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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sagte der Inspektor, »aber für lange kann man derartige Dinge doch nicht verheimlichen. Jedenfalls versuchte ein Juwelendieb von der Erde, den kostbarsten Schatz aus dem Museum von Meridian zu entwenden – die Sirenengöttin.«
    »Aber das ist ja absurd!« wandte ich ein. »Sie ist unbezahlbar, das gebe ich zu – aber trotzdem ist sie doch nur ein Klumpen Sandstein. Dann könnte man ja genauso gut gleich die Mona Lisa entführen.«
    Der Inspektor grinste säuerlich. »Das ist auch schon dagewesen«, antwortete er. »Vielleicht lag das gleiche Motiv vor. Manche Sammler würden für einen solchen Gegenstand ein Vermögen hergeben, selbst wenn sie ihn nur allein und in aller Heimlichkeit anschauen könnten. Stimmt's, Mr. Maccar?«
    »Völlig richtig«, stimmte ihm der Kunsthändler bei. »In meinem Beruf begegnet man allen möglichen verrückten Leuten.«
    »Na, dieser Bursche – Danny Weaver heißt er übrigens – hatte jedenfalls von irgend jemand einen schönen Batzen Geld kassiert. Und wenn er nicht gerade ausgesprochenes Pech gehabt hätte, hätte er's vielleicht sogar geschafft.«
    Der Lautsprecher verkündete eine weitere kleine Verzögerung des Abflugs, die auf eine letzte Brennstoffüberprüfung zurückzuführen war, und bat ein paar Passagiere zum Informationsbüro. Während wir auf das Ende der Ansage warteten, rief ich mir das wenige, das ich über die Sirenengöttin wußte, in die Erinnerung zurück. Obgleich mir das Original nie zu Gesicht gekommen war, führte ich – wie die meisten anderen abreisenden Touristen auch – eine Nachbildung in meinem Koffer mit mir. Sie trug einen Stempel des marsianischen Antiquitätenbüros, der garantierte, daß »diese maßstabgerechte Reproduktion eine genaue Kopie der sogenannten Sirenengöttin« war, »die von der Dritten Expedition, A. D. 2012 (A. M. 23) im Mare Sirenium entdeckt wurde.«
    Sie ist ein ziemlich kleines Stück – fast zu klein, um so viel Aufregung und Streit heraufzubeschwören. Nicht größer als etwa zwanzig Zentimeter – in einem Museum auf der Erde würde man kaum ein zweites Mal hinsehen. Sie stellt den Kopf einer jungen Frau dar, mit leicht orientalischen Gesichtszügen, verlängerten Ohrläppchen, dicht an die Kopfhaut anliegendem Kräuselhaar und halbgeöffneten Lippen, die den Ausdruck von Freude oder Erstaunen tragen – mehr nicht.
    Und doch ist sie ein faszinierender Fund. Sie brachte die Archäologen aus dem Häuschen, und Religionsgemeinschaften haben wegen ihr ihre Glaubenssätze geändert. Denn ein vollkommener menschlicher Kopf hat absolut kein Recht, auf dem Mars gefunden zu werden, dessen einzige intelligente Bewohner Krustazeen waren – »gebildete Hummern«, wie die Zeitungen sie gern nannten. Die eingeborenen Marsianer brachten es nie auch nur annähernd bis zur Raumfahrt, und im übrigen starb ihre Zivilisation schon aus, bevor auf der Erde Menschen existierten.
    Kein Wunder also, daß die Göttin das Geheimnis Nummer Eins des gesamten Solarsystems darstellt. Ich glaube nicht, daß zu meinen Lebzeiten dafür noch eine Erklärung gefunden wird – falls das überhaupt jemals der Fall sein sollte.
    »Dannys Plan war berückend einfach«, fuhr der Inspektor in seiner Erzählung fort. »Sie wissen doch, wie ausgestorben am Sonntag eine Stadt auf dem Mars daliegt, wenn alle Läden dichtmachen und die Kolonisten zu Hause bleiben, um die Fernsehsendungen von der Erde anzuschauen. Mit diesem Umstand rechnete Danny, als er sich am späten Freitag nachmittag im Hotel in Meridian-West einmietete. So würde er den Samstag darauf verwenden können, sich im Museum genau umzusehen, der ruhige Sonntag würde ihm zur ungestörten Ausführung des Unternehmens selbst dienen, und am Montag morgen würde er einer der vielen Touristen sein, die die Stadt wieder verließen ...
    Am Samstag früh schlenderte er durch den kleinen Park hinüber nach Meridian-Ost, wo sich das Museum befindet. Falls Sie das nicht wissen sollten: die Stadt verdankt ihren Namen ihrer Lage; sie zieht sich genau über den 180. Längengrad hin. In dem Park befindet sich eine große Steinplatte, auf der der Meridian eingraviert ist, so daß sich Besucher, in zwei Hemisphären auf einmal stehend, dort photographieren lassen können. Es ist erstaunlich, an was für albernen Dingen manche Leute ihren Spaß haben.
    Danny verbrachte den Tag mit einem Besuch im Museum, so wie es viele Touristen tun, die für ihr Geld was sehen wollen. Aber als das Gebäude geschlossen wurde,

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