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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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jeden der Anwesenden an, als versuchte er, eine dicke Nebelschicht zu durchdringen. Seine Stimme wurde schleppend, als er fortfuhr:
    »Mr. Herdman, würden Sie wohl diesen Leuten erklären, was das alles bedeutet? Und ... versuchen, sich etwas auszudenken ...«
    Die Stimme wurde undeutlich, und die geöffneten Augen rollten nach oben, so daß nur noch das Weiße darin zu sehen war. Seine Finger lösten sich von dem Rand der Koje, und der Kapitän schwebte langsam auf die Passagiere zu.
    Ramsey hatte das Bewußtsein verloren, und die Tatsache, daß jemand bewußtlos werden konnte, ohne daß sein Kopf nach vorn oder zur Seite rollte, wie es manchmal unter normalen Schwereverhältnissen passiert, hatte eine beunruhigende Wirkung auf die Passagiere. Forsythe handelte als erster.
    »Er könnte sich verletzen!« stieß er hervor. »Er ist ohnmächtig. Wir müssen ihn irgendwo festbinden ...«
    »Auf den Liegesitz im Kontrollraum«, erwiderte Herdman.
    Forsythe schüttelte den Kopf. »Eine der Kojen hier bei uns wäre besser geeignet. Dann könnte ich ihn ständig im Auge behalten.«
    »Wir bringen ihn in den Kontrollraum!« wiederholte Herdman bestimmt. Er faßte den Arm des Kapitäns und schloß ihm sanft die Augen. Dann zog er den Körper hinter sich her in den Kontrollraum.
    Als er wenige Minuten später zurück in den Passagierraum kam, hatten die anderen Männer die Köpfe zusammengesteckt, und obgleich er nicht hören konnte, wovon sie sprachen, spürte er doch, daß der Arzt darüber entrüstet war, daß Herdman seinen Rat, den Kapitän hier unterzubringen, einfach abgeschlagen und eigenmächtig Entscheidungen getroffen hatte. Die beiden anderen Männer wirkten ängstlich. Sie brachen ihr Gespräch ab, als er näher kam, offensichtlich deshalb, weil sie über ihn diskutiert hatten.
    Diesmal ergriff Wallace, der dritte Akademiker auf der Passagierliste, das Wort. Er war klein, hatte ein schmales Gesicht und wirkte nervös; er bemühte sich, seine Furcht hinter einem scherzhaften Ton zu verbergen. »Mr. Herdman – eh – der Captain sagte, Sie würden uns alles erklären. Hm! Was ist eigentlich – genaugenommen – unser größtes Problem?«
    Das war die Frage, die Herdman selbst erwog, seit er das Ausmaß des Schadens voll erfaßt hatte. Und er hatte drei Stunden Zeit gehabt, eine nicht zu technische Antwort darauf vorzubereiten. Er hatte das Problem von allen Seiten her betrachtet, aber immer wieder war er zu dem Ergebnis gekommen, daß ihre Lage schlecht war, und zwar so schlecht, daß er weder die Fähigkeit noch die Absicht hatte, sich Wallaces scherzhaftem Ton anzupassen.
    »Das Problem gliedert sich in drei Teile«, antwortete er ernst. »Erstens einmal ist unser Captain unfähig, die Annäherung und die Landemanöver auf dem Mars durchzuführen. Zweitens: Wenn wir den Mars erreichen, haben wir zu schnelle Fahrt, denn unser Treibstoff reicht nicht aus, um sie zu verlangsamen und das Schiff in die Kreisbahn zu bringen, von der aus die Landung vorbereitet werden kann. Drittens aber haben wir sowieso nicht genug Nahrungsmittel, um uns bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt am Leben erhalten zu können.«
    Er beobachtete, wie sie sich an den Gedanken zu gewöhnen versuchten, daß sie sterben mußten, und wie sie diesen Gedanken von sich wiesen, genauso wie er es vor ein paar Stunden selbst noch getan hatte. Dann brachten sie Einwände vor, machten Vorschläge für Gegenmaßnahmen. Herdman beantwortete sie alle, ruhig, aber stets verneinend.
    Nein, so erklärte er ihnen, sie konnten keinen Hilfssender bauen und um Hilfe rufen. Die gesamte Kommunikationsausrüstung, mit Ausnahme der Helm-Mikrophone und der Radaranlage zur Landung, hatte sich in dem verlorengegangenen Instrument befunden; und außerdem bedeutete die Tatsache, daß sie von ihrer Situation Mitteilung machten, noch lange nicht, daß sie ganz automatisch gerettet werden würden – im Raum lagen die Dinge nicht so einfach. Nein, sie konnten nicht umkehren, solange sie sich noch nahe der Erde befanden – sie hatten nicht einmal genug Treibstoff, um auf einem Planeten wie Mars, mit seiner geringen Schwerkraft, landen zu können – folglich reichte er auch nicht, jetzt zu stoppen und zur Erde umzukehren. Der Vorschlag, den Kurs zu ändern und sich auf eine Kreisbahn um den Mond zu begeben, war nicht schlecht – leider nahm der Mond im Augenblick eine Position ein, die diesen Versuch unmöglich machte. Selbst wenn sie ihre Geschwindigkeit von der Erde weg zu

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