Magic Cleaning
bis hin zu Kleinkram wie Kosmetikproben etc., dürfte locker die Million übersteigen. Bei manchen meiner Einsätze erlebte ich Menschen, die mehr als 200 Müllsäcke mit einem Fassungsvermögen von je 45 Litern entsorgt haben. Ich will damit nicht angeben, und ich sage auch nicht, dass Sie alles ausmisten sollen, was nicht niet- und nagelfest ist, aber ich habe in den Jahren meiner Tätigkeit immer wieder die Erfahrung gemacht, dass das Abwerfen von Ballast extrem wichtig ist für den Start in eine neue, aufgeräumte Zukunft.
Oft durfte ich miterleben, wie aus Aufräum-Analphabeten echte Ordnungskönner wurden und – was noch viel wertvoller ist – wie sich das Denken und die gesamte Lebensweise meiner Klienten dramatisch veränderte, zum absolut Positiven hin. Täglich erreichen mich Briefe und E-Mails von zufriedenen Kunden. Werfen Sie einen Blick auf die folgenden Statements!
«Ich konnte mich wieder an meinen Traumberuf aus Kindertagen erinnern. Jetzt habe ich bei meinem Arbeitgeber gekündigt und mich selbständig gemacht.»
«Mir wurde plötzlich klar, dass mein Privatleben seit langer Zeit nicht mehr funktioniert. Als Konsequenz kam nur die Trennung von meinem Partner in Frage. Das war zwar schwer, aber jetzt fühle ich mich besser.»
«Ich weiß jetzt ganz genau, was ich brauche und was nicht, Fehl- und Frustkäufe gibt es nicht mehr.»
«Warum nur nahmen plötzlich Menschen mit mir Kontakt auf, die ich schon lange mal kennenlernen wollte?»
«Ich bin Freiberuflerin. Seit ich meine Wohnung aufgeräumt habe, bekomme ich viel mehr Aufträge herein. Das macht mich richtig glücklich.»
«Unsere Ehe hat enorm von der neuen Ordnung im Haus profitiert. Endlich verstehen wir uns wieder und lieben uns wie am ersten Tag.»
«Ich bin erstaunt, was allein die Fähigkeit zum Wegwerfen, die ich dank der KonMari-Methode entwickelt habe, für positive Veränderungen in mir selbst hervorgerufen hat.»
«Ich habe drei Kilogramm abgenommen! Einfach so, ohne Diät. Ich bin richtig happy.»
Doch wie kommt es eigentlich, dass unser Denken und Handeln durch das Aufräumen sich in eine ganz neue Richtung entwickelt? Ich werde in den einzelnen Kapiteln dieses Buches immer wieder auf dieses Phänomen zu sprechen kommen. Aber für den Anfang sei gesagt, dass ein radikales Ausmisten und Entrümpeln auf die Seele wirkt wie ein symbolischer Schlussstrich unter die Vergangenheit. Durch die achtsame Verabschiedung von Dingen, die weggeworfen werden sollen, können alte Bindungen an das Gestern gelöst und frische Energien für das Heute und das Morgen bereitgestellt werden. Wünsche und persönliche Prioritäten treten plötzlich klarer hervor, sodass man deutlicher wahrnehmen kann, was man zum Leben braucht und was nicht und was man weiterhin tun möchte oder womit man lieber aufhören sollte.
Derzeit biete ich zwei Kursprogramme an. Das eine heißt «Ordnung und Aufbewahrung für junge Frauen», in dem es um private Räumlichkeiten geht. Das andere Programm hat den Titel «Ordnung und Aufbewahrung für Unternehmer» und bekämpft das alltägliche Chaos im Büro. Aus Diskretionsgründen und weil kein Ordnungsproblem dem anderen gleicht, werden beide Kurse als Einzelunterricht durchgeführt. Wenn ich ins Spiel komme, ist der Leidensdruck meist schon sehr hoch, und meine Hilfe wird sehnsüchtig erwartet.
Da der Aufräumprozess ein sehr persönlicher ist, tauche ich oft tief in die Vergangenheit und das jetzige Leben meiner Klientinnen und Klienten ein. Dabei entsteht meist ein recht persönlicher Draht zueinander. Leider sehe ich meine Schüler nie wieder, denn die Wiederholungsrate meiner Kurse liegt bei null Prozent. Unter wirtschaftlichen Aspekten ist dies keine gute Bilanz, aber persönlich freue ich mich umso mehr darüber. Zeigt es mir doch, dass die KonMari-Methode meinen Klienten tatsächlich geholfen hat, und zwar
dauerhaft
. Sie alle sind nach Abschluss des Kurses in der Lage, selbständig, motiviert und ohne großen Aufwand die Ordnung aufrechtzuerhalten. Damit ist eine meiner zentralen Thesen bestätigt: Wenn einmal richtig aufgeräumt wurde, tritt nie wieder das alte Chaos ein. Insofern ist es kein «leider» – sondern ein «ich bin froh», dass ich meine Schüler nie wieder sehe.
Wenn der Einstieg in ein «ordentliches» Leben erst einmal geschafft ist, entwickelt sich das Aufräumen rasch zum Selbstläufer. Viele Klienten berichten mir, dass ihre Wohnung immer schöner wird und dass sie ständig neue Ideen
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