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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Gärten der erste Ort sind, den die Architektin erschaffen hat, und deshalb auch als Letztes untergehen werden«, krächzte der Rabe. »Aber auch, weil Samstag glaubt, dass sie schon immer dort hätte herrschen sollen. Sie beneidet Sonntag und möchte ihn verdrängen.«
    »Auch wenn das die Zerstörung des Hauses bedeutet?«, fragte Arthur. Die Treppe wand sich zwischen den gleichen Laufgängen nach oben, die er und Susi bei ihrer Ankunft durch die Simultannebukadnezar vorgefunden hatten.
    Es wäre wirklich am einfachsten, jetzt die Unwahrscheinliche Treppe zu betreten, dachte er. Bei diesen Stufen kann ich sie mir leicht vorstellen …
    »Sie glaubt, die Unvergleichlichen Gärten würden fortbestehen, selbst wenn der Rest des Hauses sich in nichts auflöst«, erklärte der Rabe. »Vielleicht hat sie damit sogar recht. Die unteren Teile des Hauses zu zerstören war die einzige Möglichkeit, die Drasils am Wachsen zu hindern.«
    »Dann wird sie also hineinkommen? Kann Lord Sonntag sie denn nicht aufhalten?«
    »Ich weiß nichts über Sonntags derzeitige Fähigkeiten«, sagte das Vermächtnis, »und auch nichts über seine Absichten. Um das herauszufinden, müssen wir Teil Sieben finden und befreien. Aber zuerst musst du natürlich den Sechsten Schlüssel von Samstag, der Obersten Zauberin von eigenen Gnaden, einfordern.«
    »Ich weiß. Aber wie soll ich das anstellen?«
    »Wo ein Wille beziehungsweise ein Vermächtnis ist, ist auch –«
    »Halten Sie die Klappe! Ich kann es nicht mehr hören!«
    »Oha? Du hast das schon einmal gehört? Ich bitte aufrichtig um Verzeihung.«
    »Wie wäre es mit etwas Konkreterem?«, fragte Arthur. »Wie zum Beispiel mit einem Plan oder zur Abwechslung mal mit einem intelligenten Ratschlag?«
    »Hmmm«, meinte der Rabe. »Darf ich das so verstehen, dass sich meine geringeren Teile bei dir nicht beliebt gemacht haben?«
    »Nicht besonders«, bestätigte Arthur. »Manche sind besser als andere. Wie lang führt diese Treppe denn noch nach oben?«
    »Genau genommen habe ich tatsächlich einen Plan«, erwähnte das Vermächtnis nach weiteren fünfzig Stufen.
    »Okay, und wie sieht der aus?« Arthur war kein bisschen außer Atem, trotz der vielen Stufen, die er schon hochgehetzt war. Das fand er immer noch unglaublich.
    »Deine Freundin, das Pfeiferkind – willst du einen Rettungsversuch unternehmen?«
    »Ja«, sagte Arthur. Falls Susi noch am Leben ist …
    Er blieb unvermittelt stehen, und der Rabe wäre um ein Haar gegen seinen Hinterkopf geflogen, doch es gelang ihm noch, auf seiner Schulter zu landen. »Sind Sie sicher, dass Sie ein Teil des Vermächtnisses sind?« Arthur konnte sich die Frage nicht verkneifen. »Ihre anderen Teile kümmern sich normalerweise nicht viel um … egal um wen, eigentlich.«
    »Es ist alles Teil meines Plans«, beruhigte das Vermächtnis ihn. »Weißt du, als ich fein im Regen verteilt war, kam ich wirklich dazu, viele Ecken und Winkel zu besuchen, wo sonst kaum einmal jemand hinkommt. Dazu gehörten auch die hängenden Käfige, in die sie die Gefangenen stecken.«
    »Hängende Käfige?« Die Sache gefiel Arthur nicht.
    »Jawohl«, sagte der Rabe eifrig. »Nun, auf der Süd- und Westseite des Turms, da gibt es die großen Hebeapparaturen und so weiter. Auf der Nordseite ist er völlig glatt und unberührt, ich weiß nicht, wieso. Und auf der Ostseite, da gibt es viele kleine Erweiterungen, Plattformen, Balkone, Krangestelle und dergleichen. Zur Spitze hin, um 61620 herum, haben die Internen Revisoren einen Vorsprung, der etwa fünfzehn Meter weit hinausragt, und an diesem Vorsprung hängen sie Käfige für Gefangene auf. Das ist der Ort, wo sich deine Freundin jetzt wahrscheinlich befindet – falls die Gewandten Ruher sie nicht auf der Stelle getötet haben. Sie sind bösartige Kreaturen, und diese nichtsverseuchten Dolche, die sie haben –«
    »Lassen Sie uns davon ausgehen, dass sie am Leben ist«, unterbrach Arthur den Raben. Nach kurzem Stocken fügte er hinzu: »Ich will sie retten – aber wie sollen wir zu diesen Käfigen gelangen, ohne die Aufmerksamkeit der Internen Revisoren auf uns zu lenken? Es wird ein Kampf im Gange sein – vielleicht zwei Kämpfe …«
    »Das wird uns helfen«, sagte das Vermächtnis. »Und wie wir dorthin gelangen – das ist recht simpel. Wir verkleiden uns als ein Badezimmeraufseher.«
    »Uns?«, fragte Arthur. »Als einen einzelnen Badezimmeraufseher?«
    »Jawohl!«, krächzte der Rabe vergnügt. »Du bist fast groß

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