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Magic Cleaning

Magic Cleaning

Titel: Magic Cleaning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Kondo
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effektiv aufzuräumen. So sieht man das Ergebnis sofort, kann motiviert weitermachen und die Ordnung aufrechterhalten. Durch die positiven Erfahrungen mit diesem Prozess wird sich schnell eine tiefe Abneigung gegen jegliche Form von Chaos entwickeln.

Warum nicht gleich perfekt?
    B loß nicht in Perfektionismus verfallen, sondern einfach mal anfangen aufzuräumen.»
    «Lasst uns täglich eine Sache wegwerfen, das genügt schon!»
    Was für hohle Phrasen, um die Gemüter derjenigen zu beruhigen, die sich in puncto Aufräumen unsicher fühlen. Seit ich angefangen habe, mich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, bin ich immer wieder solchen Sätzen begegnet. Und ich gebe zu, sie sind verführerisch. Gerade in Aufräumkrisen.
    Obwohl ich alles las, was in Japan über das Aufräumen veröffentlicht wurde, war irgendwann der erste Schwung abgeebbt, und ich zeigte Ermüdungserscheinungen. Natürlich machte ich mir Vorwürfe, weil ich glaubte, in letzter Zeit zu lax gewesen zu sein. Und so tappte ich unbedarft in die Perfektionismus-ist-schlecht- und die Täglich-eine-Sache-reicht-Falle, um mein schlechtes Gewissen zu besänftigen. Ich redete mir ein, dass Perfektionismus leicht zu einer psychischen Belastung werden könne. Und außerdem: Was ist eigentlich «perfekt» aufgeräumt? Wer soll darüber richten? Mit dem Wegwerfen müsse man es auch nicht übertreiben, immer schön eins nach dem anderen, schließlich kommt man so immerhin auf 365 Dinge pro Jahr. Sofort begann ich, die Methode «täglich eine Sache» anzuwenden.
    Mit der Frage im Hinterkopf, was ich heute wohl wegwerfen könnte, schaute ich gleich nach dem Aufstehen in meinen Schrank. «Dieses T-Shirt trage ich doch eh nicht mehr», sagte ich mir und steckte es in den Müllsack. Am nächsten Tag spähte ich in eine Schublade meines Schreibtisches. Da fand ich ein Heft, dessen buntes Muster auf dem Umschlag mir ein wenig zu kindlich erschien, und steckte es in den Müllsack. Dabei entdeckte ich auch einen Notizblock, den ich nicht mehr brauchte, aber als ich auch diesen in den Müll stecken wollte, stoppte ich mich: «Halt, das wird die Sache sein, die ich morgen wegwerfe.» Ich wartete also bis zum nächsten Morgen und warf dann den Notizblock weg. Am darauffolgenden Tag vergaß ich dann völlig, die eine Sache wegzuwerfen, sodass ich am nächsten Tag zwei Dinge wegwarf …
    Offen gesagt, ich habe keine zwei Wochen durchgehalten. Ich bin kein fleißiger Mensch, ich kann nicht gut durchhalten, mir fehlt die Disziplin. Selbst so simple Aufgaben wie «täglich eine Sache wegwerfen» sind für mich nicht leicht zu bewerkstelligen. Ich bin der Typ von Mensch, der in der Schule die Hausaufgaben immer hastig, hastig auf den letzten Drücker erledigt hat. Erschwerend kam hinzu, dass ich während meiner Täglich-eine-Sache-wegwerfen-Phase sehr gerne shoppen ging. Mein Besitz wuchs dadurch nur noch schneller. So würde ich nie weniger Dinge haben, das war mir klar. Frust machte sich breit, ich sah keinerlei Fortschritte, wurde des nach wie vor vollgestopften Zimmers überdrüssig und warf die Regel schließlich über Bord.
    Mit diesem Experiment hatte ich also am eigenen Leib erfahren, dass halbherziges Aufräumen reine Zeitverschwendung ist. Was man da betreibt, kann man am ehesten als Flickwerk bezeichnen – und man wird niemals richtig damit fertig, bis man schließlich resigniert und das «Projekt Aufräumen» in den Wind schießt. Deshalb rate ich Ihnen, nur ein einziges Mal, aber dafür
perfekt
aufzuräumen. Viele Menschen gehen in Abwehrhaltung, wenn sie das Wort «perfekt» hören. Aber keine Sorge! Aufräumen ist im Grunde genommen nur eine physische Handlung. Letztendlich geht es darum, zwei Dinge zu tun. Erstens: Entscheiden, ob eine Sache weggeworfen werden kann oder ob nicht. Zweitens: Falls sie nicht weggeworfen wird, einen festen Platz für sie zu bestimmen. Jeder, der sich dazu in der Lage sieht, kann perfekt aufräumen. Wenn man für sämtliche Sachen eine Entscheidung getroffen hat und die entsprechenden Plätze bestimmt sind, ist man mit dem Aufräumen fertig. Punkt. So einfach ist das! Rückfall ins Chaos? Nicht mit dieser Herangehensweise.

Aufräumen heißt Neuanfang
    D enken Sie einmal an einen beliebigen Abend vor einer Prüfung zurück: Irgendwie haben Sie keine Lust, sich ans Lernen zu machen, und beginnen stattdessen, fieberhaft aufzuräumen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Sie raffen die Kopien zusammen, die auf dem Schreibtisch herumliegen, Sie

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