Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

zu verlieren, droht aber auch die umgekehrte Gefahr: zwanghafte Übertreibung beim Sport. Stellen Sie sicher, dass Ihre Superathletin Ruhetage einlegt, sich nicht überanstrengt und ein gutes und entspanntes Essverhalten an den Tag legt. Seien Sie mit Spaß bei der Sache, zum Beispiel beim Schwimmen oder beim Basketball im Garten, es sollte nicht immer um Wettbewerb gehen.
    Vor ein paar Jahren hat der australische Senat den fragwürdigen Trainingsumfang in der Gymnastiknationalmannschaft untersucht: Die Mädchen waren in jungen Jahren im Training extremem körperlichen Stress ausgesetzt, kamen dadurch später in die Pubertät und hatten bis Anfang zwanzig keine Menstruation – gesundheitliche Dauerschäden waren die Folge. Es geht also um Maß und Mitte.
    Wenn Ihre Tochter Sport gar nicht mag, dann versuchen Sie es mit Tanzen, Fahrrad fahren, Surfen, Kajak fahren oder Angeln, Aktivitäten, die individuell und nicht wettbewerbsorientiert sind, aber dennoch die Freude an der körperlichen Bewegung fördern. Das wird schwierig, wenn sie schüchtern ist oder lieber am Computer sitzt. Geben Sie trotzdem nicht auf und versuchen Sie zu vermitteln, dass es um Freude an ihrem Körper, um Spaß und Geselligkeit geht. Sorgen Sie dafür, dass die jeweiligen Trainer solide, ausgeglichene Persönlichkeiten sind, und wechseln Sie, wenn es sein muss, Sportart oder -gruppe. Haben Sie gegebenenfalls auch ein Auge auf die Freunde Ihrer Tochter, denn nicht alle Eltern meinen es so gut wie Sie.
    WAS PASSIERT IN DER PUBERTÄT?
    Mädchen kommen in der Regel mit etwa zehn Jahren in die Pubertät, aber das variiert sehr stark und kann auch schon mit acht oder erst mit 16 der Fall sein. Wichtig ist, dass Sie Ihre Tochter auf diese Phase vorbereiten, damit sie eine positive Haltung dazu entwickelt und sich gut informiert und erwachsen fühlt.
    Die Brüste
    Das Wachstum der Brust ist meist das erste Anzeichen. Unter der Brustwarze der einen oder beider Brüste entsteht eine feste kleine Schwellung, die sich innerhalb von sechs Monaten auf beide Brüste und ein weiteres Gebiet um die Brustwarze ausdehnt. Nach weiteren zwölf Monaten haben die Brüste in etwa ihre endgültige Größe und Form erreicht. Das Brustwachstum ist allerdings individuell sehr verschieden, und das sollte Ihre Tochter wissen. Die Erste in der Klasse mit Busen zu sein, könnte sie ebenso peinlich finden, wie sie eine verspätete Brustentwicklung beunruhigen könnte – insbesondere in einer Gesellschaft, die so stark sexualisiert ist wie unsere und in der solche Dinge eine weitaus größere Rolle spielen, als sie sollten.
    Die Schamhaare
    Ein paar Monate nach dem Wachstum der Brust beginnen die Schamhaare zu sprießen, erst rund um die Schamlippen, später dann auch auf dem Schamhügel am Unterbauch. Bei etwa 15 Prozent der Mädchen wachsen die Schamhaare vor den Brüsten. Es ist eben jede verschieden.
    Die Menstruation
    Die erste Monatsblutung setzt in der Regel etwa zwei Jahre nach dem Wachstum der Brust ein, mit ungefähr zwölf Jahren. Weil das aber sehr stark variiert, sollten Sie Ihre Tochter sehr früh darauf vorbereiten, damit sie davon nicht überrascht wird. Bedenken Sie, dass es auch schon mit acht passieren kann. (Es soll immer noch Mädchen geben, die Blut in ihrer Unterhose finden und nicht wissen, warum. Sie sind dann schrecklich beunruhigt oder peinlich berührt, weil niemand sie aufgeklärt hat.)
    Erklären Sie Ihrer Tochter die Benutzung von Damenbinden. Wenn sie es schon gewohnt ist, mit Ihnen über Ihre Periode und wie man damit umgeht, zu sprechen, und Sie eine entspannte Haltung an den Tag legen, ist das sehr hilfreich. Statt die Menstruation nur als Ärgernis darzustellen, erklären Sie ihr, dass sie ein Zeichen des Erwachsenwerdens und die Voraussetzung dafür ist, später einmal Kinder zu bekommen. Sagen Sie, dass die Periode sie praktisch an nichts hindert, was sie sonst auch tut. Wenn Sie sich für sie freuen, wird sie diese Herangehensweise übernehmen. Raten Sie ihr, für den Notfall immer eine Binde in der Tasche zu haben, denn in den ersten Jahren kann die Menstruation sehr unregelmäßig einsetzen.
    In den ersten Zyklen kommt es nicht immer zu einem Eisprung (bei dem das Mädchen schwanger werden kann). Das dauert manchmal mehrere Jahre, aber verlassen kann man sich darauf nicht. Machen Sie sich selbst und Ihrer Tochter