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Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)

Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)

Titel: Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Pante
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KKB die City-Bank. „Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix.“ „Die KKB wird zur City-Bank.“ Das war 1991 und ich fand das total bekloppt. Warum muss ein Schokoriegel oder eine Bank einen neuen Namen bekommen? Gut, manche Menschen kaufen sich auch einen neuen Namen, wenn sie zum Beispiel Totengräber oder Unheil heißen. Bei einem Schokoriegel hatte man vielleicht Angst, dass mit der zunehmenden Globalisierung ein Raider nicht wettbewerbsfähig ist.
 
Das ist ungefähr so, als wenn Angela Merkel, um bessere Auslandsdebatten zu führen, ihren Namen einfach in Angelina Jolie umändern würde. – Stell Dir das mal vor, Brad Pitt hätte Jennifer Aniston wegen Angela Merkel verlassen. Ich glaube, das wäre für Jennifer noch viel schlimmer gewesen, als für Angelina Jolie verlassen zu werden. Wenn man schon verlassen wird, dann bitte für eine, gegen die sowieso überhaupt keine andere Frau anstinken kann. Aber bitte nicht für eine Ältere, Hässlichere, Unweiblichere. Das geht einfach nicht. Da müsste man einfach zu sehr an seinen inneren Werten zweifeln.
 

Also, wenn Du das Selbstbewusstsein Deiner Frau nicht komplett ruinieren willst, dann sag ihr einfach, ich sei eine intelligente Sexbombe. Das macht sie zwar wütend, aber das erspart ihr die Selbstzweifel. – Ja, ja, ich weiß. Du verlässt sie wegen DIR und nicht wegen mir.
 
Mal abgesehen davon, dass Männer sich sowieso nicht trennen. Die sitzen das aus, bis sie rausgeschmissen werden. Dann sind sie wenigstens nicht schuld und haben die Bequemlichkeit in maximaler Länge ausgenutzt.
 
Bei Ellis und Malas gebundenen Männern war das auch so. Elli hat es fünf, Mala neun Jahre ausgehalten. Und ganz ehrlich: Warum sollten diese Männer sich auch trennen? Sie haben die Heilige zu Hause, die die Kinder liebevoll großzieht, die Hemden bügelt und vor den Nachbarn das Bild der perfekten Familie wahrt. Ebenso haben sie die Hure im Bett, mit der sie ihren Spaß und ihr Abenteuer leben. Wer garantiert ihnen, dass die Hure nicht auch zur asexuellen Heiligen mutieren würde, wäre sie die neue offizielle Frau an der Seite? Warum sollten sie die Fassade ihrer bequemen heilen Welt aufgeben? Sie haben ja alles, was sie brauchen. Freiheit UND Sicherheit.
 
Und wissen Sie was? Genau deshalb wasche ich Toralfs Wäsche nicht. Er schafft es ja jetzt schon nicht, den Sprung ins Wasser zu wagen. Warum sollte er springen, wenn er beides haben kann? Mein Nicht-Wäsche-Waschen ist mein einziger Trumpf. Vielleicht geht mein Plan auf und er wird springen. Das Risiko, welches ich eingehe, ist jenes, dass ich nicht weiß, ob es sich lohnt, für Waschvorgänge mit Toralf sooo lange andere Traummänner in die Wüste zu schicken. Ich meine, was, wenn er springt und ich auf einmal verstehen kann, warum seine Frau nicht mit ihm Waschen will? Was, wenn er die schlechteste Waschmaschine der Welt ist? Was dann?
 
In meinem Traum ist Toralf der beste Liebhaber aller Zeiten. Und wenn er erst einmal gesprungen ist, werden wir den Himmel auf Erden haben. Die größte Liebe und den besten Sex der Welt. Dafür lohnt es sich doch, zu warten.
 
In meinem Gefühl ist Toralf die letzte Cola in der Wüste und mein Verstand sagt meinem Gefühl: Du hast den Verstand verloren.
 
     
    Freitag, 22. Ok tober – 11:25 Toralf an Marie (Päckchen + Karte)
    1 Saunatuch
    1 Badetuch
    1 Handtuch
    1 Duschgel
     
    Liebe Marie,
    weil ich einfach Freude daran habe und es mag, wenn Du es schön kuschelig hast.
    Das ist mehr, als ich erwartet habe.
    Toralf
     
     
    16:15 Marie an Toralf (nicht gesendet)
    Aber zurück zu den Schokoriegeln. Nach Raider purzelte es plötzlich Umbenennungen. Aus Bonitos wurden die braunen M&Mʾs. Aus Treets wurden die gelben M&Mʾs. Aus Mannesmann wurde Vodafone. Aus Texaco wurde Dea. Aus Datsun wurde Nissan. Aus Preussag wurde TUI.
     
    Irgendwie schwindet mit jeder Umbenennung ein Stück gute alte Zeit und ein Stück Heimat. Ich wette, wenn Miele irgendwann entschieden hätte: „Aus Miele wird jetzt Mix – sonst ändert sich nix“, hätten sie niemals 7.000 Geräte nach Dubai verkauft. Und die Scheichs können Miele ja vielleicht gar nicht so gut aussprechen wie Mix.
     
    Ich meine, wir haben in den letzten 25 Jahren ganz schön viele Änderungen mitgemacht. Erst hatten wir neue D-Mark-Scheine. Dann bekamen wir neue Postleitzahlen, die DDR gehörte auf einmal wieder dazu, dann kam der Euro. Wir wechseln unsere Wohnungen, unsere Arbeitsstellen, wir haben neue

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