Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
Wertvorstellungen erzählen und dass Ihre Tochter nun bereit ist, zuzuhören.
Jetzt geht die Vorbereitung richtig los
Die Zeit zwischen dem 10. und dem 14. Lebensjahr ist wichtiger, als die meisten Leute glauben. Man kann sie nicht einfach überspringen, es sind Jahre intensiver Vorbereitung. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Töchter diese Phase durchleben und nicht zu früh versuchen, erwachsen zu sein, denn dafür sind sie noch lange nicht bereit. Selbst wenn Sie aus diesem Kapitel oder Buch nichts mitnehmen, so doch wenigstens das: Mädchen in diesem Alter brauchen nicht weniger, sondern mehr von unserer Zeit und Zuwendung. Jetzt müssen wir all unsere Erziehungsbemühungen, unsere Unterweisungen und unser Nachfragen noch intensivieren und sie durch anspruchsvollere Aufgaben darauf vorbereiten, die beeindruckende Frau zu werden, die bereits in ihr steckt. Aber wir sollten sie nicht allein dieser Welt da drauÃen und ihrem Druck überlassen. Sie soll nicht gezwungen sein, sich anzupassen, in Wettbewerb zu treten, sexy zu sein und Jungs zu gefallen, nur damit sie sich akzeptiert fühlt. Sie bereitet sich darauf vor, eine Frau zu werden, und das ist eine ganz eigenständige Phase.
Der Funke
Die Aufgabe eines Mädchens zwischen zehn und 14 ist es, in ihrer eigenen Identität Wurzeln zu schlagen. Das geht auf vielerlei Weise, aber die erste und einfachste ist der sogenannte Funke:
Dr. Peter Benson, der 2011 leider viel zu früh verstarb, war der Begründer des US-amerikanischen Search Institute und einer der international führenden Jugendexperten. Die letzten fünf Jahre seines Lebens kämpfte er für eine Idee, die seiner Ansicht nach sowohl das Familien- als auch das Schulleben Jugendlicher entscheidend verbessern konnte: die Vorstellung, dass wir alle einen »Funken« (englisch spark ) in uns haben. 15
Wenn man Eltern fragt, welche Erwartungen sie für ihre Töchter haben, dann sagen sie selten: »Sie sollte unser Land international konkurrenzfähig machen« oder »Sie sollte beim PISA-Test gut abschneiden«. (Tut mir leid, liebe Politiker, da liegt ihr völlig daneben.) Eltern sagen: »Ich will, dass sie ihr Leben liebt« oder »Sie soll ein freundlicher und mitfühlender Mensch werden« oder »Ich wünsche mir, dass sie ihre Leidenschaft entdeckt und ihr folgt«. Wir lieben unsere Kinder, und deshalb ist unser Ziel, dass sie mit ihrem Leben wirklich zufrieden sind.
Die Frage ist nur, wie. Peter Benson entdeckte etwas ebenso Einfaches wie Revolutionäres: Kinder und Teenager tragen fast immer etwas in sich â ein bestimmtes Interesse, ein Talent oder ein Anliegen. Wenn wir es zutage fördern, bereichert es ihr Leben durch ein unglaubliches Ausmaà an Freude, Motivation und Orientierung. Dies ist ihr Funke.
In seiner Studie fand er Bemerkenswertes heraus:
1.Ausnahmslos alle Kinder verstanden den Sinn folgender Frage: »Welche Betätigung macht dir am meisten SpaÃ, wobei fühlst du dich am lebendigsten, was regt dich an, was verschafft dir ein Sinnerlebnis?«
2.Etwa 65 Prozent aller Kinder konnten zumindest eine Aktivität nennen, die diese Kriterien für sie erfüllte. Sie wussten, was ihr Funke war.
3.Weitere 20 Prozent der Kinder konnten mit der Unterstützung Erwachsener aus ihrem Umfeld ebenfalls ihren Funken finden. (Sie waren nur zu schüchtern, es geradeheraus zu sagen.)
4.Zehn Prozent dieser Kinder hatten mehr als eine Sache, die sie faszinierte. Glückliche Kinder!
Benson zitierte gerne den antiken Philosophen Plutarch: »Der Geist ist kein Schiff, das man beladen kann, sondern ein Feuer, das man entfachen muss.« Lehrer, die das begriffen haben, werden von den Schülern geliebt und von den Eltern geschätzt.
Und Ihre Tochter?
Hat Ihre Tochter einen Funken? Wissen Sie, welchen? Glimmt dieser Funke oder verlischt er? Wie kann man ihn zu einem richtigen Feuer entfachen?
Damit Ihre Tochter (in den Jahren zwischen zehn und 14 oder früher) sich selbst finden und als Persönlichkeit erblühen kann, gibt es einen ganz einfachen Schlüssel. Fragen Sie sie: »Was macht dir wirklich SpaÃ?« â »Wie kann ich dir dabei helfen?« â »Welche Hürden müssen wir gemeinsam überwinden, damit du tun kannst, was du willst?« â »Wessen Unterstützung brauchen wir dazu (in der Schule oder Gemeinde)?«
Um Eltern bei der
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