
    „Klingt ganz einfach.“ Aruula zwang sich zu einem Grinsen.
    „ Ist ganz einfach. Und wenn Maddrax noch nicht in Waashton sein sollte, werden wir eben auf ihn warten.“ Er verzog sein langes ovales Gesicht zu einer Grimasse, die Aruula inzwischen als Lächeln zu deuten gelernt hatte. „Keine Sorge – seine Begleiterin gehört dir. Du kannst mit ihr machen, was du willst.“
    „Davon bin ich sowieso ausgegangen, Samugaar“, erwiderte Aruula. „Wie aber willst du gegen Mr. Black und die Technos vom Weltrat vorgehen, wenn es denen in den Sinn kommt, Maddrax zu verteidigen?“
    „Es ist für alles gesorgt, meine menschliche Freundin.“ Wieder die lächelnde gelbe Grimasse. „Ich habe den Holo-Projektor neu programmiert.“ Samugaar tat geheimnisvoll. „Wir werden die Hominiden von Waashton lehren, was Angst bedeutet!“

    Die Taratze an sich war nicht das Problem; auch nicht, dass er nur eine Hand hatte, mit der er gegen das Biest kämpfen konnte. In unzähligen Nächten hatte Trashcan Kid inzwischen gelernt, sich einhändig gegen die Angriffe des Miststücks zu wehren. Das Problem war vielmehr Folgendes: Sobald er die Taratze im Fell gepackt hatte und vom Obelisk werfen wollte, fühlte das verdammte Fell sich an wie mit Schmierseife getränkt und das Biest entglitt seiner Hand.
    Wieder und wieder passierte das. Wenn die Hilfeschreie des armen Brainless Kid nicht so sirenenartig durch den Dschungel gellen würden, hätte Trashcan Kid längst aufgeben und wäre einfach freiwillig vom Obelisk gesprungen. Aber er musste doch Brainless Kid helfen! Der arme Kerl brauchte ihn!
    Wie, bei Orguudoo, kam eigentlich der Obelisk des Washington Monuments hierher in den Dschungel?
    Gleichgültig, die Taratze griff schon wieder an! Ihr Fell hatte auf einmal einen Blaustich, ihr Bauch schimmerte weiß, und gab es wirklich Taratzen mit altrosa Schnauzen und Ohren? Keine Zeit, darüber nachzudenken – das Biest sprang ihn an, er torkelte gegen

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