Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)
Benutzerin ein anderes Knöpfchen gedrückt hat.
15:20 Marie an Toralf ( nicht gesendet)
War im Keller. Um festzustellen, dass die Waschmaschine abgelaufen ist und der Trockner den Keller in eine tropisch warme Oase verwandelt hat. Jetzt weiß ich, warum alle immer sagen, dass ein Trockner so viel Strom verbraucht.
Vielleicht stimmt das ja für das Leben ebenso. Ein Trockner, also so ein Anlehn-Immer-für-einen-Dasein-Typ frisst auf anderen Ebenen leider auch zu viel Energie. Der will dann nämlich immer Trockner und Anlehner sein. Wer lehnt sich da eigentlich an wen an?
Solche Typen nutzen es aus, dass sie hin und wieder die vermeintlich starke Schulter spielen, wobei diese Rolle ziemlich leicht zu spielen ist. Die einzige Herausforderung dabei ist: In regelmäßigen Abständen Beschwichtigungen wie: „Du hast ganz recht, Du bist viel zu gut für ihn“ oder „Nein, Dein Hintern ist wirklich nicht zu dick, er ist genau so, wie er sein sollte“ von sich zu geben.
Der Energieverbrauch dieser Männer zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich, ähnlich wie Kleinkinder in der Fremdeln-Phase, am allerwohlsten fühlen, wenn sie gerade unter dem Rock des angebeteten Weibchens Schutz suchen und nicht vorhaben, sich aus dieser Phase jemals weiterzuentwickeln. Typen, die jenseits von 5 cm Entfernung von Frauchens Rockzipfel Existenzangst kriegen und uns sogar bis zum Klo verfolgen. Und genau solche Typen wollen wir nicht. Außer, wir sind gerade depressiv. Aber depressiv wollen wir ja auch nicht sein.
Also, was wollen Frauen? Bauknecht weiß, was Frauen wollen: Jemanden, der klarkommt, auch wenn wir gerade nicht in seiner Nähe sind. Der unsere Wäsche wäscht oder trocknet, je nach Bedarf, auch wenn wir die Maschine nicht bewachen oder sogar das falsche Knöpfchen gedrückt haben. Der aber stets weiß, was zu tun ist, und dessen Handeln einfach Qualität und Zukunft verspricht. Und hält. Jedenfalls wollen das 42-jährige Single-Frauen aus D., die heute einen freien Tag haben, weil sie eine Waschmaschine und einen Trockner bekommen haben. Von Bauknecht.
16:25 Marie an Toralf (nicht gesendet)
Und weil ich jetzt so viel über Bauknecht geschrieben habe, habe ich das mal gegoogelt. Guck mal, was ich bei stern.de gefunden habe:
Die Bauknecht Hausgeräte GmbH wurde 1919 gegründet. Seit 1991 ist die Bauknecht Hausgeräte GmbH, Schorndorf bei Stuttgart, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Whirlpool-Konzerns.
Bauknecht eine Tochter von Whirlpool??? Fällt der Apfel dann doch nicht so weit vom Stamm? Sind am Ende doch alle Männer gleich?
Und ebenso lese ich:
Was Frauen heute wünschen – Nach einem halben Jahrhundert geht ein Schlachtruf der 50er Jahre in den Ruhestand. Der Slogan „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen“ muss dem neuen „Heute Leben“ weichen .
Wieso das denn?
Die Entscheidung, den betagten Werbespruch endgültig aufs Altenteil zu schicken, basiert auf den Wünschen der weiblichen Zielgruppe. Bei verschiedenen Tests und Umfragen haben besonders die jüngeren Frauen den Daumen deutlich gesenkt.
Bin ich als nicht mehr jüngere Frau jetzt nicht mehr in deren Zielgruppe? Hat am Ende Houellebecq doch recht? Mein ehemaliger Mitbewohner hat ihn mit Vorliebe zitiert. Besonders die Textstellen, in denen Houellebecq darauf hinweist, dass Frauen ab 40 sowieso keinen Mann mehr abbekommen. Seit diesem Jahr bekommen wir auch keine Waschmaschinen mehr. Haben Frauen ein Verfallsdatum?
Und der Kunde hat ja bekanntlich immer Recht – besonders, wenn er eine Kundin ist. Der neue Slogan „Heute Leben“ setzt, ähnlich wie der alte Werbespruch, auf Nähe zum Kunden und Verständnis für seine persönlichen Belange. Allerdings fesselt er die Kundschaft nicht an Küche und Herd, sondern will den Anspruch vermitteln, Freiräume zu schaffen für die kleinen Ausbrüche aus dem Alltag und die spontane Freude am Leben .
I ch hatte genau den alten Spruch immer so verstanden. „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen.“ Das ist doch sogar erotisch. Oder?
„ Miele, sprach die alte Tante, als sie Bauknecht noch nicht kannte“, frotzelte die Branche Anfang der sechziger Jahre. Bald darauf proklamierte ein Mitbewerber, dass er „Aus Erfahrung Gut“ war.
Das ist echt wie im richtigen Leben. „Ich hab den Größten, ich bin der Beste“, Werbung ist ja auch nur Jagen. Alle wollen immer nur das eine: Eine gutgläubige treue Hausfrau. Egal, ob jetzt Jäger,
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